30.9.2001, 15 Uhr
Eine vermeidbare Niederlage in Oldenburg, denn der SV Arminia machte über weite Strecken ein gutes Spiel. In der ersten Hälfte gab es auf beiden Seiten jeweils nur eine Tormöglichkeit. Oldenburg zwar im Mittelfeld mit Übergewicht, aber die Götter verteidigten geschickt und hätten ihrerseits aus den Kontern mehr Kapital schlagen können. So blieb es bei einer guten Chance durch Garip Capin kurz vor dem Halbzeitpfiff. Im zweiten Durchgang änderte sich nicht viel am Geschehen, außer das von unserem Standort die Schwalben der VfB-Spieler im Arminenstrafraum jetzt deutlicher zu sehen waren. Ein Doppelschlag um die 65. Minute entschied dann das Match. Ein zu kurz abgewehrter Ball landete bei einem gegnerischen Spieler und der verwandelte vor 3300 Zuschauern von der Strafraumgrenze. Kurz danach schlug ein Freistoß der Gastgeber unten links im Tor des gewohnt starken "Auge" Eggers ein. Arminia reagierte und intensivierte im Anschluss das Angriffsspiel und das auch noch als Lars Reuther die Rote Karte gesehen hatte. Reuther hatte völlig gerechtfertigt einen Spieler der Heimmannschaft, der sich im Strafraum fallen lassen hatte, eine erzieherische Ohrfeige verabreicht. Leider waren die Bemühungen der Giganten nicht von Erfolg gekrönt und so blieb es beim 2:0 für die Oldenburger. Nach dem Spiel wurden dann im Fanraum der VfB-Fans noch einige geistige Getränke eingenommen, so dass die Rückfahrt trotz der Niederlage beschwingt verlief. Dirk
Neue Presse, 01.10.2001
Arminia hat den Anschluss zur Spitze verloren: Im Topspiel beim VfB Oldenburg gabs gestern eine 0:2-Niederlage für die Hannoveraner.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
Die Partie erinnerte an bessere Drittliga-Zeiten. 3500 Fans machte viel Lärm, was offenbar nicht spurlos an den Kickern vorüberging. Es ging durchgängig mit großem Einsatz zur Sache, oft auch überhart. So war es nicht gerade atemberaubend, was beide Mannschaften zeigten, dafür war es aber spannend. In Hälfte eins hatten die Hannoveraner leichte Vorteile, was die Anzahl der Tormöglickeiten anging. Die besten hatten Markus Erdmann und Garip Capin. Der wurde kurz vorm Pausenpfiff auch noch "übel gelegt", schimpfte Arminen-Manager Rüdiger Uphoff "über den inkonsequenten Schiedsrichter". Der schickte nur Lars Reuther zum frühen Duschen - der Armine sah in der 72. Minute Rot, weil er einen Gegenspieler geohrfeigt haben soll. Da lagen seine Kollegen schon 0:2 hinten. Nach einem Doppelschlag "aus dem Nichts" (Uphoff) entschied der Tabellenführer das Spiel. Erst war Josic nicht zu stoppen (67.), dann war Kollege Kowalczyk mit einem Freistoß aus 20 Metern erfolgreich (70.). Bitter: Zu diesem Zeitpunkt waren die Arminen in Unterzahl, weil Kapitän Marko Schwabe am Fuß behandelt wurde. Schwabe musste anschließend runter. Selbst nach dem Rückstand steckten die Arminen aber nicht auf. Erdmann und der eingewechselte Tim Näfe konnten aber beste Chancen nicht verwerten. Es blieb beim 0:2. Arminias Rückstand vergrößerte sich damit auf nun schon elf Punkte. Manager Rüdiger Uphoff will "aber noch nicht aufgeben. Die Saison ist schließlich noch lang."
