29.09.2002, 15 Uhr
Neue Presse, 24.09.2002
Bei Arminia hat der Vertrags-Poker begonnen. Die meisten Verträge enden mit dieser Saison. Aber weil es in der Liga besser läuft als erwartet, sollen einige Leistungsträger möglichst schnell verlängern. Mit Kandidat Nummer eins gibts schon Ärger: Spielmacher Nuri Karagülle zögert, spekuliert auf bessere Angebote. Der 21-Jährige hat einen Berater und soll auch Kontakte in die Türkei haben. Darunter leiden Karagülles Leistungen, kritisiert Jürgen Scholz. Arminias Klubchef: "Wenn er besser spielte, hätte er überall bessere Karten." Tim Näfe bleibt Arminias Pechvogel: Gerade von einer Oberschenkelzerrung genesen, musste der Stürmer beim 2:1 in Hildesheim zehn Sekunden nach seiner Einwechselung vom Platz - Aduktorenzerrung, zwei Wochen Pause. sch
Wochenblatt, 25.09.2002
Arminia Hannover bleibt mit dem 2:1-Sieg beim VfV Hildesheim in der Oberliga auf der Erfolgsspur. Auf den verkappten Tabellenzweiten Arminia (mit den aberkannten Punkten aus dem Emden-Spiel) wartet am Sonntag, 15 Uhr, ein echtes Spitzenspiel. Tabellenführer Wolfsburg stellt sich im Stadion am Bischofsholer Damm vor. Da werden sich die Blauen gegenüber dem Spiel beim VfV steigern müssen. Doch es stimmt zuversichtlich, dass auch eine durchschnittliche Leistung bei Hildesheim zum Sieg reichte. Trainer Hilger Wirtz von Elmendorff ist zuversichtlich, dass Mannschaftskapitän Marko Schwabe nach seiner Kapselverletzung gegen die Wölfe wieder auflaufen wird. "Gegen den VfL werde ich mir etwas einfallen lassen", verspricht Wirtz Offensivfußball. dk
Kicker, 26.09.2002
"Ich freue mich auf das Spiel gegen Wolfsburg. Da treffen zwei gute Mannschaften aufeinander", hofft Arminia Hannovers Trainer Hilger Wirtz von Elmendorff endlich einmal auf eine ansprechende Kulisse am Bischofsholer Damm. Das Rezept, um gegen den Bundesliga-Nachwuchs bestehen zu können, ist klar: Die Wolfsburger müssen über 90 Minuten beschäftigt werden. Am Sonntag wird Mannschaftskapitän Marko Schwabe nach überstandener Kapselverletzung wieder dabei sein. Stürmer Nima Habibian wurde auf Grund seiner roten Karte im Derby gegen den SC Langenhagen für zwei Partien gesperrt. Tim Näfe fällt mit einem Muskelfaserriss für drei Wochen aus. Gut, dass Markus Erdmann in einer bestechenden Form ist. In der Oberliga war er bislang zehnmal erfolgreich. In einem Freundschaftsspiel bei Ingeln Oessede am Dienstag schoss sich der Torjäger schon mit acht Treffern für den VfL ein. Die "kleinen Wölfe" werden gewarnt sein. Die Hurra-Fußballer der vergangenen Saison haben dazugelernt. "Der Unterschied zur vergangenen Saison ist der, dass wir jetzt auch schwache Partien gewinnen", bringt Trainer Michael Krüger das Erfolgsrezept auf den Punkt. Ob in Oberneuland oder zuletzt gegen Langenhagen: Die Wolfsburger spielen derzeit weniger attraktiv, dafür aber effektiver. Selbst die Ladehemmung von Torjäger Michael Janicki fällt nicht weiter negativ auf. Paradox: Der junge Pole agiert neuerdings wesentlich lauffreudiger, trifft dafür aber das Tor nicht mehr. Macht nichts, solange die Mittelfeldreihe einspringt und sich - wie zuletzt gegen Langenhagen - durch Ingo Vandreike torhungrig zeigt. Als Verstärkung hat sich der 18-jährige Pole Bartos Romanczuk erwiesen. Er überzeugte als virelseitiger Defensivspezialist für die linke Seite. Verzichten muss Krüger bei Arminia auf seinen offensiven Mittelfeldmann Yaw Donkor. D. Kösel/T. Kruse
