02.11.2003, 14.30 Uhr
Kicker, 27.10.2003
Jörg Brüning entwickelt sich langsam zum Pechvogel bei Arminia. Gerade erst hatte der Abwehrspieler einen Bänderriss auskuriert, da kam nach zwei Einsätzen erneut das vorläufige Aus. Der frisch gebackene Bauingenieur muss wegen Leistenproblemen drei Wochen pausieren.
Wochenblatt, 29.10.2003
Den Höhenflug des letzten Spieltages konnten Hannovers Oberligisten nicht wiederholen. Einzig Arminia gewann mit 1:0 gegen den VfB Oldenburg. Im Mittelpunkt des nächsten Spieltages steht das Derby zwischen Rot und Blau am Sonntag, 14.30 Uhr im Eilenriedestadion. Einen gewichtigen Neuzugang hat Arminia zu verzeichnen. Nun ist der zwar nicht spielberechtigt, hat aber eine andere, nicht weniger bedeutsame Funktion. Die Rede ist von Wühlfried, dem Glücksschwein. Und den Test, ob das drei Monate alte Schwein dieser Funktion gewachsen ist, hat Wühlfried bereits gegen Oldenburg bestanden. Personell hat der offizielle Glücksbringer der Blauen aber bisher noch keinen Einfluß nehmen können. Die Abwehrspieler werden knapp. Neben Jörg Brüning fällt nun Aleksandar Trifunovic mit Knieproblemen aus. Tobias Fiedler steigt erst Donnerstag wieder ins Training ein. Passieren darf also nichts mehr. "Die Brisanz im Derby ist da, liegt aber nicht an den Mannschaften, sondern an Blau gegen Rot", ist Trainer Hilger Wirtz nach vier Siegen in Folge zuversichtlich. Die Partie bei Oberneuland sollte der fünfte Sieg in Folge werden, aber es kam für die Amateure von Hannover 96 knüppeldick. Mit Alexander Aischmann (Hüftverletzung), Per Mertesacker und Denis Wolf (für die Profis geschont), Salim Djefaflia (Sperre) und Maik Kruse (Bänderriss) fehlten fünf Stammspieler, die so auf einen Schlag von der jungen Mannschaft nicht zu ersetzen waren. Das wird gegen die Blauen sicherlich ganz anders aussehen. "Gegen Arminia werden wir eine andere Leistung an den Tag legen, da bin ich mir sicher", so Trainer Jörg Goslar. dk
Kicker, 30.10.2003
Glück im Unglück hat Aleksandar Trifunovic.Die Knieverletzung des Abwehrspielers stellte sich als leichter Kapselriss heraus. Er muss zehn Tage pausieren.
Neue Presse, 01.11.2003
Morgen steigt ein Klassiker im Eilenriedestadion: 96 gegen Arminia, die „Roten“ gegen die „Blauen“ (Anpfiff: 14.30 Uhr). Obwohl es sich „nur“ um ein Oberliga-Derby handelt, obwohl „nur“ die 96-Amateurmannschaft auflaufen wird, steht für beide Teams viel auf dem Spiel. Schließlich geht es in dieser Saison darum, mindestens Platz acht zu erreichen, um sich für die eingleisige Oberliga zu qualifizieren, die in der kommenden Saison eingeführt wird. NP-Redakteur Michael Lange sprach mit den Trainern Jörg Goslar von 96 und Hilger Wirtz (Arminia).
Wie siehts bei Ihrem Team personell aus?
Goslar: Schwierige Frage, kann ich noch nicht beantworten. Ich weiß nicht, wie die Entwicklung in der ersten Mannschaft ist - in Braunschweig saßen am Mittwoch ja auch vier von unseren Leuten auf der Bank. Ich habe erst Sonntag Klarheit.
Wirtz: Nicht ganz so rosig. Mit Brüning, Fiedler, Trifunovic, Leipold, Orthmann und Jordan fehlen mir sechs verletzte Spieler. Was besonders schade für Trifunovic ist, er hatte gerade den Sprung geschafft. Jetzt wird es besonders in der Defensive eng.
Arminia und 96 stehen im oberen Drittel. Wie schätzen Sie die aktuelle Form Ihres Teams ein?
