15.08.2004, 15 Uhr
Ein bitterer Saisonstart. Arminia konnte in keiner Phase des Spiels an die guten Leistungen der Vorbereitung anknüpfen. Die Emder stellten geschickt die Räume zu und wenn doch mal ein Blauer durchzudringen drohte, mähten sie ihn einfach um. Der Referee war einer Bestrafung eines solchen Gebarens offenbar abgeneigt, sodass die Ostfriesen ihren rustikalen Stil bis zum Spielende vollzählig weiterspielen konnten. Hinzu kam, dass die Götter im blauen Dress nicht gegenhielten. In der 12. Minute nutzten die Gäste ihre erste Torchance zur Führung und danach passierte bis zur 40. Minute nichts. Der SVA versuchte zu spielen, aber Abspielfehler und die Emder Verteidigung ließen die Arminen kaum in die Nähe des gegnerischen Strafraums kommen. In besagter 40. Minute kamen die Ottostädter zum zweiten Mal vor den von Daniel "Krake" Lüders gehüteten Arminenkasten - das 0:2. Bis zur Pause gelang es Arminia dann auch einmal per Fernschuss auf das Emder Gehäuse zu schießen. Dann war Pause und alle hofften auf die aus der Vorbereitung bekannte Leistungssteigerung nach Wiederanpfiff. Doch weit gefehlt, alles blieb wie in Halbzeit eins. Der SVA durchaus bemüht, aber ohne Durchschlagskraft. Die Kickers taten nicht mehr als nötig und hatten nur bei einem Kopfball von Marko Schwabe eine Schrecksekunde zu überstehen. Ein paar Minuten vor Schluss trafen die Gäste dann zum dritten Mal und damit war die Niederlage des SV Arminia endgültig perfekt. Nun ist nächste Woche bei Barmbek-Uhlenhorst eine klare Leistungssteigerung fällig, um den Start in die Saison nicht völlig zu vermasseln. Dirk
Neue Presse, 16.08.2004
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
HANNOVER. Das alte Zirkuszelt hat ausgedient. Arminia hat für seine VIPs eine große, helle Halle aufgestellt und kulinarisch mächtig aufgefahren. Damit könnten die Bischofsholer locker auch zwei Ligen höher bestehen. Die Vorstellung auf dem Rasen konnte da aber leider mithalten. Von der guten Saison-Vorbereitung war nichts mehr übrig. Die Elf von Trainer Hilger Wirtz agierte verkrampft und nervös. Und besonders in Hälfte eins gabs einige ganz schlechte Nummern in der Arminen-Defensive. Beim 0:1 patzte gleich die komplette Hintermannschaft, die mit Grudzinskis Eingabe umging, als sei der Ball heiß und fettig. Emdens Gröger aber roch den Braten – 0:1 (12.). Der nächste Patzer von Volker Teßmar wurde nicht bestraft, weil Aushilfsakteur Aleksandar Trifunovic (spielte kurzfristig für den erkrankten Marcel Hagmann) im Laufduell mit seinem Gegenspieler großen Einsatz zeigte. Wenig zu machen war aber nach Roy Nischkowskys Ballverlust an der Mittellinie. Die konzentrierten Ostfriesen kamen zu ihrer nächsten Chance – und Halle traf nach schöner Rechtsflanke aus Nahdistanz zum 0:2-Pausenstand (40.). Im zweiten Durchgang versuchten die Arminen wenigstens etwas engagierter aufzutreten. Neu-Kapitän Marko Schwabe war dabei der Fleißigste, doch „unsere Offensivabteilung war heute ein kollektiver Ausfall“, musste Hilger Wirtz erkennen. So passierte lange nichts mehr, Schwabe hatte in Minute 67 nach einem Tasdelen-Freistoß die einzige Arminen-Chance des Spiels – sein Kopfball flog übers Emder Tor. Emden brauchte eigentlich nichts mehr zu tun, die Partie war längst entschieden. Der eingewechselte Salomo stand kurz vor Ende aber so frei vor Arminen-Torwart Daniel Lüders, dass er gar nicht daneben köpfen konnte – 0:3. Das schmeckte nun allen Arminen-Fans überhaupt nicht und Hilger Wirtz ahnte, dass „wir uns schnell steigern müssen.“