Neue Presse, 28.09.2002
Als ungeschlagener Tabellenführer kommt morgen die Reserve des VfL Wolfsburg zu Arminia. Anstoß des Spitzenspiels am Bischofsholer Damm ist um 15 Uhr. Die Gastgeber spielen dabei auch gegen eine Negativserie: Gegen die "kleinen Wölfe" gab es noch nie einen Sieg in der Oberliga. Das will Hilger Wirtz ändern. Arminias Coach: "Wenn es uns gelingt, unser Potenzial abzurufen, können wir siegen." Wirtz fordert von seinem Team denn auch, "die sich bietende Chance zu nutzen". Denn bei einem Erfolg hätte man sich in der Tabelle oben festgesetzt und würde "wahrscheinlich auf längere Sicht mit um die Spitze spielen". Um diese gute Aussicht wahr werden zu lassen, setzt Wirtz "auf das zuletzt erfolgreiche Team". Einzige Ausnahme: Marko Schwabe ist nach überstandener Kapselverletzung im Fuß wieder fit. Für den Kapitän muss wohl Marcel Ibanez weichen. sch
HAZ, 28.09.2002
(oto). Der Schock über den plötzlichen Abschied vom verstorbenen Ehrenvorsitzenden Otto Höxtermann ist groß - dennoch müssen sich die Spieler von Arminia Hannover an diesem Sonntag irgendwie auf Fußball konzentrieren. Mit den Amateuren des VfL Wolfsburg stellt sich im Stadion am Bischofsholer Damm ein Team vor, dass zu den Titelanwärtern zählt. "Ich habe mich bei mehreren Trainern aus unserer Liga erkundigt. Die sagen alle, dass die Wolfsburger in dieser Saison so stark wie nie sind", meint Arminen-Coach Hilger Wirtz. Ein wenig Ehrfurcht klingt mit, wenn er über den Tabellzweiten spricht. Dabei hat Arminia keinen Grund, bescheiden aufzutreten. Mit Torjäger Markus Erdmann (bisher zehn Saisontreffer) kickt der derzeit treffsicherste Stürmer der Oberliga im Team der "Blauen". Und mit Marko Schwabe, der seine Knöchelverletzung auskuriert hat, steht einer der bissigsten Spieler wieder zur Verfügung. "Mit Marko im Team ist immer Leben auf dem Platz", sagt Trainer Wirtz. Ob er ihn deshalb nach einer dreiwöchigen Pause gleich wieder in die Stammelf befördert, ließ er gestern offen. Zwei Akteure kommen bei dem Spitzenspiel nicht zum Einsatz. Tim Näfe hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen. Und Nima Habibian, der im Training mit viel Ehrgeiz und Spielwitz glänzt, ist für seine Tätlichkeit im Derby beim SC Langenhagen für zwei Spiele gesperrt worden. Im Mittelpunk wird bei Arminia erneut Lars Reuther stehen, der keinen klassischen Libero, sondern den Anführer der Abwehrkette spielt. "Lars muss selber wissen, wie mutig er agiert - ob er sich vor oder lieber hinter seinen Manndeckern tummelt", sagt Wirtz. Gegen Wolfsburg tendieren alle Beteiligten eher zu der vorsichtigen Variante. Man weiß ja nie...
HAZ, 28.09.2002
Er wird allen fehlen. Mit seiner Mütze auf dem Kopf, mit seiner geliebten Zigarre und mit seinem besonderen Charme. Otto Höxtermann ist tot. Mit ihm ist ein Stück von Arminia Hannover verloren gegangen. Er war seit Jahrzehnten eine treibende Kraft der hannoverschen Sportszene und hat Generationen von Fußballern sowie Leichtathleten mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Der langjährige Klubchef und Gönner der "Blauen" galt als Unikat des hannoverschen Fußballs, hatte bis zuletzt fast jedes Training der Oberliga-Elf besucht, und es wird schwer zu verstehen sein, warum sein Stammplatz auf der Arminen-Tribüne am Sonntag leer bleibt. Höxtermann erlag in der Nacht zum Freitag im Alter von 90 Jahren seinem langen Krebsleiden.