HAZ, 01.10.2001
(bj). Rainer Behrends war sauer. Und es war noch nicht einmal die 0:2 (0:0)-Niederlage im Spitzenspiel der Fußball-Oberliga, die den Trainer des SV Arminia Hannover auf die Palme brachte. Es war vielmehr eine Aktion, die kurz vor dem Seitenwechsel unmittelbar vor seiner Trainerbank ablief: Arminia-Stürmer Garip Capin wurde von seinem Oldenburger Gegenspieler Carsten Imort in einer Art und Weise von den Beinen geholt, die Behrends kurz und knapp als "Körperverletzung" bezeichnete. Weil der zuvor bereits verwarnte Imort für die rüde Attacke nicht Gelb-Rot bekam - und Trainer Wolfgang Steinbach ihn danach schleunigst auswechselte - , sah der Arminen-Trainer darin die "spielentscheidende Situation". Umso mehr, da es letztlich die "Blauen" waren, die in den letzten 20 Spielminuten mit einem Mann weniger dem 0:2-Rückstand hinterherlaufen mussten. Libero Lars Reuther hatte im Anschluss an eine Rangelei die Rote Karte gesehen. "Wenn man einem Spieler fast die Beine brechen darf, aber für Meckern und Schubsen vom Platz fliegt, geht der Fußball kaputt", ereiferte sich Behrends nach dem Schlusspfiff. In einer Partie, die nach dem Foul an Capin immer mehr an Hektik gewann, waren es zuvor die Gäste gewesen, die mehr vom Spiel und die besseren Torchancen hatten. "Wir mussten zur Halbzeit führen", ärgerte sich der Arminen-Trainer. Doch Markus Erdmann, Volker Teßmar und zweimal Capin brachten das runde Leder nicht im Oldenburger Gehäuse unter. Und so nutzte der Spitzenreiter seinerseits eine kurzfristige numerische Überzahl zum Führungstreffer. Während Marko Schwabe an der Seitenlinie behandelt wurde - er konnte wegen einer Fußprellung nicht weiterspielen -, schlugen die Gastgeber eiskalt zu. "Durch das Fehlen von Marko hat kurzfristig die Zuordnung nicht gestimmt. Und schon war die Kugel drin", ärgerte sich Behrends. Die Vorentscheidung zu Gunsten der Oldenburger fiel bereits zwei Minuten später durch einen abgefälschten Freistoß. Zwar hatte Arminia danach auch in Unterzahl die besseren Gelegenheiten, doch der Tabellenführer brachte die Partie clever nach Hause. "Ich kann meinen Spielern überhaupt keinen Vorwurf machen", meinte Behrends, "sie haben super gekämpft. Aber leider können wir uns dafür nichts kaufen." In der Tabelle liegen die Bischofsholer nunmehr bereits elf Punkte hinter dem Spitzenreiter VfB Oldenburg zurück, der seine beeindruckende Serie auf acht Siege in acht Saisonspielen ausbaute.
Kicker, 01.10.2001
Der VfB Oldenburg bleibt auf Erfolgskurs. Auch die in den vergangenen drei Spielen siegreiche Arminia konnte die Oldenburger nicht bremsen, die in der zweiten Halbzeit den achten Sieg in Folge herausschossen. Dabei konnten die Arminen das Spiel lange Zeit offen gestalten. Beide Abwehrreihen ließen den zuvor so hochgelobten Angreifern nur wenig Bewegungsfreiheit. Zudem agierten die Oldenburger in der ersten Halbzeit aus dem Mittelfeld heraus nicht zielstrebig genug. Glück hatte der Oldenburger Imort, dass er in der 44. Minute nach einem Foul an Capin nicht die gelb-rote Karte sah. Vernünftigerweise nahm VfB-Trainer Steinbach den rot-gefährdeten Imort zur Pause heraus. Die Oldenburger zeigten viel Geduld, wobei aber auch Kowalczyk und Rusnak in der zweiten Halbzeit gute Chancen nicht nutzten. Als dann Arminias Routinier Schwabe am Spielfeldrand behandelt werden musste, schlugen die Oldenburger zu: Zunächst nutzte Josic eine Vorlage von Kowalczyk in der 67. Minute zum 1:0. Und drei Minuten später war es Kowalczyk selbst, der einen Freistoß aus 18 Metern flach einschoss. Die Arminen gaben sich jedoch nicht geschlagen. Doch als dann Reuther wegen einer Tätlichkeit gegen Kowalczyk die rote Karte sah, war für sie das Blatt nicht mehr zu wenden und die Niederlage hätte noch höher ausfallen können. Heinz Arndt
Bild, 01.10.2001
"Diese Niederlage tut uns bitter weh." Arminias Manager Rüdiger Uphoff nach dem 0:2 gestern beim VfB Oldenburg. Arminia jetzt schon elf Punkte hinter dem souveränen Spitzenreiter Oldenburg (8. Sieg im 8. Spiel) - Saison-Ziel Meisterschaft in der 4. Liga wohl schon frühzeitig verspielt. Sah vor 4000 Fans über eine Stunde nicht schlecht für die "Blauen" aus. Arminia sicher in der Abwehr, das Spiel ausgeglichen. Das Verhängnis begann in der 67. Minute: Kapitän Marko Schwabe wird verletzt am Spielfeldrand behandelt. In Arminias Spiel geht total die Ordnung verloren. Oldenburg nutzt das Durcheinander, entscheidet innerhalb von drei Minuten das Spiel. Josic (67.) und Kowalczyk (70.) treffen zum VfB-Sieg. Arminia kämpft und kloppt. Reuther ohrfeigt Kowalczyk, sieht die rote Karte (77.). Der einzige Treffer. In Unterzahl gelingt nicht mehr der Ehrentreffer.