HAZ, 16.08.2004
Hannover (kös). Nach einer guten Vorbereitung hatte bei Arminia Hannover viel Euphorie geherrscht. Doch der Saisonstart in der neuen, eingleisigen Fußball-Oberliga geriet für die „Blauen“ zum Sprung ins Eiswasser. Die Elf von Trainer Hilger Wirtz unterlag Kickers Emden vor 450 Zuschauern im heimischen Rudolf-Kalweit-Stadion mit 0:3 (0:2). Wirtz hatte angesichts der Hochstimmung rund um den Bischofsholer Damm wiederholt gewarnt. Der Druck in seiner Magengegend hatte sich noch verstärkt, als am Sonntagmorgen Abwehrspieler Marcel Hagmann wegen einer Magen- und Darmgrippe absagen musste. „Da hatte ich schon ein komisches Gefühl“, gestand Wirtz nach Spielschluss. Was sein Team dann bot, war nicht geeignet, ihm diesen Druck zu nehmen. Während der gesamten Spielzeit ließen die Arminen alles vermissen, was sie in der Vorbereitung stark gemacht hatte. Eine Flut von Fehlpässen und Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung machte es den konzentriert, aber keineswegs überragend spielenden Kickers einfach, zum Erfolg zu kommen. Chancen der Gastgeber gab es kaum. „Eine solch schwache Leistung im Spiel nach vorne ist kaum nachzuvollziehen“, meinte Wirtz. Die Folge waren Gäste-Tore auf Einladung. Beim 0:1 gelang es den Arminen nicht, eine Flanke von Söhren Grudzinski aus dem eigenen Strafraum zu befördern. Sie behinderten sich gegenseitig, Alexander Gröger (12.) staubte ab. In der 40. Minute verlor Abwehrchef Roy Nischkowsky ein Dribbling in der eigenen Hälfte, der ehemalige Havelser Stephan Cieplik passte auf Pierre Hallé, der aus kurzer Distanz den zweiten Kickers-Treffer erzielte. In der Nachspielzeit köpfte schließlich Marcel Salomo unbedrängt zum Endstand ein. Die Arminen boten eine erschreckend schwache Mannschaftsleistung, die sich wohl nur mit Nervosität erklären lässt. Bleibt nur die Hoffnung, dass sich der Magen von Hilger Wirtz beim FC Barmbek-Uhlenhorst am kommenden Sonntag deutlich entspannen kann.
Arminia: Lüders – Trifunovic, Nischkowsky, Brüning – Teßmar (78. Beise), Schwabe, Brandt (56. Harms), Toussaint – Kirsch (65. Barudi) – Tasdelen, Capin.
Kicker, 16.08.2004
Zu einem nie gefährdeten 3:0-Sieg kam Kickers Emden bei Arminia Hannover. So einfach hatte sich Emdens Trainer Marc Fascher die Aufagbe sicherlich nicht vorgestellt. Arminia konnte zu keinem Zeitpunkt an die guten Leistungen der Vorbereitung anknüpfen. Und angesichts eines wahren Fehlpass-Festivals bei den Hausherren war es nur eine Frage der Zeit, wann die Gegentore fallen würden. Den Kickers reichte eine engagierte, wenn auch insgesamt durchschnittliche Leistung zum ersten Auswärtssieg der Sasion. Dieter Kösel
Bild, 16.08.2004
Arminia erlebte ein blaues Wunder beim Saison-Start im Unkraut-Paradies (die Gegengerade ist von Gras und Grünzeug überwuchert) am Bischofsholer Damm - 0:3 gegen Kickers Emden. Schöner Mist. In der Vorbereitung lief es doch prima. Aber gegen die nicht einmal überragenden Emdener kriegten die "Blauen" kein Bein an die Erde. Da lief nix zusammen, Fehlpässe. Und erst in der 57. Minute eine Halb-Chance: Schwabe köpft einen Tasdelen-Freistoß neben den Pfosten. Trainer Wirtz sauer: "Wir hatten zu viele Ausfälle." Tore: 0:1 Gröger (12.), 0:2 Hallé (40.), 0:3 Salomo (93.).