17.11.2002, 14 Uhr
Das Wichtigste vorweg: Markus Erdmann hat weiterhin mehr Tore geschossen als die 05er. In einer sehr guten Partie der Götter im blauen Dress ging Arminia in der ersten Halbzeit durch Marcel Ibanez, nach wunderbarer Kombination, in Führung. Das 1:0 bedeutete auch gleichzeitig den Halbzeitstand. Alexander Repschläger im Tor der Giganten hielt die drei Bälle, die im ersten Spielabschnitt auf sein Tor kamen souverän und war ansonsten beschäftigungslos. Auch weil die Gastgeber selbst einen geschenkten Elfmeter nicht verwerten konnten. Sein Gegenüber allerdings dürfte sich am heutigen Montag bei der Gewerkschaft über die nicht angekündigte Erhöhung des Akkords beschweren. Halbzeit zwei begann mit einem Paukenschlag. Lars Jordan wurde im 16er gefoult und Erdmann verwandelte den fälligen Strafstoß lässig. Durch einen schönen Freistoß in den Winkel kamen die Göttinger zum Anschlusstreffer und konnten wieder hoffen, doch ein weiteres elfmeterwürdiges Foul beendete diese Hoffnung schnell. Erdmann vollstreckte aus Gewohnheit, nur um wenig später die Göttinger Abwehr, die ungefähr so sicher war wie ein Castor-Transport, per Kopf erneut zu düpieren. Nach dem 4:1 machte der SVA das Match noch einmal spannend und kurz vor Schluss stand es plötzlich nur noch 4:3 für Arminia, doch der Schlusspfiff bewahrte die Universitätsstädter davor einen unverdienten Punkt einzuheimsen. Der SV Arminia bleibt im Verfolgerfeld und wir konnten uns erst einmal mit diversen Getränken erfrischen. Erstaunlicherweise erreichten wir später das überteuerte Gefährt der Bahn auf die Minute genau. Die Rückfahrt hielt Diskussionsstoff bereit und wichtige Fragen, wie wann es endlich Billigflüge ins Emsland gibt, wurden erörtert. Von ähnlicher Brisanz waren auch die anderen Gesprächthemen im Zug. Leider ist meine Erinnerung daran bereits beim Verlassen des Waggons verblasst. Dirk
Neue Presse, 18.11.2002
Schon Dritter - Arminia wird immer besser.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
Arminia ist auf fremden Plätzen einfach bärenstark. 4:3-Erfolg bei Göttingen 05. Es war bereits Auswärtssieg Nummer fünf für die Bischofsholer. Spieler des Tages war mal wieder Markus Erdmann (33): Arminias Torjäger traf zum zweiten Mal in dieser Saison im Dreierpack (zuvor beim 5:1 in Emden), erhöhte damit sein Torkonto auf 16 Treffer. "Richtig spritzig" fand Trainer Hilger Wirtz "aber auch die anderen Arminen, einmal abgesehen von der Schlussminute", als den Göttingern noch zwei Treffer gelangen. Zu spät allerdings, die Bischofsholer hatten schon 4:1 geführt. Abwehrmann Marcel Ibanez gelang nach tollem Konter in Minute 13 das 0:1. Das gab der umgebauten Wirtz-Elf - Tugay Tasdelen ersetzte Stephen Kroll, Nima Habibian spielte erstmals im Mittelfeld - Sicherheit. Fortan kontrollierten die Arminen die Partie. Markus Erdmann verpasste es aber zunächst zweimal zu erhöhen. Bitter: Tasdelen musste kurz vorm Wechsel mit Verdacht auf Bänderriss vom Platz. Im zweiten Durchgang erhöhten die Hannoveraner noch mal das Tempo. Dabei war der eingewechselte Volker Teßmar nur durch ein Foul zu stoppen - Erdmann verwandelte den Strafstoß (50.). Auch der Anschlusstreffer durch Tadic (59.) wurde weggesteckt, neun Minuten darauf gab es erneut Elfmeter für Arminia, diesmal nach Foul an Habibian - 1:3 durch Erdmann. Sein dritter Treffer war ein Kopfball nach Vorarbeit von Tobias Fiedler (72.). Dass die Arminen dann noch einmal zitern mussten, störte Wirtz nach dem Abpfiff nicht mehr: "Wir sind weiter dick im Geschäft."
