05.10.2003, 15 Uhr
Es war ein wichtiger Sieg, der in der Trabantenstadt der VW-Stadt gefeiert werden konnte. In Wolfsburg herrschte zunächst bei Mitreisenden Verwirrung, denn die Autostadt hat ihre Ortsschilder überall in Golfsburg geändert. Demnächst kommen sicher Schilder mit Aufschriften wie Käferburg, Tuareg-City oder Polohausen. Der für den Bus nach Vorsfelde zuständige Fahrer schickte uns dann auch erst einmal in die falsche Richtung, dafür zeigten wir ihm beim Einsteigen ein Ticket, das er nicht kannte, aber anstandslos akzeptierte. Das Drömlingstadion ist eine kleine Arena mit einer großen Tribüne und einem an ein Bahnwartehäuschen gemahnendes Etwas gegenüber. Dort sollte unser Standort während des Spiels sein. Die Würstchenbude befindet sich zirka 80 Meter hinter dem Spielfeld. Das ging ja noch, aber dass das Bier aus dem noch weiter entfernten Vereinsheim per Tablett in Gläsern geholt werden musste, zeugt nicht gerade von kaufmännischen Denken beim örtlichen Gastronomen. Das Spiel begann wie erwartet. Der SSV stellte sich hinten rein und Arminia griff an. Chancen wurden zuhauf herausgespielt, aber es bedurfte eines von Marko Schwabe verwandelten Foulelfmeters, um in Führung zu gehen. Volker Teßmar war gefoult worden und die aufmerksame Schiedsrichterin zögerte nicht zu pfeifen und auf den ominösen Punkt zu zeigen. Zuvor hatte Schwabe schon zweimal das Leichtmetall des Vorsfelder Gehäuses geprüft. Es gab weitere Möglichkeiten das Ergebnis in lichte Höhen zu schrauben, doch in der ersten Hälfte fiel kein weiterer Treffer. Zur Pause zog ein genervter Zuschauer das Kabel aus dem neben uns befindlichen Lautsprecher, denn die ertönenden Melodeien hatten uns und andere schon vor dem Spiel auf eine harte Probe gestellt. Zum Wiederanpfiff wurde die Gerätschaft von dem im Rentenalter befindlichen Herren artig wieder angeschlossen. Nach dem Wechsel ging das muntere Stürmen auf das Gastgebertor weiter, leider gelang außer dem Treffer durch Garip Capin nach schöner Hereingabe von Teßmar nichts zählbares. Dabei lief man mehrmals allein auf den Torhüter zu. So machten die SSVler aus ihrer ersten halben Gelegenheit ein Tor. Ein abgefälschter Schuss ließ Alexander "Gecko" Dlugaiczyk keine Abwehrchance. So musste gegen Ende gar noch ein bisschen gezittert werden, aber nicht allzu viel. Bis auf die Torausbeute, hier war ein Kantersieg möglich, war das Spiel der Götter im blauen Dress durchaus in Ordnung und die neuen Spieler Marcel Hagmann und Capin brachten gute Leistungen auf ihren Positionen. Es ist zu hoffen, dass nach diesem Pflichtsieg erst einmal Ruhe in Bischofshol einkehrt. Dirk
Everybody was Kung fu fighting
Neue Presse, 06.10.2003
