12.8.2001, 15 Uhr
Endlich mal wurde wieder vor größerer Kulisse gespielt. Bei Oberneulands Aufstellung überraschte, dass Toni Amadi nicht das Gästegehäuse hütete. Ein Umstand auf den der immer gut gelaunte Keeper von der Hälfte der Zuschauer angesprochen wurde. Arminia begann druckvoll und in der ersten Viertelstunde wurde praktisch auf ein Tor gespielt. Der Ball klatschte auch einmal an den Querbalken, aber etwas zählbares kam noch nicht zustande. Mitte der ersten Halbzeit konnte Oberneuland das Spiel dann ausgeglichen gestalten und auch die Bremer Vorstädter trafen das Aluminium. Nach einem schönen Pass in die Tiefe gelang den Gästen dann die, doch etwas überraschende, Führung. Nach dem Wechsel kam der Nieselregen und Skerdi Bejzade. Noch in der 45. Spielminute gelang ihm der Ausgleich. Arminia machte weiter Druck, doch Oberneuland hielt dagegen. Nach schöner Vorarbeit von Volker Teßmar, der den Ball im FCO-Strafraum eroberte, erzielte Bejzade seinen zweiten Treffer. Die Mannen von der Weser versuchten nun mit Macht auf den Ausgleich zu drängen, doch mehr als ein Schuss an den Außenpfosten gelang ihnen nicht. Sie wurden im Gegenteil vom, mit dem Regelwerk überforderten, Schiedsrichtergespann dezimiert, als sie, zu Recht, eine kuriose Einwurfentscheidung monierten. Arminia hatte noch einige Möglichkeiten zu Toren zu kommen, aber diese wurden nicht genutzt und als Bejzade auf dem Weg zum Hattrick war wurde seltsamerweise abgepfiffen. Dieser Sieg gegen eine starke aus Oberneuland war ganz wichtig und hoffentlich sind jetzt die Weichen für eine erfolgreiche Saison gestellt. DIRK
Skerdi Bejzade und Lars Reuther feiern
Neue Presse, 13.08.2001
Prima Start: Arminia unterstrich seine Favoritenrolle mit einem 2:1 gegen den FC Oberneuland.
VON HEIKO HAMPEL
Erst haben sie ordentlich geschmettert, doch nach einer Halbzeit ging den blau-weiß gekleideten Musikern vom Fanfarenchor "Flying Drums" die Puste aus. Anders die Elf von Trainer Rainer Behrends: Nach dem Wechsel drehten die "Blauen" den 0:1-Pausenrückstand durch einen Doppelpack des eingewechselten Skerdi Bejzade noch um. Arminia legte furios los. Reuther verpasste aus einem Meter, Capin scheiterte am Torwart, Fiedler traf nur die Latte - nach zehn Minuten hätten die Gastgeber schon 3:0 führen können. Spannend für die 650 Zuschauer: Auch die Gästeelf um Ex-96-Profi Uwe Harttgen zeigte, dass sie oben mitspielen will. Harttgen wurde vor kurzem 36 Jahre alt, aber seine Pässe sind nach wie vor toll. Ein ganz langer landete bei Ersan Dogus, Mike Gremmel kam nicht hinterher - 0:1 (39.). Aber Arminia verdaute den Schock und stach zurück - mit dem Joker. Bejzade war sauer, weil er zunächst die Bank drücken musste. "Da hab ich mir den Frust einfach weggeschossen", so der Stürmer. Beim Ausgleich hatte Benedetto Muzzicato per Freistoß aufgelegt. Beim Siegtreffer spitzelte der 26-Jährige den Ball mit der Fußspitze über die Linie (85.). Kurz zuvor hatte Oberneulands Kapitän Klausmann Gelb-Rot wegen Meckerns gesehen. Arminias Präsident Klaus Reuper zitterten nach dem Schlusspfiff die Finger: "Furchtbar, diese Dramatik." Und auch Coach Behrends war sichtlich erleichtert: "Mit Skerdis Einwechslung hatte ich ein glückliches Händchen."
