08.02.2004, 15 Uhr
Endlich endete die Winterpause, obwohl man bei diesem Spiel zeitweise das Gefühl hatte, als ob sie sich mit Macht zurückzumelden versuchte. Trotz des widrigen Wetters war der Platz sehr gut bespielbar und nach kurzem Abtasten übernahm der SVA das Kommando auf dem Rasen. Chancen wurden herausgespielt und nach einer Ecke landete der Ball bei Tobias Fiedler am langen Pfosten, dieser hatte keine Mühe das Leder aus Nahdistanz im Netz zu versenken. Nach der Führung wurde weiter offensiv gespielt und der VfV musste teilweise mit der gesamten Mannschaft verteidigen. Ein weiterer Treffer gelang in dieser Phase jedoch nicht. Dann sorgte ein Hagelschauer für eine Spielunterbrechung. Die Domstädter rannten, in Erwartung der Apokalypse, in die Kabine, während die Arminen an der Trainerbank auf das Ende des Niederschlags warteten. Die Hagelkörner peitschten die Zuschauer durch und ließen sich anschließend in den Jackentaschen finden. So mancher Masochist dürfte an diesem Schauspiel seine Freude gehabt haben. Nach der Unterbrechung war das Geläuf natürlich seifig und die Folterschulenstädter kamen mit den veränderten Bedingungen zunächst besser zurecht. Es ergaben sich einige Tormöglichkeiten für die Gäste, aber ein Treffer wurde von Daniel "Krake" Lüders im Arminengehäuse vereitelt. Arminia kam zu dieser Zeit nur durch Konter gefährlich vor das Hildesheimer Tor. Diese Vorstöße waren aber wesentlich gefährlicher, als alles was die Volkssportler zustande brachten. Nach Wiederanpfiff änderte sich das Bild. Arminia beherrschte nun eindeutig die Szenerie, die Gäste durften froh sein ab und zu das Tor der Hausherren in Sichtweite zu haben. Eine Torchance nach der anderen wurde herausgespielt, doch es dauerte bis zur 68. Minute bis das erlösende 2:0 fiel. Der Schlussmann der Gäste konnte einen Schuss des eingewechselten Garip Capin noch abwehren, Tugay Tasdelen ließ dem Keeper dann aber keine Abwehrmöglichkeit und schob überlegt ein. Und auch der dritte Treffer ging auf das Konto Tasdelens, der eine schöne Kombination abschloss. Wieder glänzte Capin als Vorbereiter. In der Folge gab es noch weitere Gelegenheiten zu einem höheren Sieg, doch es blieb beim 3:0. Ein verdienter Sieg des SV Arminia gegen einen Gegner, der nur in den zehn Minuten vor der Halbzeit in der Lage war das Tor der Arminen zu gefährden. Dirk
Neue Presse, 09.02.2004
HANNOVER. Da staunte sogar Schwein Wühlfried, das Maskottchen der Bischofsholer: Arminias Spieler sahen hinterher schmuddelig aus, als wären sie einem Fangobad entstiegen. Doch auf schlammigen Boden hatten sie sich nur mächtig ins Zeug gelegt. Und einen sauberen Job gemacht. Die Hildesheimer hatten im gesamten Spiel keine zwingenden Chancen. Ihr Coach Genschick brachte erfahrene Akteure wie M’bassa-Kone oder den Ex-Arminen Ruiz-Macho erst, als das Spiel schon entschieden war. Die Bischofsholer brauchten 15 Minuten, bis sie warm waren. Tugay Tasdelen prüfte VfV-Torwart Korkel aus 20 Metern. Der reagierte eine Minute darauf glänzend gegen den Kopfball von Tobias Fiedler. Der traf aber weitere zwei Minuten später aus Nahdistanz nach einer Tasdelen-Ecke. Nach einer kurzen Spielunterbrechung wegen Hagels scheiterte Damian Brezina nach tollem Alleingang. Ein völlig verhagelter Nachmittag wurde es für den VfV erst in Durchgang zwei. Der überragende Tasdelen machte per Doppelpack alles klar. Zunächst traf er im Anschluss an einen Schussversuch von Garip Capin (69.), in Minute 83 dann nach Doppelpass mit dem eingewechselten Stürmer - 3:0. Der sechste Heimsieg in Folge, davon der fünfte ohne Gegentreffer. Da wundert es kaum, dass die Bischofsholer den Vertrag mit Mirko Baschetti (32) aufgelöst haben. Der Ex-96-Profi war seit Saisonbeginn nie fit. sch
Arminia - Hildesheim 3:0
Tore: 1:0 Fiedler (18.) mit Abstauber nach Eckball. 2:0 Tasdelen (69.) im Nachschuss. 3:0 Tasdelen (83.).