Zwei neue Kicker hatte Arminen-Coach Hilger Wirtz vor der Partie bekommen: Defensivspieler Marcel Hagmann (20), zuletzt bei Drittligist 1. FC Saarbrücken, und Stürmer Garip Capin (28), vergangene Saison bei Ligakonkurrent VfV Hildesheim. Mit den Verpflichtungen reagierte Klubchef Jürgen Scholz auf die jüngste Pleitenserie. Im Spiel überzeugte Hagmann auf Anhieb, wenngleich die Gastgeber überaus harmlos spielten. Chancenverhältnis: 10:1 für die Arminen. Doch denen fehlte es erneut an Durchschlagskraft in der Offensive. Erst ein Elfmeter (nach Foul an Volker Teßmar) half - Marco Schwabe verwandelte zum 0:1 (37.). Auch der für den am Oberschenkel verletzten Zeki Ari eingewechselte Capin traf in seinem ersten Spiel nach schöner Vorarbeit von Schwabe und Phillipe Harms - 0:2 (55.). Am Ende begann aber wieder das Zittern bei den Bischofsholern, nachdem Aleksandar Trifunovic in Minute 85 einen Ball von Vorsfeldes Weber unhaltbar zum 1:2 abfälschte. Doch es reichte, der dritte Auswärtssieg war „ein Arbeitssieg“, so Ligaobmann Wolfgang Lange. sch
HAZ, 06.10.2003
Vorsfelde/Hannover (oto). Es war eines dieser Spiele, die Fußballtrainer - so heißt es oft - innerhalb von 90 Minuten um Jahre altern lassen. „Wir waren dem Gegner total überlegen, mussten aber bis zur letzten Sekunden zittern“, sagte Hilger Wirtz nach dem 2:1-Erfolg von Fußball-Oberligist Arminia Hannover. Der Trainer der „Blauen“ hatte seine Anspannung vor der Partie beim SSV Vorsfelde nicht verbergen können. Angesichts Arminias sportlicher Durststrecke hatte man ihm zuvor den Rücken gestärkt und mit Nima Habibian einen Spieler aus dem Team geworfen. Ein Sieg beim Schlusslicht heißt die Antwort darauf und lässt Wirtz aufatmen. Dass Arminia trotz drückender Überlegenheit bis zum Abpfiff zittern musste, lag an der mangelnden Chancenauswertung von Marko Schwabe (ein Pfosten- und ein Lattentreffer), Florian Toussaint, Philippe Harms, Garip Capin und Zeki Ari, der wegen einer Zerrung früh ausgetauscht werden musste. „Ein 6:0, 7:0 wäre in Ordnung gewesen. Doch dann kam deren Anschlusstreffer, und es wurde hektisch“, sagte Wirtz, der sich aber vor allem auf einen Mann verlassen konnte. Der 20-jährige Marcel Hargmann (zuletzt bei Drittligist 1. FC Saarbrücken) gab als Abwehrchef ein starkes Debüt. „Der Junge ist topfit und hat sich nach nur einem Training bei uns bestens eingefügt“, sagte Wirtz über den Neuzugang, der angesichts der Personalmisere in Arminias Defensive vorerst bis zur Winterpause bleibt.
Tore: 0:1 (37. Minute) Schwabe verwandelt einen an Teßmar verursachten Foulelfmeter. 0:2 (54.) Capin trifft nach Vorarbeit von Schwabe. 1:2 (83.) Weber mit abgefälschtem Schuss.
SV Arminia: Dlugaiczyk - Hargmann - Trifunovic, Ibanez - Teßmar, Schwabe, Toussaint, Tasdelen (75. Jürgensen), Harms (70. Brezina) - Näfe, Ari (28. Capin).
Zuschauer: 118.
Schiedsrichter: Monika Fornacon (Stöckse).
Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für den Vorsfelder Cyrus (84.) nach einer Notbremse gegen Näfe.
Beste Arminen: Hargmann, Teßmar, Tasdelen.
Hier würgte ein rüstiger Rentner zur Pause das Gedudel ab
Bild, 06.10.2003
Arminia nach vier Pleiten in Folge mit neuem Stürmer Garip Capin - ein Glücksgriff. Beim 2:1-Sieg bei Schlusslicht Vorsfelde machte Capin (zuletzt VfV 06 Hildesheim) das Siegtor (54.). Kapitän Marko Schwabe hatte die Führung (Foulelfer) besorgt (37.). Weber verkürzte (83.).
Beim SSV muss man weite Wege gehen