Benedetto Muzzicato setzt sich durch
HAZ, 13.08.2001
(kös). Das ist ein ganz neues Lebensgefühl für Arminia Hannover. Hatte man in den drei Spielzeiten zuvor regelmäßig den Saisonauftakt mit einer Niederlage verpatzt, startete die Mannschaft von Trainer Rainer Behrends gestern mit einem Sieg. Im Duell zweier Oberliga-Titelfavoriten bezwangen die "Blauen" den FC Oberneuland verdient mit 2:1. "Das hat Spaß gemacht", freute sich Behrends mit 600 begeisterten Zuschauern. Der Coach und die Verantwortlichen von Arminia hatten die Lehren aus dem Vorjahr gezogen. Hatte man da das Ziel eher zögerlich und undeutlich benannt, gab es diesmal eine klare Ansage. "Wir wollen in die Regionalliga aufsteigen", sagt Behrends ohne Wenn und Aber. Die Partie gegen den Titelkonkurrenten aus Bremen hat gezeigt - diese Vorgabe ist trotz der Langzeitverletzten Uzeir Karaman, Jamal Bounoua und Patrick Kroll realistisch. Beide Teams zeigten ein temporeiches Spiel auf hohem Niveau. Die Gastgeber erwischten den stürmischeren Start mit klaren Torchancen durch Lars Reuther, Garip Capin und den Lattentreffer von Tobias Fiedler. Doch im Mittelfeld überließen die "Blauen" den Hanseaten zusehends mehr Räume. Davon profitierte insbesondere Uwe Harttgen. Es war schon sehenswert, wie der ehemalige Werder-Profi seine Mitspieler mit genauen Pässen bediente. Einer davon führte zur Gästeführung durch Ersan Dogu. In der 2. Hälfte ließ Arminia die Gäste nicht mehr spielen. Jörg Brüning hatte wegen einer Achillessehnenreizung fast drei Wochen nicht mehr trainiert. Der Abwehrchef überzeugte dennoch als Libero mit Offensivgeist. Nach dem Wechsel meldete er den starken Dogu ab. "Wir sind noch leistungsfähiger", strahlte ein erschöpfter, aber glücklicher Brüning. Matchwinner wurde Skerdi Bejzade mit seinen beiden Toren. Wegen einer Roten Karte in einem Testspiel hatte Behrends ihn zunächst auf der Bank schmoren lassen. Der Albaner hatte die Botschaft verstanden und antwortete mit Toren.
Kicker, 13.08.2001
Das war Werbung für den Oberligafußball! Im Aufeinadertreffen zweier Meisterschaftsfavoriten setzte sich Arminia Hannover mit 2:1 über den FC Oberneuland durch. Nach drei Jahren mit Auftaktniederlagen gelang den Hannoveranern damit erstmals ein Sieg im ersten Saisonspiel. Die Arminen begannen stürmisch, hätten durch Lars Reuther (4.), Garip Capin (8.) oder Tobias Fiedlers Lattentreffer (9.) bereits früh in Führung gehen können. Es dauerte bis zur 14. Minute, bis Dirk Lellek mit seinem Freistoß aus 17 Metern an den Pfosten das erste Ausrufezeichen für die Bremer setzen konnte. Die Partie wurde zusehends offener. Das lag auch daran, dass Oberneulands Uwe Harttgen zuviel Spielraum gelassen wurde. Und den versteht ein erfahrener Spieler wie der ehemalige Profi von Werder Bremen zu nutzen. So auch in der 39. Minute. Ein genauer Pass auf Ersan Dogu, der lief Maik Gremmel davon und erzielte die Führung für die Hanseaten. Arminias Trainer Rainer Behrends setzte nach der Halbzeit total auf Offensive, brachte für Gremmel mit Skerdi Bejzade einen weiteren Stürmer. Er zog damit den Joker des Tages. Der Angreifer erzielte nach einem Freistoß von Benedetto Muzzicato (48.) und einem Solo von Volker Teßmar (85.) die Treffer für die Arminen. "Das war heute ein echtes Spitzenspiel mit viel Tempo", trauerte Oberneulands Trainer Carsten Huning dem verlorenen Punkt nach. Sein Gegenüber Behrends freute sich: "Wir sind volles Risiko gegangen und wurden dafür belohnt." Insgesamt eine starke und temporeiche Partie mit Torchancen auf beiden Seiten. Verliefen alle Spiele auf diesem hohen Niveau, die Oberliga bräuchte sich über mangelndes Zuschauerinteresse bestimmt nicht mehr zu beklagen. Dieter Kösel
Bild, 13.08.2001
Super Heim-Start für Arminia. Die Blauen schlagen Oberneuland 2:1. In der ersten Halbzeit lief es noch nicht rund. Tobias Fiedler ballerte vor 700 Fans nur an den Pfosten, Oberneuland gefährlich mit Kontern: Pass von Ex-Werder-Profi Harttgen auf Dogu zum 0:1 (39.). In der zweiten Hälfte wechselte Trainer Rainer Behrends den Sieg ein. Skerdi Bejzade kam und wurde mit zwei Toren zum Matchwinner. Erst der Ausgleich (48.), dann mit Riesen-Jubel der verdiente Sieg-Treffer (85.). Der Albaner spielte mit Wut im Bauch. In der Vorbereitung sah er eine Rote Karte, war bis zum Oberneuland-Spiel gesperrt. Für diese Dummheit zog Manager Rüdiger Uphoff ihm jetzt auch 500 Mark vom Gehalt ab. Nach den beiden Toren jubelte Skerdi wieder mit den Fans. "Jetzt will ich Mittwoch in Rotenburg auch von Beginn an stürmen." ae