23.03.2002, 15.30 Uhr
Neue Presse, 19.03.2002
Als Rechtsanwalt und Arminen-Präsident hat Jürgen Scholz eigentlich genug Stress. Doch nach dem tollen Einstand als Aushilfstrainer (3:1 gegen Oldenburg) wird nun aus der "Notlösung" eine "Übergangslösung". "Bis Saisonschluss kommt kein neuer Trainer", sagt der 35-Jährige. Dennoch will Scholz schnellstmöglich kürzertreten: "Wenn der Klassenerhalt geschafft ist, werde ich wohl Kapitän Marko Schwabe ins Trainergeschäft mit einbinden." Reinhold Steinkühler
Marko Schwabe
Bild, 21.03.2002
Arminia auf der Suche. Es soll Entlastung her für Präsident Jürgen Scholz (35), im Hauptberuf Rechtsanwalt und auch noch Übergangs-Trainer der Bischofsholer. Einer sagte schon mal ab als neuer Übungsleiter. Kapitän Marko Schwabe (26) war heißer Kandidat. Er kann aber nicht. "Ich gehe im April beruflich für fünf Wochen auf einen Lehrgang nach Rosenheim, kann den Job nicht machen." Schwabe hält sich beim Fünfligisten in Rosenheim fit, reist zu Arminias Spielen am Wochenende nach Hannover.
Neue Presse, 23.03.2002
Arminias zweiter Sieg unter Jürgen Scholz? Der neue Coach rechnet sich auch in seinem zweiten Spiel heute in Wolfsburg "was aus". Die Partie "bei unserem Angstgegner ist ein echter Prüfstein", so Scholz. Erst jetzt werde sich zeigen, "wie charakterstark die Mannschaft ist". In der Arminen-Startelf sind "keine großen Änderungen" zu erwarten. Garip Capin kann nach abgelaufener Sperre wieder mitmachen, im Sturm wirds nun eng: Markus Erdmann ist gesetzt, und bei Tim Näfe (traf zuletzt) scheint endlich der Knoten geplatzt zu sein. Noch nicht dabei, aber wieder voll im Training sind die Langzeitverletzten Patrick Knoll und Uzeir Karaman. Nachholtermine: Ostersonnabend spielen die Bischofsholer in Celle, am 10. April in Oberneuland. sch
HAZ, 23.03.2002
Hannover (bj). Es wird viel geredet, dieser Tage beim SV Arminia Hannover. Jürgen Scholz, seit knapp zwei Wochen Clubchef und Interimstrainer der "Blauen" in Personalunion, hat fast täglich einen oder mehrere Termine. Auf der einen Seite versucht Scholz, die Leistungsträger des aktuellen Fußball-Oberligateams zum Bleiben in der kommenden Saison zu überreden, auf der anderen Seite spricht er mit möglichen Neuzugängen. Doch Zählbares kam dabei noch nicht heraus. Mit Nuri Karagülle, der noch einen laufenden Vertrag hat, steht vor dem Spiel am heutigen Sonnabend bei den Amateuren des VFL Wolfsburg gerade einmal ein Akteur für die Saison 2002/03 fest. Für Hilger Wirtz, der vom Juli an den Posten des Arminiatrainers übernehmen wird, ist diese Situation alles andere als beruhigend. "Wir sind sehr spät dran, das muss ich zugeben", meint der derzeitige Coach des Landesligisten TSV Fortuna/Sachsenroß Hannover. Seiner Meinung nach sind langsam, aber sicher die Arminen-Spieler an der Reihe, Farbe zu bekennen. Doch den ersten Schritt scheint keiner der Oberliga-Kicker machen zu wollen - und so wird weiter viel gesprochen. Und das inzwischen auch schon vereinzelt mit den aktuellen Vereinen der Wunschkandidaten. Zuletzt erhielt Kurt Becker, der Trainer des Niedersachsenligisten SV Ramlingen/Ehlershausen einen Anruf von Scholz. Es ging um Torhüter Martin Kunka, der zwar bereits für die kommende Saison in Ramlingen zugesagt hat, aber ein heißer Anwärter auf die Position im Tor der Bischofsholer ist. Becker signalisierte immerhin Gesprächsbereitschaft. "Wenn wir einen adäquaten Ersatz finden und wir uns mit Arminia finanziell einigen, werde ich Martin sicherlich keine Steine in den Weg legen", erklärte Becker. Arminen-Chef Scholz sieht sich im Übrigen nicht unter Zeitdruck. "Es kommt nicht auf ein paar Tage an", meint der Rechtsanwalt, "ich würde auch im Mai noch eine Mannschaft zusammenbekommen." Es gäbe immerhin erfreuliche Tendenzen aus den laufenden Gesprächen. Und mit dem Erfolg über den VfB Oldenburg in der Vorwoche gab es zuletzt auch sportlich wieder etwas Erfreuliches zu vermelden. Trotzdem will sich der Übergangstrainer nicht blenden lassen. "Das wird kein Selbstläufer", meint Scholz. Es werde sich jetzt zeigen, ob tatsächlich ein Ruck durch die Mannschaft gegangen, oder ob der Erfolg nur eine Eintagsfliege gewesen sei. "Ich erwarte von den Spielern in Wolfsburg jedenfalls die gleiche Einstellung wie gegen Oldenburg."