30.11.2003, 14 Uhr
Wochenblatt, 26.11.2003
Am vorletzten Spieltag der Hinrunde zeigte sich der hannoversche Oberligaklub in Bestform. Arminia bezwang den FC Oberneuland 3:0. Nun wartet eine schwere Auswärtsbegegnung auf das Team. Derzeit ist Arminia fast durch nichts und niemanden zu stoppen. Der Erfolg gegen die Hanseaten war bereits der siebte Sieg im achten Spiel. Souverän hat die Mannschaft von Trainer Hilger Wirtz von Elmendorff ihren vierten Tabellenplatz verteidigt. Am Sonntag, 14 Uhr, treten die Blauen bei Eintracht Braunschweig II an. "Ein unbequemer Gegner, der schwer einzuschätzen ist", weiß Wirtz. Schwer einzuschätzen, weil unklar ist, wie viele Spieler aus dem Regionalligakader der Eintracht eingesetzt werden. Aber auf der anderen Seite stellt Arminias Trainer fest: "Unsere derzeitige Verfassung ist gut, da wollen wir nicht verlieren." Abwehrspieler Jörg Brüning hat nach seiner Aduktorenverletzung einen Härtetest in der zweiten Herren der Arminen bestanden und stünde für einen Einsatz bereit. dk
HAZ, 27.11.2003
Hannover (bj). Jürgen Scholz hatte mit einer solchen Nachfrage selber nicht gerechnet. „Der Kartenvorverkauf läuft ausgesprochen gut, wir sind überwältigt von der Nachfrage“, sagt der Präsident des SV Arminia Hannover. Für den „Ball der Bälle“, den der Klub morgen (20 Uhr) erstmals gemeinsam mit seinem Sponsor Toto-Lotto im Kuppelsaal veranstaltet, sind bereits alle 1200 Sitzplatz-Karten vergriffen. „An der Abendkasse gibt es jetzt nur noch Tanzkarten für zehn Euro, mit denen man keinen garantierten Sitzplatz hat“, erklärt Scholz. Aber das sei ohnehin nicht so wichtig, denn beim Ball für alle Fußballer der Region Hannover soll vor allem getanzt und gefeiert werden. Dafür sollen die Cover-Band „Extra Dry“, Überraschungsgäste und eine Mitternachts-Tombola sorgen. „Und zusätzlich gibt es im Vorraum noch eine Disko“, sagt Scholz.
HAZ, 28.11.2003
Von Christian Otto
Hannover/Hamburg. Seine Anreise nimmt mehr Zeit in Anspruch als das Training selbst. Trotzdem steigt Marcel Hagmann gerne in den Zug, der ihn von Hamburg nach Hannover und zurück bringt. „Denn es geht hier steil bergauf“, sagt der 20-Jährige. Seit acht Partien mischt er bei Arminia Hannover mit. Und seitdem liegen sich die Spieler des Oberligisten ständig in den Armen. Dass sich ein auf den letzten Drücker verpflichteter Defensivspieler mitten in den Jubeltrauben finden lässt, „ist eine Sensation“, sagt Arminias Trainer Hilger Wirtz. „Denn der spielt, als sei er schon seit Jahren bei uns.“ Der Mann mit der Monatskarte lebt weiterhin in Hamburg. Weil die Finanzierung einer Dienstwohnung in Hannover Arminias Möglichkeiten überschreitet. Außerdem trainiert Hagmann in Hamburg, wo er Sportwissenschaften studieren möchte, dreimal pro Woche beim Regionalligisten FC St. Pauli mit. Dreimal in Hamburg, nur zweimal bei Arminia - was nach einer Mogelpackung klingt, ist ein pfiffiger Kompromiss, der beiden Seiten weiterhilft. „Marcel ist ein Glücksfall für uns. Aber den werden wir nicht halten können, deshalb darf er sich in Hamburg weiter