20.10.2002, 15 Uhr
Auf der Zugfahrt nach Meppen fühlten wir uns bei einem Blick aus dem Fenster ein wenig wie die Besatzung der Enterprise. "Das Emsland, unendliche Weiten...". Erstaunlicherweise war auch die Innenstadt von Meppen mehr oder weniger ausgestorben. Das sich dann im Stadion über 3000 Zuschauer versammelten, war schon mehr als seltsam. Wo kamen die alle plötzlich her? Arminia schien durch diesen Umstand auch irritiert und verschlief die erste halbe Stunde des Spiels nahezu komplett. Meppen machte unheimlich Druck und führte nach 21 Minuten auch verdient mit 2:0. Von den Göttern im weißen Dress ging bis dahin nicht allzu viel Gefahr für das Gehäuse der Gastgeber aus. Das änderte sich aber schlagartig. Noch vor dem Seitenwechsel erreichte ein filigraner Pass des Mittelfeld-Thaumaturgen Nuri Karagülle den bestens postierten Tugay Tasdelen, der seelenruhig das Leder zum Anschluss im Meppener Kasten unterbrachte. Nach Wiederanpfiff drängte der SVA auf den Ausgleich, die Emsländer blieben aber eine ständige Bedrohung des von Daniel Lüders sicher gehüteten Arminentores. Kurioserweise feuerten die zahlreichen Meppener Anhänger nicht mehr ihr Team an, sondern beschränkten sich auf das Meckern über den schwachen Referee. Nachdem ein Spieler der Emsländer mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen und unter die Brause geschickt wurde kannte der Unmut keine Grenzen mehr und das Unparteiischengespann sah sich bis zum Spielende wüsten Schmähungen ausgesetzt. Dabei hätte der Spielleiter bereits zuvor bei zwei Notbremsen den roten Karton für Spieler des Heimteams aus der Hosentasche nesteln müssen. In Überzahl schaffte Arminia dann den vielumjubelten und verdienten Ausgleich durch Tobias Fiedler. Die Meppener Spieler konnten die verspielte Führung offenbar nervlich nicht verkraften und attackierten nach Schlusspfiff kurz die Giganten. Zum Glück passierte außer einer Rangelei und einem Tritt nicht viel. Die Stimmung auf der Heimreise wurde durch den erkämpften Punkt natürlich deutlich beeinflusst, wie man sich sicher denken kann. Dirk
Alles richtig, nur wird Erdmanns Vorname mit K geschrieben
Neue Presse, 21.10.2002
2:2 in Meppen - Arminia bleibt auswärts unbesiegt und mischt in der Tabelle weiter vorne mit.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
Es war ein hartes Stück Arbeit für den SV Arminia im Emsland. Die große Kulisse - 3300 Fans waren beim Topspiel dabei - schien anfänglich nervös zu machen. Schon nach 21 Minuten lagen die Hannoveraner 0:2 hinten. Ein Lattentreffer von Markus Erdmann war zunächst alles, was Arminia im Angriff gelang. Doch nach einer halben Stunde legte sich die Nervosität, und nach schöner Flanke von Nuri Karagülle blieb Tugay Tasdelen im Meppener Strafraum ganz cool: der wichtige Anschlusstreffer noch vor der Pause (39.). In Hälfte zwei machten die Arminen konzentriert weiter. Und nachdem Meppens Adams nach Foul an Lüders mit Gelb-Rot (63.) vom Platz musste, war es Tobias Fiedler, der nach Flanke von Tasdelen aus Nahdistanz zum 2:2 einschieben konnte (77.). Gegen Ende der über weite Strecken ansehnlichen Partie wurde es noch hektisch, beide Mannschaften versuchten mit großem Einsatz den Siegtreffer zu erzielen. Doch es blieb bis zum Abpfiff beim leistungsgerechten 2:2. Damit war Arminen-Coach Hilger Wirtz "sehr zufrieden, weil mein Team nach dem 0:2 eine tolle Moral gezeigt hat. So werden wir noch lange oben mitmischen."
HAZ, 21.10.2002
Meppen (rs). Das Spiel des SV Arminia Hannover beim SV Meppen war nichts für schwache Nerven. Nach einer verschlafenen 1. Halbzeit drehte der Fußball-Oberligist nach der Pause auf und sicherte sich durch das Tor von Tobias Fiedler zum 2:2-(2:0) Endstand einen Punkt beim Favoriten aus dem Emsland. Es war die 62. Minute, als sich das Spiel zu Gunsten der Arminen drehte. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Gastgeber das eindeutig bessere Team. Selbst der Anschlußtreffer kurz vor der Pause durch Tugay Tasdelen - zuvor hatten Aydin und Hake die Gastgeber mit 2:0 in Führung gebracht - kam überraschend. Zwar fand der SVA nach dem Wechsel besser ins Spiel. Doch erst nach der Gelb-Roten Karte für den Meppener Adams in der 62. Minute wegen wiederholten Foulspiels häuften sich die Chancen für die Mannschaft von Arminen-Coach Hilger Wirtz. Die Begegnung wurde immer hektischer, es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, beide Teams wollten unbedingt ein Tor. Und das gelang den Gästen aus Hannover. Acht Minuten vor Spielende war es Fiedler, der völlig freistehend zum Kopfball kam. Diese Chance ließ sich der Mittelfeldspieler nicht entgehen und rettete seinem Team das am Ende verdiente Remis.
Tore: 1:0 (3.) Aydin trifft aus zwölf Metern. 2:0 (21.) Hake läuft allein auf Torwart Lüders zu und verwandelt im zweiten Versuch. 2:1 (40.) Tasdelen lässt zwei Spieler aussteigen und schiebt den Ball ins rechte Eck. 2:2 (80.) Fiedler köpft freistehend aus kurzer Distanz ein.
SV Arminia: Lüders - Reuther - Ibanez, Brüning - Teßmar, Tasdelen (73., Stavropoulos), Fiedler, Karagülle (82. Schwabe), Toussaint (73. Kroll) - Habibian, Erdmann.
Zuschauer: 3.358.
Schiedsrichter: Schriever (Otterndorf).
Beste Arminen: Fiedler, Karagülle.
Beste Meppener: Hake, Lammers.
Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für den Meppener Adams (62.).
Bild, 21.10.2002
Gut gekämpft, Arminia! In Meppen nach 21 Minuten schon mit 0:2 in Rückstand (Aydin, Bob Mulder). Doch Arminia mit toller Moral. Tasdelen machte vor der Pause (40.) das 1:2, Fiedler acht Minuten vor Schluss den verdienten Ausgleich. Meppen ab der 61. Minute nur noch mit 10 Spielern (Adams Gelb-Rot). Und sauer auf den Schiri. Kriegte nach (!) dem Schlusspfiff Schwabe zu spüren. Sein Gegenspieler trat ihn einfach um.