25.08.2002, 15 Uhr
Neue Presse, 22.08.2002
Kein Geld für Siege bei Arminia: Die Spieler müssen in dieser Saison ohne Erfolgsprämien auskommen. Dreimal haben Klubführung und Mannschaftsrat verhandelt - es hat den Oberliga-Kickern nichts gebracht. "Wir müssen unseren Sparkurs konsequent weiterverfolgen", so Klubchef Jürgen Scholz. Mannschafts-Kapitän Marko Schwabe: "Wir Spieler sehen jetzt ein, dass es nichts zu verteilen gibt." Allerdings hat der Verein eine Prämie fürs Erreichen den NFV-Pokalfinales (qualifiziert für den DFB-Pokal) in Aussicht gestellt. Dazu müssen die Arminen aber noch zweimal gewinnen. sch
Neue Presse, 24.08.2002
Die Spitze im Blick: Mit dem dritten Sieg im dritten Spiel morgen gegen den SV Wilhelmshaven könnten die drittplatzierten Arminen in der Oberliga-Tabelle noch weiter nach oben klettern. Das Spiel wird um 15 Uhr angepfiffen. Für den neuen Arminen Trainer Hilger Wirtz "beginnt die Saison jetzt erst so richtig. Bisher hatten wir doch eher schwache Gegner." Wilhelmshaven wird "die erste harte Nuss". Grund: Die Küstenkicker haben einige Ex-Profis (wie den früheren Nationalspieler Dirk Schuster) im Kader, gelten als Ligafavorit Nummer eins. Trotzdem will Wirtz bei seiner Linie bleiben: "Wir vertrauen auf unsere Stärke, wollen unser Offensivspiel durchziehen. Ob das reicht, kann ich allerdings nicht versprechen." Gäbe es aber den nächsten Erfolg, "bekämen wir einen weiteren Schub". Dann kann sich der Coach "vorstellen, noch lange oben mitzuspielen". Wer morgen mitspielt, ist schon klar: Wirtz will der zuletzt in Bremerhaven siegreichen Elf das Vertrauen schenken. Die im Pokalspiel gegen Langenhagen geschonten Stammkräfte Markus Erdmann, Lars Reuther und Damian Brezina sind also wieder dabei. sch
HAZ, 24.08.2002
(kös). In der vorigen Spielzeit hätte Arminia Hannover gern Spitzenspiele der Oberliga im Stadion am Bischofsholer Damm ausgetragen. Das scheiterte bekanntlich an einer Verletzungsserie im Team. Am Sonntag, 15 Uhr ist es nun endlich soweit, Arminia empfängt den SV Wilhelmshaven. Mit einem Sieg könnten sich beide Klubs oben in der Tabelle festsetzen. "Unsere Mannschaft spielt Fußball und hat Erfolg. Das ist eine Kombination, die ich mag", sagt Arminias Präsident Jürgen Scholz erfreut. Dass sein Team vor dem 3. Spieltag mit zwei Siegen auf dem 3. Tabellenplatz steht und obendrein noch das beste Torverhältnis aller Oberligisten aufweist - damit war vor Saisonbeginn nicht unbedingt zu rechnen. Arminia befindet sich im Umbruch. Und mit Hilger Wirtz von Elmendorff scheint der Trainer gefunden zu sein, der ihn durchsetzen kann. Seine Handschrift ist schon deutlich zu erkennen. "Die Mannschaft spielt Fußball", das heißt die "Blauen" setzen auf Offensive - jedoch nicht mit der Brechstange. Die Bälle werden nicht lang nach vorn geschlagen. Es wird auch mal in der Abwehr geduldig hin und her gespielt, bis sich eine Anspielstation im Mittelfeld auftut oder ein guter Pass in die Tiefe gespielt werden kann. Langer Ballbesitz ist verpönt, mit schnellen Kombinationen wird der Weg zum Tor gesucht. Die neu formierte Mannschaft hat das System begriffen und setzt es zeitweise schon sehr ansehnlich um. "Ich bin zufrieden", sagt Wirtz. Übersetzt heißt dies: Es gibt natürlich noch einiges zu tun. Mit Schüttorf und Bremerhaven wurden zwei Teams geschlagen, die eher zu den schwächeren der Liga zählen. Nun kommt mit dem SV Wilhelmshaven der Meisterschaftsfavorit. War es vor Saisonbeginn fraglich, ob der Klub angesichts finanzieller Not überhaupt noch in der Oberliga antreten würde, so hat sich das schnell und gründlich geändert. Albert Sprehe wurde Hauptsponsor und brachte mit Wolfgang Steinbach seinen Lieblingstrainer mit. Steinbach durfte einkaufen, was gut und teuer ist. So etwa den früheren Nationalspieler Dirk Schuster oder Torhüter Alexander Ogrinc, der nach 26-tägigen Gastspiel von Zweitligaaufsteiger Eintracht Braunschweig zurückkehrte. Lars Toborg schoss in der vergangenen Saison noch 13 Treffer für Rot-Weiß Oberhausen in der 2. Liga. Diese Liste ließe sich fortführen. Doch gute Spieler garantieren noch kein gutes Team. Aus drei Spielen wurden nur fünf Punkte geholt, ein wenig Frust ist schon erkennbar. So verabschiedeten sich die Spieler nach dem 1:1 daheim gegen den SC Langenhagen nicht von ihren Fans. Die werden nun am Dienstag auf Mannschaftskosten zu einem Grillabend eingeladen! Das Spiel gegen Wilhelmshaven wird so etwas wie eine Reifeprüfung für die "Blauen". Und die soll - natürlich - mit Angriffsfußball bestanden werden. Personalsorgen gibt es nicht. "Wir sind Realisten, aber wenn wir dieses Spiel tatsächlich gewinnen, dann ist noch einiges möglich", sagt Wirtz.