Goslar: Auch das hängt von der Entwicklung in der Profimannschaft ab, davon, ob wir Stammspieler abgeben müssen. Die Spieler, die noch nicht den Sprung in den Stamm geschafft haben, haben noch Probleme in der Oberliga.
Wirtz: Zuletzt hatten wir vier Siege in Folge, vergangenen Sonnabend gegen Oldenburg war unser bestes Heimspiel. Wir haben jetzt mehr Selbstvertrauen als in den Wochen zuvor, nicht mehr den riesengroßen Druck.
Wie beurteilen Sie nach einem Drittel der Saison die Chance, die Qualifikation für die eingleisige Oberliga zu schaffen?
Goslar: Wenn die Mannschaft zusammenbleibt, die zuletzt erfolgreich gespielt hat, dann bin ich mir sicher, dass wir die eingleisige Oberliga erreichen können.
Wirtz: Es war klar, dass das für uns ein schwerer Gang wird, wenn man sieht, dass unsere Zugänge alle aus unteren Klassen kommen. Aber zurzeit sind wir auf einem guten Weg.
Sehen Sie noch Chancen, in den Titelkampf einzugreifen?
Goslar: Das wäre vermessen, das wollen wir auch gar nicht. Bisher haben wir als Aufsteiger schon einen sehr guten Platz erreicht.
Wirtz: Ach, nee. Das ist überhaupt kein Thema. Wenn wir die Qualifikation schaffen, können wir eine Riesensause machen.
Womit sind Sie besonders zufrieden?
Goslar: Wir hatten zu Beginn der Saison einige Probleme, aber wir haben uns ständig verbessert. Dazu kommt, dass wir bewiesen haben, dass wir doch eine gute Qualität im Nachwuchsbereich haben.
Wirtz: Dass wir immer für eine Überraschung gut sind. Und dass wir gut aus der Situation herausgekommen sind, als wir viermal hintereinander verloren hatten. Das war enorm wichtig.
Was hat Sie bisher am meisten genervt?
Goslar: Mich nervt gar nichts mehr. Im Ernst: Ich habe einen Job, in dem man viel Geduld und viel Vertrauen in die Spieler haben muss. Es geht darum, dass sich die Mannschaft Stück für Stück verbessert.
Wirtz: Wenn man ehrlich ist, haben wir zu viele Gegentore kassiert, einfach weil wir zu viele individuelle Fehler machen. Da müssen alle besser mitmachen. Aber da arbeiten wir dran.
Die Stärken Ihres Teams?
Goslar: Das ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Wir haben keine Mannschaft, die Fußball verhindern will, sondern eine, die Fußball spielen will.
Wirtz: Unsere Stärken liegen im Spiel nach vorn. Wir haben schnelle Leute und Kreativspieler in unseren Reihen, die jede Abwehrreihe vor Probleme stellen.
Gibt es auch Schwächen?
Goslar: Unsere Schwäche ist ein Spiegelbild der jungen Generation: Sie schaffen es noch nicht, 90 Minuten hochkonzentriert zu bleiben.
Wirtz: Wie gesagt: dass wir zu viele Gegentore kassieren. Da fehlt uns noch was. Aber sonst bin ich mit unserer Spielweise zufrieden.
Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Goslar: Arminia hat eine spielstarke Mannschaft, die im offensiven Bereich einen gewissen Spielwitz entfacht, eine Mannschaft, die auch von der Geschlossenheit lebt.
Wirtz: 96 hat sich absolut etabliert in der Liga. Sie spielen ihr System voll durch, haben tolle Einzelspieler. Von denen sind einige sicher für höhere Aufgaben geeignet.
Wenn Sie sich einen Spieler von der Konkurrenz aussuchen dürften, wen würden Sie nehmen?
Goslar: Wir haben kein Interesse daran, unsere Nachbarn zu schwächen.
Wirtz: Da gibts viele. Wie gesagt: 96 hat sehr viele tolle Einzelspieler.
Welche Perspektive hat Ihre Mannschaft über die Saison hinaus?
Goslar: Unser erstes Ziel ist es, Spieler für die erste Mannschaft auszubilden. Das zweite ist, die Qualifikation für die Oberliga zu schaffen. An die Regionalliga denken wir noch nicht. Die Rahmenbedingungen sind noch lange nicht so, dass sich 96 eine zweite Profimannschaft leisten könnte.