Arminia: Lüders - Fiedler - Brüning, Ibanez - Teßmar (80. Trifunovic), Brezina (68. Harms), Schwabe, Hagmann, Toussaint - Tasdelen, Ari (68. Capin)
Zuschauer: 500
Beste Arminen: Ibanez, Tasdelen
HAZ, 09.02.2004
Von Dieter Kösel
Hannover. Einen gelungenen Punktspielauftakt nach der Winterpause hat Arminia Hannover gefeiert. Mit 3:0 (1:0) wurde der VfV Borussia 06 Hildesheim vor 415 Zuschauern im Stadion am Bischofsholer Damm bezwungen. „Das war ein Start ins neue Jahr mit einem ganz wichtigen Sieg“, sagte Trainer Hilger Wirtz nach einem Auftritt in der Fußball-Oberliga, der mit einem Kuriosum aufwartete. Doch der Reihe nach. Die Erleichterung nach dem Sieg war bei Arminia groß, denn die Voraussetzungen hierfür waren alles andere als günstig. Auf Grund der Wetterbedingungen hatte man mit dem wegen Verletzungen dezimierten Kader zuletzt kaum regulär trainieren können. „Wir wissen nicht, wo wir stehen“, sagte Wirtz noch vor dem Anpfiff. Doch mit den Domstädtern kam genau der richtige Aufbaugegner. Der Trainerwechsel vor vier Wochen von Uwe Cording zum ehemaligen Arminen-Profi Franz Genschick sorgte beim VfV noch nicht für die gewünschten positiven Effekte. Dabei spielten die Gastgeber eine schwache 1. Halbzeit, in der sie sich viele Ballverluste im Mittelfeld leisteten. Vielleicht war das auch eine Folge der meteorologischen Vielfalt, die über 90 Minuten von strahlendem Sonnenschein bis zu Hagelschauern reichte und das Kicken nicht einfacher gestaltete. Schiedsrichterin Christine Fray aus Bremen unterbrach die Partie in der 1. Halbzeit sogar für einige Minuten, als der Hagelschauer zu stark wurde. Tobias Fiedler behielt trotz der vielen Niederschläge den Überblick und erzielte die Führung in der 18. Minute, als er einen Eckball von Florian Toussaint aus kurzer Distanz einschoss. Damian Brezina hätte in der 41. Minute für die Vorentscheidung sorgen können, als er einen Alleingang mit einem Heber über den Torwart, aber auch neben das Tor abschloss. Timm Meyer (30.) und Aleksander Radovic (45.) vergaben die einzigen Torchancen der Gäste. Nach der Pause steigerte sich Arminia. Trotz schwieriger Bodenverhältnisse gelangen ansehnliche Spielzüge, die zu klaren Möglichkeiten gegen die nun überforderten Gäste führten. So brachte Marcel Hagmann (54.), den die Fans der „Blauen“ zum Spieler der Hinrunde gewählt haben, das Kunststück fertig, den Ball aus zwei Metern freistehend über die Latte zu schießen. Doch insgesamt waren die Tore durch Tugay Tasdelen (69., 83.) nach Vorarbeit von Garip Capin als Ausdruck der Arminen-Überlegenheit nur folgerichtig. „Wir müssen uns nun stetig verbessern“, sagte SVA-Trainer Wirtz und blieb realistisch. Denn es stehen schwere Aufgaben an. Für das Selbstbewusstsein und den Punktestand war dieser Arminen-Sieg Gold wert. Der Tabellenvierte vergrößerte seinen Abstand zu Kickers Emden, das beim SV Wilhelmshaven mit 0:3 verlor und am Sonntag (17 Uhr) Arminia empfängt, auf sechs Punkte.
SV Arminia: Lüders - Fiedler - Brüning, Ibanez - Teßmar (80. Trifunovic), Brezina (68. Harms), Hagmann, Schwabe, Toussaint - Tasdelen, Ari (68. Capin).
VfV Hildesheim: Kockel - Pertile - Danladi, Heinicke - Gömann, Peschke (72. Kawar), Pohl, Gasde (46. Ruiz-Macho), Hell - Meyer (60. Mbassa-Kone), Radovic.
Wegen dieses Hagels wurde unterbrochen
Kicker, 09.02.2004
Seinen Einstand als Trainer des VfV 06 Hildesheim hatte sich Franz Genschick mit Sicherheit anders gewünscht. Mit 0:3 unterlag seine Mannschaft bei Arminia Hannover. Gerade mal zwei Torchancen durch Timm Meyer (30.) und einen Freistoß von Aleksander Radovic (45.) hatte seine Mannschaft über 90 Minuten zu verzeichnen. Das war für ein Unentschieden oder gar einen Sieg einfach zu wenig. Arminia machte sich in der ersten Halbzeit mit vielen Abspielfehlern im Mittelfeld und einigen vergebenen Torchancen selber das Leben schwer. So reichte es nur zur Führung durch Libero Tobias Fiedler (18.) nach einer Ecke von Florian Toussaint. In der zweiten Halbzeit dominierten die Gastgeber die Partie und hatten hochkarätige Möglichkeiten. Tugay Tasdelen nutzte zweimal eine Vorarbeit von Garip Capin zum verdienten 3:0-Endstand. "Wir geben die Hoffnung nicht auf", versicherte Genschick nach Spielschluss. D. Kösel
Bild, 09.02.2004
Sauwetter beim Oberliga-Start. Aber genau das Richtige für Arminia mit Glücksschwein Wühlfried an der Seite: 3:0-Sieg im Deby gegen VfV 06 Hildesheim. In Bischofshol musste das Spiel wegen heftiger Hagelschauer sogar für ein paar Minuten unterbrochen werden. Kein Problem: Die "Blauen" marschierten ungefährdet zum Sieg. Kein Wunder: Mit Wühlfrieds Hilfe schon der 9. Sieg beim 9. Einsatz in Bischofshol - und das ohne Gegentor! Hildesheim erst in der 2. Halbzeit ein gleichwertiger Gegner - aber ohne Gefahr vorm Tor. Die Treffer für Arminia: 1:0 Fiedler (18.), 2:0 Tasdelen (69.), 3:0 Tasdelen (83.).