anbieten“, sagt Arminias Klubchef Jürgen Scholz. St. Pauli-Trainer Franz Gerber hatte ihm Hagmann empfohlen, nachdem er ihm keinen Vertrag anbieten konnte. „Aber ich versuche es weiter. Wenn es mit einem Profivertrag noch klappt - warum nicht“, sagt Hagmann. Das Selbstvertrauen, mit dem der gebürtige Hesse in Windeseile zum Führungsspieler des SVA aufgestiegen ist, kommt nicht von ungefähr. Hagmann, in der Jugend von Eintracht Frankfurt vorbildlich ausgebildet, hat schon für den 1. FC Saarbrücken in der 3. Liga gespielt, bis ihm dort der ehemalige 96-Trainer Horst Ehrmantraut die kalte Schulter zeigte. Arminia dient als Umweg, der zurück in den besser als nur mit einer Monatskarte bezahlten Fußball führen soll. St. Pauli spielt immer noch vor Tausenden, Arminia von ein paar hundert Unentwegten. „Das mit den wenigen Zuschauern ist ärgerlich. Denn eigentlich kann man hier eine Menge bewegen“, meint Hagmann, der zeitgleich mit Garip Capin (zuletzt VfV Hildesheim) nachverpflichtet wurde. Letzterer holt ihn auf dem Weg zum Training meist am Bahnhof ab. Er kann ihm Dinge über eine Spielklasse und deren Vereine erzählen, über die Hagmann fast gar nichts weiß. Am Sonntag geht Arminias Reise zu den Amateuren von Eintracht Braunschweig. Und zumindest so viel weiß der Gastspieler aus Winterhude: „Im Grunde müssten wir bei denen punkten“, sagt Hagmann. Die anstehende Winterpause findet er furchtbar. Denn das Jubeln und Knuddeln bei Arminia macht ihm gerade so viel Spaß.
Neue Presse, 29.11.2003
HANNOVER. Die Oberliga macht an diesem Wochenende einen großen Bogen um Hannover: Arminia muss auswärts ran. Nach zuletzt sieben Siegen in acht Spielen fahren die Arminen morgen (Anpfiff 14 Uhr) selbstbewusst zur Reserve von Eintracht Braunschweig. Arminias Coach Hilger Wirtz: „Unsere tolle Serie soll weitergehen.“ Weitergehen könnte es auch mit Garip Capin und Marcel Hagmann bei den Bischofsholern. Die beiden Nachzügler - sie wurden Ende September bis zur Winterpause verpflichtet - sollen möglichst bis Saisonschluss bleiben, wünscht sich Arminias Boss Jürgen Scholz. Hagmann will bleiben, wenn er „beim FC St. Pauli keinen Stammplatz bekommt“. Capin auch, wenn sein Probetraining in den Vereinigten Arabischen Emiraten im Dezember nicht erfolgreich sein sollte. sch
HAZ, 29.11.2003
Vielleicht war der Andrang auch deshalb so groß, weil die Karten zu Schnäppchen-Preisen verkauft wurden. 1500 Gäste tummelten sich gestern Abend im Kuppelsaal und überrumpelten den Gastgeber ein wenig. „Von so viel Zuspruch hat keiner von uns geträumt“, meinte Jürgen Scholz (36), der Klubchef des SV Arminia Hannover, der mit der Hilfe von Toto-Lotto zu dem sportiven Ballvergnügen eingeladen hatte. Eintrittskarten von 15 bis 25 Euro, für alle Mitglieder eines Sportvereins gab es darauf noch einmal 20 Prozent Ermäßigung - das machte so manchem Freund der Sportszene Beine. Ende der achtziger Jahre hatten die „Blauen“ zuletzt zu einer Veranstaltung dieser Größenordnung mit Musik, Tanz und Comedy geladen. Wer sich beim „Ball der Bälle“ umgesehen hat, dürfte gemerkt haben, dass nicht nur das gute Preis-Leistungs-Verhältnis, sondern vor allem die Lust am Plaudern gelockt hatte. 