30.9.2001, 15 Uhr
Neue Presse, 25.09.2001
Nach dem miesen Saisonstart ist Arminia in Schwung gekommen - schon Platz vier. Die NP sprach mit Trainer Rainer Behrends (49) über die Titelaussichten.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
Zuletzt gab es drei Siege in Folge. Vorher hatte Arminia allerdings zeitweise unterirdisch gespielt.
Das stimmt so nicht. Uns fehlen nur die drei Punkte aus dem Rotenburg-Spiel. Beim 2:5 gegen Göttingen hatten wir einen Katastrophentag. So was passiert jeder Mannschaft mal.
Nun läuft es ja wie gewünscht.
Wir liegen im Soll. Wenn da nur nicht Oldenburg wäre. Die fegen alles weg, haben bereits acht Punkte Vorsprung. Das macht mir Sorgen.
Das ist ihr nächster Gegner. Wird sich in diesem Spiel schon alles entscheiden?
Nein. Wir können unser Niveau noch steigern, wenn die vielen Verletzten zurückkehren.
Warum hat Arminia ewig Verletzungssorgen, trainieren sie falsch?
Quatsch. Die Kreuzband- und Achillessehnenrisse passierten in Spielen. Das ist reines Pech.
Ihr Auftrag lautet Aufstieg. Kommen sie mit dem Druck klar?
Es gibt sechs Klubs, die Erster werden wollen. Da braucht man auch etwas Glück. Wir werden am Ende unter den ersten Drei sein. Man sollte in Hannover nicht vergessen, dass wir mit Feierabendkickern antreten. Bei unserer Konkurrenz gibt es meist nur Profis.
Da klingt Stolz durch...
Natürlich. So eindeutig wie momentan waren wir noch nie die Nummer zwei in Hannover. Dabei haben wir sogar abgespeckt, den Etat gesenkt.
Auch Arminia hat viele wertvolle Spieler...
Nehmen Sie Willi Kronhardt, der spielt für 300 Mark oder so. Er will sich bei uns weiterempfehlen. So machen wir das.
Der Aufstieg scheint möglich - und wenn es nicht klappt?
Dann gehen bei uns bestimmt nicht die Lichter aus.
Trainer "Anna" Behrends freut sich nach drei Siegen hintereinander
Neue Presse, 27.09.2001
Alles neu beim SV Arminia. Nach Klubchef Klaus Reuper hat nun auch Manager Rüdiger Uphoff seinen Abschied angekündigt. Heute berät der Vorstand über die künftigen Strukturen. Reuper und Uphoff - seit elf Jahren gilt das SVA-Führungsduo als unzertrennlich. Ihre Liebe heißt zwar Arminia, doch nun will Manager Uphoff (62) seinem Präsidenten in den angekündigten Ruhestand folgen. Uphoff gestern: "Am Saisonende ist auch für mich Schluss." Reuper (63) hatte bereits vor sechs Wochen seinen Abschied für nächsten Herbst angekündigt. Dann will sich Rechtsanwalt Jürgen Scholz (34) zur Wahl stellen. Allerdings hat er dafür eine Bedingung: "Der Verein muss neue Strukturen bekommen. Arminia ist völlig abhängig von Uphoff und Reuper. Das sind positive Fossile, die wie die Verrückten arbeiten - ehrenamtlich." Dass Uphoff "nun meiner Gesundheit zuliebe genug davon hat", könnte zum Problem werden. Er hat "beste Kontakte zu Sponsoren". Deshalb beginnen heute Abend erste Gespräche über Arminias Zukunft. Am Tisch: Reuper, Uphoff, Scholz und Vereinsvize Berndt Blumenthal. Scholz genieße "von allen prinzipielle Rückendeckung", so Uphoff: "Allerdings sind wir uns noch nicht ganz einig über den weiteren Weg." Scholz fordert "einen festen Mitarbeiter für den belastenden, täglichen Kram". Der Präsident in spe: "Es kann doch nicht sein, dass wir dafür kein Geld über haben. Wir leisten uns schließlich auch eine teure Mannschaft." Ein Kandidat als Geschäftsstellenleiter ist Wolfgang Lange, Ex-Liga-Obmann beim BV Cloppenburg. Zu weiteren Änderungen hält sich Scholz bedeckt. Nur: "Es muss ein Modernisierungsprozess eingeleitet werden. Wir müssen auch neue Wege bei der Geldbeschaffung einschlagen, damit wir schnellstmöglich in der Regionalliga ankommen." Dabei will Reuper dann "als Teilzeitberater" mit arbeiten. "Und der Rüdiger bestimmt auch - ich kenne ihn doch." sch
Kicker, 27.09.2001
Der Tabellenführer fiebert dem Spitzenspiel gegen Arminia Hannover entgegen. Bis zu 3000 Zuschauer werden erwartet. Trainer Steinbach will zum siebten Mal in Folge die gleiche Elf beginnen lassen.
Bild, 27.09.2001
Arminia vorm absoluten Härte-Test. Sonntag muss Trainer Rainer Behrends mit seinen "Blauen" beim VFB Oldenburg antreten. Der VfB ist Spitze. Bisher alle sieben Spiele gewonnen, nur vier Gegentore - und acht Punkte Vorsprung auf Arminia. Behrends: "Solche Mannschaften liegen uns. Da ist jeder hochkonzentriert, gibt Vollgas." Gut: Spielmacher Nuri Karagülle ist nach seiner Sperre wieder dabei.
Neue Presse, 28.09.2001
Benedetto Muzzicato löst heute seinen Vertrag bei Arminia Hannover auf und sucht sich einen neuen Klub in Bremerhaven. Der 23-Jährige gibt die beiden letzten Gehälter zurück und erhält dafür die Freigabe.
Neue Presse, 29.09.2001
Kann Arminia den Spitzenreiter ärgern? Sieben Spiele, sieben Siege - die makellose Serie des VfB Oldenburg soll morgen (Anpfiff 15 Uhr) zu Ende gehen. Das haben sich die Bischofsholer fest vorgenommen. Die Elf von Trainer Rainer Behrends gewann die vergangenen drei Partien, kletterte dadurch auf Rang vier. Morgen im Topspiel solls angriffslustig weitergehen. Behrends: "Wir sind in Schwung, da ist was drin für uns." Andernfalls wärs auch bitter, bei einer Niederlage würde der Abstand auf satte elf Punkte wachsen. "Deshalb brauchen wir mindestens einen Punkt", fordert Manager Rüdiger Uphoff. Positiv: Arminias große Personalnot hat sich etwas gebessert. Wieder dabei nach seiner Sperre ist Nuri Karagülle. Der 20-Jährige soll nach Benedetto Muzzicatos Abgang der neue Spielmacher sein. Behrends: "Der Nuri hat schon bewiesen, dass er es kann." Zumindest auf der Bank wieder dabei ist Defensivmann Tobias Fiedler. Auf seine Abwehrkollegen wartet Schwerstarbeit. Die Oldenburger erzielten bereits 27 Treffer - fast vier je Spiel im Schnitt. Behrends Plan: "Wir machen selber Dampf." sch