Wirtz: Wir haben ja eine noch junge Mannschaft. Wenn es dem Verein gelingt, die Leute zu halten, kann man mittelfristig eine Mannschaft aufbauen, die tatsächlich oben angreifen kann. Aber da ist in dieser Saison und auch der in der nächsten nicht dran zu denken, eher in drei oder noch mehr Jahren.
Wollen Sie Ihr Team in der Winterpause nochmal personell aufstocken?
Goslar: Im Rahmen unserer Talentsuche kann es immer wieder sein, dass wir auf gute Fußballer stoßen. Das heißt aber nicht, dass wir bereit sind, uns finanziell aus dem Fenster zu lehnen.
Wirtz: Vielleicht, wenn uns einer zulaufen sollte. Aber wenn unsere Verletzten wieder fit sind, haben wir eigentlich keinen Bedarf. Zumal wir Mirko Baschetti auch noch nicht ganz abgeschrieben haben.
HAZ, 01.11.2003
Mit einer Feier haben sich die Oberliga-Fußballer von Arminia Hannover auf das Derby vorbereitet. Der verletzte Abwehrspieler Jörg Brüning ist in der Nacht zum Sonnabend 28 Jahre alt geworden und hat die Mannschaft nach dem Abschlusstraining zur Feier eingeladen. Mit von der Partie war Arminen-Trainer Hilger Wirtz. Als Gast, nicht als Kontrolleur. „Die Jungs wissen, wie weit sie gehen können und was eine optimale Vorbereitung ist“, sagt der Coach. Die Rivalität zwischen „Blau“ und „Rot“ kennt er nur vom Hörensagen, ist sich der Brisanz aber bewusst. „Gegen 96, das ist immer etwas Besonderes. Deren Spieler sind technisch und taktisch hervorragend ausgebildet. Aber wir spielen auch guten Fußball“, meint der 38-Jährige.
Form: Ihren Tiefpunkt hat die Mannschaft überwunden, auch wenn sie sich bei ihren Heimsiegen gegen den BV Cloppenburg (4:2) und den VfB Oldenburg (1:0) nicht mit Ruhm bekleckert hat. „Personell sind wir kurz vor dem Abgrund“, sagt Klubchef Jürgen Scholz, der am Sonntag wegen einer Dienstreise in die Türkei fehlt. Mit Tobias Fiedler, Gernot Leipold, Aleksandar Trifunovic, Jörg Brüning und Lars Jordan fallen fünf bewährte Kräfte aus.
Stärken: Meistens stimmt die Mischung aus Spielwitz und Kampf. Erwischt der robuste Marko Schwabe einen guten Tag und grätscht umher, dann kämpft sich meist auch der Rest ohne Rücksicht auf Verluste ins Spiel.
Schwächen: Tugay Tasdelen ist torgefährlich und technisch stark. Dass Arminia mit ihm einen echten Spielmacher hat, wäre aber zu viel Lob.
Der letzte Kick: „Wühlfried“, das neue Glücksschwein der „Blauen“, kommt auch im Derby zum Einsatz. „Wir werden den Gegner um Erlaubnis fragen. Aber was sollen sie dagegen haben“, sagt Präsident Scholz.
