27.11.2004, 14 Uhr
Es wurde eindringlich davor gewarnt, dass dieses Spiel kein Selbstläufer werden würde und so kam es dann auch. Dramatik und Spannung ohne Ende. Arminia legte unter wolkigem Himmel gut los und die Gäste fanden sich gleich hauptsächlich in der eigenen Hälfte wieder. Trotz des Übergewichts kamen zunächst keine zwingenden Tormöglichkeiten zustande. Büdelsdorf verließ sich auf Konter und hatte nach etwa zehn Minuten Erfolg damit. Ein schöner Fernschuss landete am Quergestänge des, von Daniel "Krake" Lüders gehüteten, Arminen-Tores und ein Abstauber brachte die Schleswig-Holsteiner in Führung. Die Götter im blauen Dress ließen sich nicht beirrren, doch schon wenige Minuten später schlossen die Büdelsdorfer einen weiteren schnellen Gegenstoß erfolgreich ab - das 0:2. So sollte es auch noch zur Halbzeit stehen, aber nach Wiederanpfiff verstärkte der SVA den Druck noch mehr und endlich gab es auch Torchancen. Nach einer Stunde überwand Marko Schwabe mit einem schönen Schuss aus 14 Metern den Keeper der Rendsburger Vorstädter. Nun wurde der SV Arminia vom gesamten Stadion nach vorn gepeitscht und die Mannschaft belohnte das engagierte Publikum. Garip Capin besorgte das 2:2 und es sollte nach besser kommen in einer Halbzeit, die Arminia im Dauerangriff zeigte und in der Lüders bis auf einen gehaltenen Ball so wenig zu tun hatte, dass er sicher darüber nachgedacht hat zwischenzeitlich ein paar Kreuzworträtsel zu lösen. Rouven Brandt blieb es vorbehalten kurz nach dem Ausgleich den Siegtreffer zu erzielen. Einen Freistoß aus halbrechter Position zirkelte er an Freund und Feind vorbei an den Innenpfosten und von dort sprang das Spielgerät zur richtigen Adresse. Im Anschluss hätten die Blauen das Ergebnis noch deutlicher gestalten können, weitere Treffer konnten aber nicht bejubelt werden. Nach dem Schlusspfiff brachen die Mannen von der Eider auf dem Rasen zusammen und gaben dem Spruch vom Häufchen Elend eine durchaus anschauliche Note. Gleichzeitig wurde das Team der Götter begeistert gefeiert und der eingewechselte Volker "Taikonaut" Teßmar bekam noch ein paar Extrasprechchöre mit auf dem Weg in die Kabine. Wichtig wäre es, dass der hannoversche Fußballanhäger endlich in größerer Zahl den Weg nach Bischofshol findet. Diese Elf hat wesentlich mehr Zuschauer verdient als die vierhundert Unentwegten. Dirk
Hallo, 28.11.2004
(dk). Gestern empfing Arminia Hannover die Freien Turner Eider Büdelsdorf. Vor 350 Zuschauern setzte sich die Mannschaft von Trainer Hilger Wirtz mit 3:2 gegen die Schleswig-Holsteiner durch. Durch den fünften Sieg in Folge rückte sie auf den dritten Tabellenplatz vor. Danach hatte es lange nicht ausgesehen, denn Arminias Abwehrchef Roy Nischkowski, Rückenprobleme, war nicht zu ersetzen. Zur Halbzeit lagen die Blauen durch Treffer von Ozkan Altin (11.) und Oczan Atasay mit 0:2 zurück. Erst durch eine deutliche Leistungssteigerung nach der Pause konnte die Partie gedreht werden. Marko Schwabe (60.), Garip Capin (71.) und Rouven Brandt schossen die Tore in einer furiosen zweiten Hälfte. "Es war wichtig, dass wir überhaupt gewonnnen haben", atmete Wirtz denn auch ganz tief durch.
Neue Presse, 29.11.2004
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
HANNOVER. Die Bischofsholer siegen und siegen, aber nur wenige scheint das zu interessieren. Gerade mal 350 Fans waren gegen Büdelsdorf dabei – Saisonminusrekord. Die Geisterkulisse bekam eine Halbzeit lang Grusel-Fußball geboten. Arminias Offensivtaktik mit drei Spitzen gegen die Schießbude der Liga – die abstiegsbedrohten Büdelsdorfer haben schon 39 Treffer kassiert – ging nicht auf, im Mittelfeld klafften große Lücken und hinten herrschte viel Verwirrung. Abwehrchef Roy Nischkowsky hatte sich vorm Anpfiff mit Rückenproblemen abgemeldet, Marcel Ibanez kehrte nach langer Verletzungspause zurück. Ihren ersten Treffer erzielten die schnörkellos auftretenden Gäste in Minute elf, Altin traf im Nachschuss nach einem Lattenfernschuss des Kollegen Kühl. Das 0:2 leitete Boris Besovic mit einem Fehlpass ein, Atasay traf nach Alleingang (41.). Mit dem Pausenpfiff hatte der Schrecken aber ein Ende. Arminias Coach Hilger Wirtz fand in der Pause offenbar die rechten Worte. Die Arminen-Elf, die nach dem jüngsten Urteil des Verbandsportgerichtes unerlaubter Weise wieder mit Hosenwerbung antrat, legte eine famose zweite Hälfte hin. Nach einer Stunde gelang dem nun herausragenden Marko Schwabe aus zwölf Metern der 1:2-Anschluss. Nur eine Minute später bollerte Garip Capin den Ball gegen die Latte. Es folgten noch zahlreiche weitere gute Chancen, bevor schließlich Capin den Ball nach einem Tasdelen-Freistoß reinbugsierte – 2:2 (72.). Sechs Minuten drauf trat der eingewechselte Rouven Brandt eine 30-Meter-Freistoß an den langen Pfosten, Jörg Brüning war zur Stelle – 3:2, der umjubelte Siegtreffer. „Jetzt steigen wir auf“, entfuhr es Ersatztorwart Alexander Dlugaiczyk Sekunden nach dem Abpfiff. Die Arminen mischen als Dritter ganz oben mit, so sollte es auf den Rängen bald voller werden.