HAZ, 18.11.2002
Hannover (kös). Arminia Hannover ist auf dem besten Weg zurück zu der Form, die die Mannschaft von Trainer Hilger Wirtz in die Spitzengruppe der Fußball-Oberliga führte. Nach zuletzt schwachen Leistungen siegten die "Blauen" mit 4:3 bei Göttingen 05. Mann des Tages war der dreifache Torschütze Markus Erdmann. "Wenn man mit 4:1 beim Gegner führt, geht der Sieg in Ordnung", sagte Wirtz. Getrübt wurde seine Gemütslage allerdings durch zwei Gegentore in der Schlussphase, die die Partie noch einmal spannend machten. Trotz widriger Bodenverhältnisse entwickelte sich eine abwechslungsreiche Partie. Beide Teams suchten ihr Glück in der Offensive und erarbeiteten sich Torchancen. Arminia ging durch den starken Marcel Ibanez in Führung (13.). Glück hatten die "Blauen", als Göttingens Tomasz Smolka nur vier Minuten später einen Strafstoss verschoss. Danach drückten die Arminen noch mehr aufs Tempo, und es war wieder einmal Markus Erdmann, der den entscheidenden Unterschied ausmachte. Mit zwei verwandelten Strafstößen und einem Kopfballtor stellte Erdmann nach der Pause den Sieg sicher. Nach 15 Spielen hat der Stürmer nun bereits 16 Treffer erzielt. Angesichts der klaren 4:1-Führung ließ bei Arminia die Konzentration merklich nach. Der eingewechselte Dani El Eid - er spielt sonst in der 2. Herren von Göttingen 05 - trieb mit seinem Doppelschlag in der 87. und 88. Minute den Puls von Trainer Hilger Wirtz noch einmal in die Höhe. Und dieses nicht nur während der letzten Minuten, sondern auch nach der Partie. "Daraus müssen wir unsere Lehren ziehen und bis zur letzten Sekunde konzentriert weiterspielen", sagte Wirtz. Sein Ärger war verständlich, denn Gegentore in Schlussphase haben der Arminia in dieser Saison schon einige Punkte gekostet. Wenn die "Blauen" auch in den nächsten Spielen so couragiert und engagiert aufspielen, dann sind sie auf dem besten Weg, das ehrgeizige Ziel ihres Coaches zu realisieren - im neuen Jahr ein ernsthaftes Wort um die Meisterschaft mitzureden.
Tore: 0:1 (13.) Ibanez schließt einen Konter über Karagülle ab. 0:2 (49.) Erdmann verwandelt einen Elfmeter nach Foul von Dietrich an Teßmar. 1:2 (58.) Tadic zirkelt einen Freistoß aus 17 Metern in der Torwinkel. 1:3 (68.) Erdmann per Strafstoß nach Foul von Kirchhoff an Habibian. 1:4 (71.) Erdmann per Kopf. 2:4 (87.) El Eid staubt ab. 3:4 (88.) El Eid schiebt einen Pass von Tadic ein.
SV Arminia: Repschläger - Reuther - Brüning, Ibanez - Jordan, Fiedler, Habibian, Karagülle (66. Jürgensen), Schwabe - Erdmann, Tasdelen (40. Teßmar).
Zuschauer: 546.
Schiedsrichter: Schönfelder (Hoheneggelsen).
Beste Arminen: Erdmann, Habibian, Ibanez.
Beste Göttinger: Smolka, Tadic.
Besonderes Vorkommnis: Smolka verschießt in der 17. Minute einen Strafstoß, den Habibian an Tadic verursacht hatte.
Kicker, 18.11.2002
Markus Erdmann langte wieder hin. In Göttingen traf der Torjäger drei Mal. Zudem hatte er auch noch weitere Kopfball-Chancen. So paradox es klingen mag: Für die Göttinger war mehr drin. Kurz vor dem 1:3 hatte Mark Bornemann, der vorher schon zwei Möglichkeiten auf dem Fuß hatte, freistehend die Gelegenheit zum 2:2, zog jedoch übers Tor. Zum Schluss wurde es noch spannend, als El Eid in 60 Sekunden noch eine Resultatsverbesserung gelang. HAZ
Bild, 18.11.2002
Gut, die anderen Arminen waren auch mit. Aber: Markus Erdmann gewinnt fast ganz allein 4:3 in Göttingen. Der Torjäger langte allein dreimal hin, hat jetzt die Traum-Quote von 16 Toren in 15 Spielen erreicht. Den Grundstein zum Sieg legte Ibanez: 0:1 (13.). Dann polierte Erdmann die drei Punkte. Mit zwei Foul-Elfern (49./67.), mit dem Kopf zum 1:4 (71.). Dann wurde es eng. El Eid verkürzte noch auf 3:4 (87./88.). Mehr nicht. Arminia schon auf Platz 3.