NWZ, 01.10.2001
Oldenburg bezwingt Arminia 2:0 – Josic und Kowalczyk knacken Hannovers Abwehr
3500 Zuschauer sahen ein ansprechendes Oberliga-Spiel. Reuther flog vom Platz.
Oldenburg. "Oh, wie kann Fußball schön sein", trällerte Stadionsprecher Heiko Büsselmann nach dem 2:0 (0:0) für den VfB Oldenburg gegen Arminia Hannover. Und damit sprach er dem Großteil der rund 3500 Zuschauer im Marschwegstadion aus dem Herzen. Durften sie sich doch nicht nur über ein ansprechendes Oberliga-Spiel freuen, sondern auch über den achten Sieg des VfB in Folge. Über eine Stunde lang sah es aber nicht nach einem Oldenburger Sieg aus. Die Arminen erwiesen sich als harter Brocken und machten es dem VfB überaus schwer. Die Hannoveraner standen klug in der Abwehr und ließen so den schnellen Angreifern Rusnak und Janiak zunächst keine Entfaltungsmöglichkeiten. Darüber hinaus agierten die Gastgeber auch im Mittelfeld nicht zielstrebig genug. Dafür stand der VfB in der Deckung gut. Einmal mehr zeigte Libero Rock Malonga viel Übersicht. Zudem hatten Karsten Imort die ansonsten so torgefährlichen Garip Capin und Frank Claaßen seinerseits Markus Erdmann ("Ich habe heute zum sechsten Mal gegen Markus gespielt, und daher weiß ich, wie er sich bewegt") bestens im Griff. Glück hatte Imort unmittelbar vor der Pause, als er nach einer harten Attacke gegen Capin ohne Platzverweis davon kam. VfB-Trainer Wolfgang Steinbach nahm in der Pause den Ex-Cloppenburger aus dem Spiel. Für ihn wurde Ferdi Dietrich eingewechselt, und fortan übernahm Markus Gaubatz mit Erfolg die von ihm ungeliebte Manndeckerrolle. Nachdem Kowalczyk (59.) und Rusnak (65.) gute Möglichkeiten nicht nutzen konnten, kam Oldenburg in der 67. Minute die Verletzungsbehandlung des Hannoveraners Schwabe zugute. Blitzschnell nutzte Josic ein Zuspiel von Kowalczyk zum 1:0. Drei Minuten später kamen die Gäste dem VfB mit einer fehlerhaft formierten Mauer entgegen, und diesmal verwertete Kowalczyk per Freistoß selbst. Die Arminen gaben sich noch nicht geschlagen und versuchten, mit einer verstärkten Offensive das Blatt zu wenden. Einen "Bärendienst" leistete in der 77. Minute Libero Reuther seinen Mitspielern, als er Kowalczyk nach einem Zweikampf ohrfeigte und die Rote Karte sah. Der VfB brachte den Sieg sicher nach Hause und hätte durchaus höher gewinnen können.