Tore: 0:1 Altin (11.), 0:2 Atasay (41.), 1:2 Schwabe (60.), 2:2 Capin (72.), 3:2 Brüning (78.)
Arminia: Lüders – Lazic (60. Teßmar), Brüning, Ibanez – Barudi, Tasdelen, Schwabe, Toussaint – Besovic (60. Ari), Harms, Capin (78. Brandt)
Zuschauer: 350
Schiedsrichter: Schmidt (Celle)
Beste Arminen: Schwabe, Capin
HAZ, 29.11.2004
Hannover (kös). Das war nichts für schwache Nerven: Fußball-Oberligist Arminia Hannover stürzte seine Fans am Sonnabend in ein Wechselbad der Gefühle – mit einem Happy End. Nach einem 0:2-Rückstand zur Pause schlug die Mannschaft von Trainer Hilger Wirtz die FT Eider Büdelsdorf vor 350 Zuschauern im Rudolf-Kalweit-Stadion noch mit 3:2 und verteidigte den 3. Tabellenplatz. „Wir wollten gewinnen, aber in der 1. Halbzeit war das nicht zu erkennen“, konstatierte der Trainer, der sein Erfolgsteam der vergangenen Wochen kurzfristig umbauen musste. Abwehrchef Roy Nischkowski (Rücken verdreht) und Mittelfeldakteur Florian Herold (muskuläre Probleme) fielen aus. So schickte Wirtz eine Elf auf den Platz, wie man sie in dieser offensiven Ausrichtung noch nicht gesehen hatte. Ob es die ungewohnte Taktik war oder ob die Gäste unterschätzt wurden – die Schleswig-Holsteiner hatten in der 1. Halbzeit mehr Räume im Mittelfeld, als sie sich das vorher hätten träumen lassen. Die Arminen standen zu weit von ihren Gegenspielern entfernt und ließen ihnen viel Bewegungsfreiheit. Es war Glück, dass der Gegner an diesem Tage Büdelsdorf hieß und nicht Nordhorn oder Meppen. Denn die Gäste wussten mit ihren Freiräumen gar nicht so viel anzufangen und führten zur Pause durch Ozkan Altin (11. Minute) und Oczan Atasay (41.) „nur“ mit 2:0. Eine Szene mit Symbolcharakter gab es in der Halbzeitpause. Schon fünf Minuten vor dem Wiederanpfiff stand Arminias Kapitän Marko Schwabe auf dem Platz. Er und Abwehrspieler Jörg Brüning gaben das Signal zu einem Sturmlauf. Und die Kollegen zeigten all das, was sie zuvor hatten vermissen lassen, Büdelsdorf kam kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Schwabe (60.), Garip Capin (61.) und Brüning (78.) krönten mit ihren Toren eine 2. Halbzeit, auf die nur noch die größten Optimisten gehofft hatten.
Kicker, 29.11.2004
Das Spiel schien zur Halbzeit schon entschieden. Da führten die Gäste gegen ganz schwache Hausherren mit 2:0, hätten die sich ihnen bietenden Räume allerdings energischer nutzen können. Die Pausenansprache durch Trainer Hilger Wirtz schien gewirkt zu haben, denn in der zweiten Halbzeit stemmte sich Arminia, angetrieben von Marko Schwabe und Jörg Brüning, mit Leidenschaft gegen die drohende Niederlage. Büdelsdorf kam kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus, und die Treffer waren eine logische Folge dieses Dauerdruckes. Dieter Kösel
Bild, 29.11.2004
Das war stark, Arminia! 3:2 besiegten die "Blauen" Eider Büdelsdorf. Nach einer grottenschlechten ersten Halbzeit Arminia so gut wie noch nie in dieser Saison. Drehte einem 0:2-Rückstand noch um. Und klopft jetzt an der 3. Liga an. Arminia nach dem fünften Sieg in Folge vor den Knallern gegen Nordhorn und Meppen auf Platz 3. Trainer Hilger Wirtz: "Wenn wir aus diesen beiden Spielen vier Punkte holen, müssen wir uns mal über das Saison-Ziel Gedanken machen...". Der Meister steigt auf. Der überragende Schwabe leitete nach einer Stunde mit seinem Tor die Wende ein. Capin (traf kurz vorher schon die Latte) sorgte für den Ausgleich (71.). Brüning machte das 3:2 (78.). Wirtz: "Man hat in der Pause gespürt, dass die Jungs unbedingt gewinnen wollten. Und danach haben sie richtig guten Fußball gespielt."