Ein sehr gut organisiertes Turnier. In Hannover hatten wir am Vortag noch Sorgen, ob sich genügend Spieler finden würden, denn eine Grippewelle hatte Teile unseres Teams lahm gelegt. Aber am Bahnhof waren wir dann zu siebt und im Zug wurden frohen Mutes die isotonischen Getränke entsorgt. Leider gelang es uns nicht in der Vorrunde auch nur ein einziges Spiel zu gewinnen, doch die Ergebnisse (1:2, 0:1, 1:2) machten Mut für das Spiel gegen den Ersten der anderen Gruppe. Ein Spiel, das erstaunlicherweise über den den Einzug ins Halbfinale entscheiden sollte. Diese Match war an Dramatik nicht zu überbieten und Leuten, die schon von Edgar Wallace gefesselt sind, wäre bei diesem Klassiker die Luftzufuhr für immer abhanden gekommen. 20 Sekunden vor Spielende ging unser Gegner in Führung und mit der Schlusssirene gelang uns der Ausgleich, das hieß Neunmeterschiessen. Zum Glück waren wir alle treffsicher und unsere Kontrahenten vergaben einen Srafstoß. Das Erreichen des Semifinales feierten wir mit der Darbietung Raupe aus dem Lehrbuch für den richtigen Jubel bei Sportveranstaltungen. Als nächstes trafen wir auf das Team der trinkgewaltigen Donnerstagstheke und verloren sang- und klanglos mit 4:1. Aber schon im Spiel um den dritten Platz fanden wir zu Spiel zurück und konnten die St. Pauli-Fans dank eines Kopfballtores und eines Sololaufs über das gesamte Feld mit 2:0 besiegen. Ein Dank gilt noch dem 05ern und insbesondere den Leuten von Onkel Günther für dieses großartige Turnier.
DIRK
Göttingen (pek). Haben Fußball-Fans selbst Fans? Sie haben. Zumindest beim Fußballturnier am Sonnabend in der Sporthalle des Theodor-Heuss-Gymnasiums, bei dem vor allem Fanclubs mitspielten, jubelten Schlachtenbummler ihren Kickern zu.
Mit einem feinen Trick zieht der Außenstürmer am rechten Verteidiger vorbei. Von einem Fuß hat er sich den Ball elegant auf den anderen gelegt. Wie von einem Magneten angezogen, landet die Lederkugel dort, wo sie hin soll. Überlegter Pass auf den freistehenden Mittelstürmer oder zumindest den, der gerade vor dem Tor steht. Kurzes Gestocher, der Angreifer hält sich raus. In weiser Voraussicht, wie sich wenige Augenblicke später zeigt: Verteidiger und Keeper bugsieren den Ball gemeinsam über die Torlinie. "Hand" reklamiert der unglückliche Verteidiger noch beim Schiedsrichter. Doch der bleibt hart, der Treffer zählt. Ein solches Geschehen trägt sich hin und wieder auch in regulären Punktspielen selbst in der Bundesliga zu. Dort allerdings hätte der Lapsus der Defensivkräfte mächtig Arger verursacht. Beim Fan-Kick bleibt die Fehlleistung ungesühnt, im Vordergrund steht der Spaß am Spiel.
"Lokal, überregional, FAN-omenal" haben die Freizeitkicker vom Fanclub "Onkel Günther 05" als Motto für ihr Turnier gewählt. Die freundliche Aufnahme anderer Fanclubs bei Auswärtsspielen habe sie zu dem Projekt bewegt, erklärt Club-Präsident Daniel Brouwer, im zivilen Leben Erzieher und bei der Jahreshauptversammlung einstimmig in seinem Amt bestätigt.
Jahrelang schon bestehe eine Freundschaft zwischen verschiedenen Fan-Clubs, erzählt Brouer, dessen eigener sich erst im Mai vergangenen Jahres gegründet hat. Mit Bratwurst und Bier sei man auf fremden Fußballplätzen empfangen worden. Das Turnier ist eine Revanche für eine vorangegangene Einladung.
"Markus "Air" Stanko, den Mittelstürmer der Rcgionalliga-Mannschaft von Göttingen 05 unterstützen sie seit seiner vier Treffer gegen Gifhorn besonders. Das quadratmetergroße Transparent mit seinem Namen haben sie mit in die Halle gebracht. Von ihnen wird an diesem Abend allerdings niemand vier Treffer schießen."