08.03.2003, 15 Uhr
Bei böigem Wind nutzten die Götter im blauen Dress die Luftunterstützung und drängten die Gäste in deren Hälfte. Bis zum Stráfraum wurde schön kombiniert, aber dann wurde das Leder zu spät in Richtung Tor befördert. Hildesheim hatte in der ersten Halbzeit keine Torchance und kam auch nur äußerst selten über die Mittellinie. Ihre läuferischen Nachteile versuchten die Domstädter durch unnötige Härte zu kaschieren. Die erste gelbe Karte erhielt jedoch Nima Habibian, der bei einer brutalen Attacke seine Beine in Sicherheit brachte. Es sollte nicht der letzte Karton gewesen sein, den der mit der Spielleitung beauftragte Herr aus seiner Tasche hervorholte. Mitte der ersten Halbzeit wurden die Angriffe der Arminen durchdachter und prompt ergaben sich Chancen. Nach schönem Zuspiel von Markus Erdmann war es Tugay Tasdelen, der seinen Gegenspieler mit unglaublicher Dreistigkeit aussteigen ließ und den Ball zum 1:0 ins Netz schob. Der SVA hatte im Anschluss noch Möglichkeiten das Ergebnis zu erhöhen, doch mit dem 1:0 ging es in die Kabine. Nach dem Wechsel kamen die Gäste stärker auf und hatten zwei große Chancen durch den ehemaligen Arminen Garip Capin, der, für uns zum Glück, alles richtig machte und trotzdem das von Daniel Lüders gehütete Gehäuse verfehlte. Einem mit der Hand erzieltes Tor durch Antoine Mbassa-Kone versagte der Schiedsrichter die Gültigkeit. Dieser zweite Spielabschnitt verlief wesentlich offener, denn auch Arminia spielte weiter offensiv. Zehn Minuten vor dem Ende war es erneut Tasdelen, der mit einem abgefälschten Schuss aus 16 Metern für die Entscheidung sorgte. Nun brannten bei einigen Hildesheimern endgültig die Sicherungen durch. Hatten sie vorher schon ein nur rudimentäres Interesse für die Einhaltung der Fußballregeln bekundet, so wurde jetzt gesenst als ob man ein Feld abroden wollte. Verdientermaßen durften zwei Gästespieler vorzeitig unter die Brause, darunter auch der frühere Bischofsholer Publikumsliebling José Ruiz-Macho, der in diesem Spiel eher als Kampfsportler und nicht als Ballkünstler in Erscheinung trat. Insgesamt ein wichtiger Sieg für die Blauen in einer Partie, die nicht zu den richtig guten zählte. Der VfV wird es mit seinem überalterten und langsamen Kader schwer haben die Klasse zu halten. Dirk
Hallo, 09.03.2003
(sdi). Keine dolle Partie, aber erneut ein Sieg für die "Blauen" - gegen Aufsteiger VfV Hildesheim gabs ein 2:0 (1:0). Tugay Tasdelen erzielte zwei sehenswerte Tore. Trainer Hilger Wirtz hatte "gute spielerische Ansätze und einen verdienten Sieg" gesehen. Im ersten Abschnitt tat sich vor 450 Zuschauern in Bischofshol nur etwas, wenn Gäste-Torwart Gross am Ball war, seine haarsträubenden Abstöße gerieten für Arminia regelrecht zu Standardsituationen. Auf Flanke des starken Nima Habibian legte Markus Erdmann per Kopf ab, Tasdelen schob flach ein (34. Minute). Nach dem Wechsel wurde das kampfbetonte Spiel interessanter, Ex-Armine Garip Capin vergab beste Hildesheimer Chancen. VfV-Coach Uwe Cording nannte es "unfassbar". Als Tasdelen einen zu kurz abgewehrten Ball zum 2:0 einschoss (75.) war alles klar. "Wir hatten das nötige Glück, waren sehr diszipliniert", so Wirtz. Unschön: Der ehemalige Armine José Ruiz-Macho sah gelb-rot, Hildesheims Daniel Peschke erhielt gar noch die rote Karte.
