29.09.2002, 15 Uhr
Schon wieder die Amateure des VfL Wolfsburg! Noch nie konnte der SV Arminia diese Mannschaft besiegen und auch dieses Mal sollte es nicht gelingen. Dabei begann das Spiel recht verheißungsvoll. Tobias Fiedler und Markus Erdmann hatten gleich große Möglichkeiten die Führung zu erzielen. Dann verlief die Partie zunächst ausgeglichen, bis die Gäste mit einem Sonntagsschuss in der 14. Minute das 0:1 machten. Wolfsburg konnte nun kontern und Arminia gelang zunächst nichts mehr. Sieben Minuten vor der Pause schlossen die "kleinen Wölfe" einen ihrer vielen gefährlichen Angriffe zum 0:2 ab. Damit ging es auch in die Kabinen. Nach Wiederanpfiff bot sich ein unverändertes Bild. Die Götter im blauen Dress bemühten sich Torchancen herauszuspielen, blieben aber immer wieder in der gegnerischen Abwehr hängen und der VfL griff blitzschnell an. Aus dem Nichts machte dann Erdmann das 1:2 und die Giganten drückten die Gäste in deren Hälfte. Mitten in dieser Phase nutzten die Wölfchen einen ihrer Konter zum 1:3 und entschieden damit das Spiel und das völlig verdient, denn den Giganten gelang es über die gesamte Spielzeit nicht ein vernünftiges Kombinationsspiel aufzuziehen. Gegen Cloppenburg muss das wieder besser werden. Dirk
Neue Presse, 30.09.2002
Tabellenführer Wolfsburg war zu stark für Arminia - 1:3.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
Michael Krüger sah sich bei Arminia alles genau an. Wolfburgs Coach (früher auch mal 96-Trainer) war einst für die Bischofsholer in Liga zwei am Ball gewesen. Das war vor etwa 25 Jahren. "Seither hat sich hier nicht viel geändert", meinte Krüger. Doch das stimmte nicht ganz: Otto Höxtermann fehlte. Arminias Ehrenpräsident war in der Nacht zum Freitag im Alter von 90 Jahren getstorben - das Spiel begann mit einer Gedenkminute. Die Arminen-Elf war auf zwei Positionen verändert: Marko Schwabe ersetzte Damian Brezina, und der schnelle Lars Jordan stürmte für Tugay Tasdelen. So wollte Trainer Hilger Wirtz seine "Kontertaktik besser durchsetzen". Arminia begann aber stürmisch: Wolfsburgs Siegert konnte einen Ball von Markus Erdmann gerade noch von der Linie kratzen (2.). Danach übernahm der VfL-Bundesliganachwuchs die Initiative. Der Führungstreffer war ein Glücksschuss: Siegert zog aus 25 Metern ab, Innenpfosten, Tor (14.). Somit war Wirtz´ Taktik früh gescheitert. Die Arminen waren nun in der Pflicht das Spiel zu machen. Doch das wollte nicht klappen, auch weil Spielmacher Nuri Karagülle keinen guten Tag hatte. Die "kleinen Wölfe" waren mit ihren extrem schnellen Vorstößen gefährlicher. Beim nächsten Treffer war allerdings wieder Glück im Spiel: Lars Jordan fälschte den Ball von Janicki unhaltbar ab - 0:2 (37.). Von der Minuskulisse - nur 550 Fans waren gekommen - war nun nichts mehr zu hören. Kurz nach dem Wechsel herrschte dann helle Aufregung auf den Rängen: Stadionsprecher Frank Scharnberg hatte Besuch von der Polizei gehabt und verlas eine Liste mit zwölf Falschparkern. Leider standen aber auch die Arminen auf dem Rasen weiter falsch. "Der VfL war einfach klar besser", räumte Wirtz ein. Dass sein Team beinahe noch einen Punkt geschnappt hätte, lag einmal mehr an Markus Erdmann. Er traf volley zum Anschluss (67.), doch alle weiteren Bemühungen blieben erfolglos. Wolfsburg konterte clever weiter und Ören gelang das entscheidende 1:3 (81.).