200 der Gäste waren Präsidenten von Fußballklubs aus der Region, die mit ihren Begleitungen freien Eintritt hatten. „Wir sind alle Ehrenamtliche. Da empfinde ich eine solche Einladung als nettes Bonbon“, meinte Michael Sandow (28), 1. Vorsitzender des SC Boni. Die große Resonanz zeigte, dass ein Ball wie der gestrige als „Treffpunkt für alle hannoverschen Fußballer" (Scholz) eine gute Chance auf weitere Auflagen hat. Wer nicht bis Ende nächstens Jahres warten will und gerne im Aktiven-Kreis feiert, wird den nächsten Pflichttermin kennen. Am 16. Januar 2004 (20 Uhr) lockt der „Ball des Sports“ in den Kuppelsaal. Von 1850 Karten zum Preis zwischen 17,50 und 35 Euro ist nur noch ein Drittel beim Stadtsportbund (Internetseite www.ssb-hannover.de erhältlich. ag/bj/oto
So zielstrebig er auf dem Spielfeld sein mag - Arminias Oberliga-Stürmer Zeki Ari (24) verlor im Kuppelsaal den Überblick. „Wissen Sie, wo unsere Jungs sitzen“, fragte der Stürmer verzweifelt in die Runde. Als die Band „Extra Dry“ den Abend um 20.30 Uhr eröffnete, hatte Ari seinen Tisch immer noch nicht gefunden. Dabei waren für das Team von Trainer Hilger Wirtz (39) die besten Balkon-Plätzen reserviert worden. Der Coach legte Wert auf Geschlossenheit. So konnte er am gemeinsamen SVA-Tisch sichergehen, dass seine Spieler vor der Partie am Sonntag bei Eintracht Braunschweig nicht zu lange feiern. Und er konnte mit Ari besprechen, wie man sich bei Auswärtsspielen orientiert. oto
Waren Sie die Helden des Abends? Pop-Art-Künstler Andora (45), der mit einem Motorroller den Tombola-Hauptgewinn bemalt hatte, und Christof Stein-Schneider (41) von „Fury In The Slaughterhouse“ gaben eine Gesangseinlage. Die Arminen-Förderer bestachen mit ihrer Band „Wohnraumhelden“ und dem Lied „Helden“, aber auch mit ihrem gewagten Outfit. Stein-Schneider wirkte angesichts der vielen Fliegen- und Krawatten-Träger etwas irritiert. „Aber ich mag Arminia und das Familiäre bei denen“, sagte der Musiker und sang die schöne Zeile „Wir kämpfen für eine bessere Welt - auch ohne Geld“. bj
… hatten „Blau“ und „Rot“, zwischen denen es in der Fußball-Oberliga eher rustikal zugeht, keinerlei Berührungsängste. So saß Jörg Goslar, der Trainer der 96-Amateure, mit dem ehemaligen Arminen-Präsident Klaus Reuper an einem Tisch.
… waren besonders viele ehemalige 96-Profis wie Frank Hartmann, Dieter Schatzschneider, Horst Kinkeldey, Rainer Zobel und Georg Damjanoff im Kuppelsaal.
… blieb es Gastgeber Jürgen Scholz und Rolf Stypmann als Geschäftsführer von Toto-Lotto vorbehalten, mit ihren Begleitungen den Tanzabend zu eröffnen.
… gaben auch Handballer wie Dirk Pauling (TSV Burgdorf), Sandra Lütkemann und Jeannine Beker (beide Hannover Handball) eine gute Figur ab. Gleiches galt für Fußballtrainer Oliver Menges (SV Eintracht), der Turnschuhe zu seinem Anzug trug.
Hallo, 30.11.2003
(sdi). Arminia Hannover kann heute durch einen Sieg bei Braunschweigs Amateuren auf Platz vier vorrücken.