Neue Presse, 10.03.2003
Arbeitssieg für Arminia: 2:0 im Nachbarschaftsderby gegen den VfV Hildesheim.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
Nima Habibian treibt es immer bunter. Erst vor einer Woche ließ sich Arminias Frauenschwarm im Friseurladen seiner Mutter Mitra die schwarzen Haare blond färben, doch das "Blondie" der Teamkollegen wollte der Armine nicht mehr hören. Diesmal war - ganz vereinspatriotisch - oben Blau angesagt. Nun konnte auch Trainer Hilger Wirtz seinen Kreativspieler nicht mehr übersehen, Habibian durfte seit langem mal wieder in der Startelf ran. Und das war gut so, der 22-Jährige war auffälligster Armine in einem mäßigen Derby. Nach einer guten halben Stunde ohne Höhepunkte leitete Habibian den ersten Farbtupfer an diesem verregneten Nachmittag ein. Seine Flanke fand Markus Erdmann, der schön Tugay Tasdelen bediente, der wiederum aus wenigen Metern eiskalt verwandelte - 1:0 (34.). Bis zur Pause hatte Erdmann noch eine Chance, Hildesheim brachte in der Offensive weiter nichts zustande. Das änderte sich nach dem Wechsel. Der VfV hatte durch den Ex-Arminen Garip Capin drei klassische Gelegenheiten, weil die Bischofsholer wie überdreht einfach drauf los spielten. Daniel Lüders, der für Alexander Repschläger ins Arminen-Tor "reinrotiert" (Coach Wirtz), half einmal die Latte (59.). Doch Wirtz brauchte sich nicht die Haare zu raufen, seine Elf riss sich zusammen, kämpfte wieder und wurde belohnt: Tugay Tasdelen trat einen abgeprallten Ball stramm aus 18 Metern ins VfV-Tor - das 2:0 des Doppelschützen war die Entscheidung (75.). In der Folge gabs Disziplinlosigkeiten auf Seiten der Gäste mit farbigem Ende: José Ruiz-Macho (ebenfalls ein Ex-Armine) sah Gelb-Rot (85.), Daniel Peschke Rot (88.). Dann war Schluss, und Wirtz sah sein Team nach dem zweiten Sieg in Folge "wieder auf dem Weg nach oben". Auch Habibian strahlte auf dem Weg zu seiner neuen Freundin Daniela über "den Sieg in Blau". Mutter Mitra darf die Farben vorerst wegpacken.
HAZ, 10.03.2003
Hannover (kös). Die Oberliga-Fußballer von Arminia Hannover kommen immer besser in Schwung. Dank des 2:0-Heimsieges gegen den VfV Hildesheim am Bischofsholer Damm hat sich das Team von Trainer Hilger Wirtz im neuen Jahr bereits sechs Punkte erkämpft. Dazu kommen noch jene drei Zähler aus der Partie, in der sich der SV Wilhelmshaven einen Formfehler erlaubt hatte. Für Spannung sorgt bei Arminia derzeit aber nicht der Blick auf die Tabelle, sondern auf die mannschaftsinternen Duelle. Am Sonnabend stand gegen Hildesheim Daniel Lüders im Tor. Das hatte nicht etwa damit zu tun, dass Alexander Repschläger gegen Wilhelmshaven und Langenhagen enttäuscht hatte. Vielmehr hatten beide Torleute ihren Trainer in der Vorbereitung überzeugt. Und so bekam jeder die Chance, in zwei Spielen nachzuweisen, wer für den Rest der Rückrunde die Nummer 1 sein soll. Abgesehen von einer brenzligen Situation, als Lüders einen Schuss von José Ruiz-Macho (25.) falsch eingeschätzt hatte, zeigte der Torhüter eine solide Partie. "Jetzt steht es Unentschieden zwischen beiden", meinte SVA-Coach Wirtz. So soll am Freitag das Spiel bei den Amateuren des VfL Wolfsburg die Entscheidung in der Torwart-Frage bringen. Seine Vorderleute machten es Lüders aber auch leicht. Die Tore des starken Tugay Tasdelen, der zunächst im Sturm und später im Mittelfeld überzeugte, fielen zum richtigen Zeitpunkt. Besonders der zweite Treffer beendete eine Hildesheimer Druckphase, als der ehemalige Armine Garip Capin beste Chancen zum Ausgleich ausließ.
Tore: 1:0 (34.) Tasdelen trifft nach Kombination über Habibian und Erdmann. 2:0 (75.) Tasdelen mit einem Schuss aus 16 Metern.
SV Arminia: Lüders - Reuther - Ibanez, Teßmar - Jordan, Habibian, Karagülle (69. Näfe), Schwabe, Kroll (78. Trifunovic) - Erdmann, Tasdelen (80. Brezina).
Zuschauer: 450.
Schiedsrichter: Bippen (Haren).
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Peschke (89.); Gelb-Rote Karte für Ruiz-Macho (85.).
Beste Arminen: Habibian, Tasdelen.
Beste Hildesheimer: Pertile, Ruiz-Macho.
Bild, 10.03.2003
Arminia gewann das Oberliga-Derby gegen VfV Hildesheim 2:0. Zwei Tore von Tasdelen machten die Not beim Aufsteiger noch größer. Zumal Spielmacher Ruiz-Macho (Gelb-Rot) und Peschke (Rot) vom Platz flogen. Der VfV in der Oberliga seit fünf Monaten ohne Sieg, dazu Querelen mit dem Gesamt-Verein - schlechte Voraussetzungen im Kampf um den Klassenerhalt.
Kicker, 10.03.2003
Dem SVW werden die drei Punkte aus dem Spiel gegen Arminia Hannover aberkannt, weil nicht die vier vom DFB geforderten U 24-Spieler auf dem Spielberichtsbogen standen. Der SVW will nun Einspruch einlegen.