Kicker, 30.09.2002
Das Spiel begann mit einer Schweigeminute für Otto Höxtermann. Arminias Ehrenvorsitzender war in der Nacht zum Freitag im Alter von 90 Jahren gestorben. Höxtermann war Fußballprofi und Trainer - unter anderem bei Hannover 96 - sowie Leichtathletik-Bundestrainer. Wolfsburgs Coach Michael Krüger spielte während dessen Präsidentschaft für Arminia in der Zweiten Bundesliga. Dazu machte Höxtermann sich mit seiner Arbeit gegen Fremdenfeindlichkeit verdient. Die Begegnung zwischen Arminia und dem VfL Wolfsburg war nur den Tabellenständen nach ein Spitzenspiel. Zu eindeutig dominierte der Bundesliganachwuchs aus der Autostadt das Geschehen. Die Hausherren hatten zwar die erste Torchance in der zweiten Minute durch Erdmann, Stefan Lorenz klärte auf der Linie, doch das war es denn auch für lange Zeit. Siegert (14.) und Janicki (37.) mit einem abgefälschten 18-Meter-Schuss erzielten die verdiente Halbzeitführung. Die hätte höher ausfallen müssen, denn Ören vergab in der 33. und 45. Minute zwei 100-prozentige Torchancen. Nach der Halbzeit das gleich Bild. Erst nach Erdmanns elftem Saisontreffer in der 67. Minute berannte Arminia das Wolfsburger Tor. Allerdings zu kopflos, so dass Ören mit dem entscheidenden dritten Treffer (81.) die Verhältnisse wieder gerade rückte. Arminias Trainer Wirtz: "Die Wolfsburger haben uns mit ihrem Tempospiel zu Fehlern gezwungen." Dieter Kösel
HAZ, 30.09.2002
Hannover (kös). Die Amateure des VfL Wolfsburg bleiben so etwas wie der Angstgegner von Arminia Hannover in der Fußball-Oberliga. Auch bei der 1:3-Heimniederlage gegen den Bundesliga-Nachwuchs waren die "Blauen" gestern chancenlos. "Der VfL hat eine feine Mannschaft", meinte Arminias Trainer Hilger Wirtz - und musste den verdienten Sieg der Gäste neidlos anerkennen. Für das Spiel, das mit einer Schweigeminute für den langjährigen Arminia-Präsidenten Otto Höxtermann begann, der in der Nacht zum Freitag im Alter von 90 Jahren nach langem Krebsleiden gestorben war, hatte Arminias Trainer auf eine defensivere Aufstellung im Mittelfeld gesetzt. Tobias Fiedler und der von einer Kapselverletzung genesene Marko Schwabe sollten die Wolfsburger Angriffe bereits frühzeitig unterbinden. Und im Sturm sollte der schnelle Lars Jordan neben Torjäger Markus Erdmann für Gefahr sorgen. Das war über 90 Minuten eine Rechnung, die nicht aufging. Arminia hatte zwar nach zwei Minuten die erste Torchance, als Stefan Lorenz einen Schuss von Erdmann auf der Linie abwehrte, damit hatten die Hausherren jedoch für die nächsten 65 Minuten ihr Pulver verschossen. Die VfL-Spieler wirkten an diesem Nachmittag einfach gedanklich und körperlich jeweils den entscheidenden Schritt schneller und dominierten das Spiel nach Belieben. Als zusätzliche Motivation für die Gäste wirkte sicher, dass Profitrainer Wolfgang Wolf die Partie von der Tribüne aus verfolgte. Arminia musste froh sein, dass der VfL dem Chefcoach bis zur pause lediglich die Tore von Benjamin Siegert und Michal Janicki zum 2:0 präsentierte. Allein der quirlige Angreifer Mehmet Ören hätte zwei weitere Tore erzielen müssen. Zu allem Überfluss verletzte sich Schwabe direkt vor dem Halbzeitpfiff wieder am Knöchel und musste ausgewechselt werden. "Jetzt muss etwas Besonderes passieren. Wir müssen schnell ein Tor schießen", sagte Arminias Vorsitzender Jürgen Scholz in der Halbzeit - vergeblich. Die Spieler der "Blauen" mühten sich redlich, der Einsatz stimmte, aber es kam kaum etwas Vernünftiges zu Stande. Das lag vor allem daran, dass viele Arminen einfach nicht ihre Normalform fanden und das von Wirtz geforderte Kombinationsspiel kaum stattfand. Auch nach Erdmanns 11. Saisontreffer - es war die zweite Torchance der Gastgeber - wurde kopflos angerannt. Und Örens Treffer beendete schließlich alle Träume, doch noch den Ausgleich erzielen zu können.
Tore: 0:1 (14.) Siegert trifft aus 25 Metern ins obere linke Toreck - Lüders zeigt keine Reaktion. 0:2 (37.) Janicki mit einem abgefälschen 18-Meter-Schuss. 1:2 (67.) Erdmann trifft aus 14 Metern volley nach einer Kopfballstafette. 1:3 (81.) Ören schließt einen Konter ab.
SV Arminia: Lüders - Reuther - Ibanez, Brüning - Teßmar, Fiedler, Karagülle (60. Tasdelen), Schwabe (45. Stavropoulos), Toussaint (66. Kroll) - Erdmann, Jordan.
Zuschauer: 600
Schiedsrichter: Holst (Kiel).
Bester Armine: Marcel Ibanez.
Bild, 30.09.2002
Zum Heulen! Arminia kassiert die zweite Heim-Pleite. 1:3 gegen die kleine Wölfe, den Bundesliga-Nachwuchs des Vfl Wolfsburg. Das Spiel beginnt mit einer Gedenk-Minute für Otto Höxtermann. Der Ehrenvorsitzende war im Alter von 90 Jahren einem Lungenkrebs-Leiden erlegen. Arminia nach drei Wochen wieder mit Kapitän Marko Schwabe. Hilft aber nicht viel. Wolfsburg in allen Belangen überlegen. Siegert hämmert aus 25m zum 0:1 ein (14.). Janicki erhöht verdient auf 0:2 (37.). Arminias einzige Hoffnung heißt Erdmann. Der Torjäger macht mit dem 1:2 (sein 11. Saisontreffer) kurz Hoffnung. Ören (81.) lässt aber alle Träume platzen, trifft zum hochverdienten 1:3.