oto
Hannover (oto/kd). Das Gefälle in der Fußball-Oberliga könnte kaum größer sein. Zwischen einem Spitzenteam wie Wolfsburg und Schlusslicht Vorsfelde liegen Welten. Ganz so krass ist der Unterschied zwischen den Amateuren von Hannover 96 und Arminia Hannover nicht. Aber wenn die beiden Klubs am Sonntag im Eilenriedestadion das mit Spannung erwartete Derby der 4. Liga bestreiten, könnten die Voraussetzungen unterschiedlicher kaum sein. Die 96-Amateure trainieren fast täglich, selbst einen Tag vor dem Spiel wird wie selbstverständlich noch einmal geübt. Bei Arminia, wo sich kaum ein Spieler ganz auf Fußball konzentrieren kann, ist an seinen solche Aufwand nicht zu denken. „In dieser Hinsicht“, sagt Arminen-Trainer Hilger Wirtz, „spielt 96 in einer ganz anderen Liga.“ Da zwei Lokalrivalen und Tabellennachbarn aufeinander treffen, darf mit bis zu 1000 Zuschauern gerechnet werden. „Ein Punkt für uns wäre schon toll“, meint Arminias Klubchef Jürgen Scholz. Dass es bei den Profis von 96 derzeit nicht läuft und auf Grund der langen Verletztenliste immer mehr Amateure abgezogen werden, darüber dürfen sich die Gäste freuen. Wirtz muss aus seiner siegreichen Elf der Vorwoche nur Aleksandar Trifunovic ersetzen. Und mit Sven Holzmann steht ihm ein genesener Abwehrspieler zur Verfügung, auf dessen Duelle mit den schnellen 96-Angreifern man gespannt sein darf. Er freut sich mehr über Holzmanns Comeback als über den Trubel, für den Arminias Glücksschwein „Wühlfried“ mit seinem Fernsehauftritt bei „stern TV gesorgt hat.
Das letzte Training am Freitagvormittag schaffte er noch, danach war für Jörg Goslar Bettruhe Pflicht. Der 39-Jährige hat sich eine Grippe eingefangen und hofft bis zum Spielbeginn am Sonntag (14.30 Uhr) auf Besserung. An ein übermäßig verbissenes Oberliga-Derby zwischen seinen 96-Amateuren und Arminia Hannover glaubt er nicht. „Das lässt sich mit der Rivalität zwischen Hannover und Braunschweig nicht vergleichen. ,Rot‘ gegen ,Blau‘ - für die heutige Generation ist das kaum ein Problem“, sagt der Mann mit der Profitrainer-Lizenz. Goslar hat selbst 17 Jahre lang bei Arminia gespielt (an der Seite des heutigen Klubchefs Jürgen Scholz) und hat keine Berührungsängste, was den Rivalen vom Bischofsholer Damm betrifft.
Form: Nach vier Siegen in Folge gab es für die 96-Amateure zuletzt einen Dämpfer. Das 2:5 beim FC Oberneuland nennt Trainer Goslar eine Ohrfeige. Allerdings fehlten in dem Spiel wegen Abstellungen zu den Profis, Sperren und Verletzungen fünf Leistungsträger. Voraussichtlich werden von diesen Per Mertesacker, Denis Wolf und Alexander Aischmann wieder zur Verfügung stehen.
Stärken: Die 96-Talente sind konditionsstark und bestens ausgebildet. Zudem profitieren einige wie Torjäger Wolf vom Training mit den Profis. Die „Roten“, bisher 34 Saisontore, gehören zu den treffsichersten Teams der Oberliga.
Schwächen: Fallen mehrere Leistungsträger aus, zeigen sich einige der Nachrücker als zu unerfahren. Die Führungsspieler, zu denen auch Nils Pfingsten und Gürman Agac zählen, sind Dauergäste bei den Profis und nehmen kaum noch am Training der Amateure teil.
Der letzte Kick: Die 96-Asse werden oft von der Prominenz wie Klubchef Martin Kind beobachtet und rennen um ihre Profi-Chance. kös
Hallo, 02.11.2003
(sdi). Die 96-Amateure empfangen um 14.30 Uhr den SV Arminia zum spannenden Duell der Tabellennachbarn, mussten die "Blauen" unlängst auf Platz fünf vorbei ziehen lassen. 96-Fußballlehrer Jörg Goslar will überlegen, ob Per Mertesacker spielt: "Wir können den Jungen nicht verheizen, auch andere sollen was zeigen." Denis Wolf und Markus Schinner zählten ebenfalls zum Profikader, werden aber mitmachen. "Beide Teams können es nur offensiv, das wird spannend", prognostiziert Goslar. Arminen-Trainer Hilger Wirtz spricht von der einfachsten Aufgabe des Jahres: "Wir freuen uns riesig, ein Punkt stünde uns gut zu Gesicht". Bisher gabs aber kein Remis, sondern jüngst vier Siege. Bitter: Sven Holzmann verletzte sich Freitag an der Kapsel, fehlt. "Jetzt müssen wir uns defensiv echt was einfallen lassen", so Wirtz.