30.4.2000, 15.00h
Es war kein schönes Spiel, doch der SV Arminia hat es gewonnen. Damit sollte man dann auch zufrieden sein. Die Götter ließen die Oldenburger nicht ins Spiel kommen, taten aber leider nach vorn auch etwas wenig. Einige Möglichkeiten wurden herausgespielt und das Tor des Tages fiel durch einen Kopfball von Schwabe. In der zweiten Halbzeit verlegte sich das Götterteam leider aufs Kontern und hatte die torchancenlosen Oldenburger auch gut im Griff, doch man hätte durchaus etwas für das Torverhältnis tun können. So blieb es beim 1:0 für die Blauen. Dies war übrigens für lange Zeit das letzte Auswärtsspiel, das wir mit der Bahn hätten ansteuern können, denn durch eine unglaubliche Entgleisung der Herren der Züge können Hannoveraner während der Expo nicht mehr mit den Billigtickets fahren. Danke "Unternehmen Zukunft"! Wenigstens ist die Gefahr gebannt, dass wir mit einem schadhaften Gefährt eine Brücke rammen oder in der nächsten Zeit eine der gepflegten Örtlichkeiten im Zug aufsuchen zu müssen.
DIRK
Neue Presse, 02.05.2000
Arminia beim VFB Oldenburg - Mit Regionalliga-Fußball hatte das wenig zu tun. Wenigstens gewannen die Hannoveraner 1:0 und kletterten auf Platz zehn.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
OLDENBURG. Der Konkursverwalter des Tabellenletzten kennt keine Gnade. Die meisten Kicker sind schon weg, für Arminias Klubführung gab es nicht mal eine Tasse Kaffee. Oldenburg hat nur noch Schulden - 6,4 Millionen Mark. 400 Fans zahlten dafür bis zu 40 Mark Eintritt (überdachter Sitzplatz). Zu sehen war eine Landesliga-Elf - VFB-Coach Wolfgang Steinbach hatte "sieben Spieler aus der zweiten Mannschaft" aufgeboten. Die Arminen passten sich diesem Niveau ohne Probleme an, hatten in der ersten Hälfte sogar Glück. Nach der überraschenden Führung durch Schwabe (15.) versiebte Oldenburgs Sebastian Schroer beste Chancen. Vorausgegangen waren haarsträubende Fehler von Patrick Grün, Maik Pertile und Marcel Ibanez. So war Schlussmann Lars Oliver Eggers bester Armine. Vertreter Mark Windhorn verpasste seinen ersten Punktspieleinsatz, weil er sich im Abschlusstraining einen Bänderriss in der Schulter zugezogen hatte. Nach dem Wechsel kam Lars Reuther für den angeschlagenen Benedetto Muzzicato (dicker Knöchel). Der beschäftigungslose Eggers blieb weiterhin herausragender Akteur. Denn für seine Kollegen war der Ball offenbar ein schwarzer Peter - schnell weg damit. Sehenswert nur ein Fallrückzieher von Skerdi Bejzade - am eigenen Strafraum. Als dem VFB zunehmend die Puste ausging, überboten sich Mirko Knörenschild (67.), Marcel Ibanez (75.), Markus Erdmann (87.) und Skerdi Bejzade (90.) im Auslassen klarster Gelegenheiten. Fazit von Manager Rüdiger Uphoff: "Das reicht nicht mal für die Oberliga." Dort werden sich beide Klubs wohl wiedersehen. Pleiteklub Oldenburg plant die neue Saison mit einm Etat von 1,2 Millionen, verriet Steinbach hinterher im kargen, dunklen Presseraum. Kollege Rainer Behrends lud dann alle zu einer Tasse Kaffee in den Arminen-Bus.
Noten: Eggers 3, Fiedler 4, Pertile, Ibanez 5, Grün 5, Brüning 5, Schwabe 4, Bejzade 5, Muzzicato 5, Knörenschild 5, Erdmann 5.
HAZ, 02.05.2000
Oldenburg (kös). Es gibt Partien, da sehnt der Beobachter den Schlusspfiff geradezu herbei. Das Regionalliga-Punktspiel von Arminia Hannover beim VFB Oldenburg war eine solche Partie. "Das war ein Gurkenspiel", sagte Arminias Präsident Klaus Reuper treffend. Einzig erfreulich: Die Bischofsholer gewannen mit 1:0. Punktspiele beim Tabellenletzten Oldenburg gehören bei den übrigen Klubs zum Ungeliebtesten, was die 3. Liga derzeit zu bieten hat. Nun ist die Heimbilanz - ein Sieg und drei Remis - nicht etwa furchteinflößend. Nein, aber die Gefahr, bei dieser Bilanz zum Gespött zu werden, scheint die Beine im Marschwegstadion schwer werden zu lassen. Die Voraussetzungen, sich gründlich zu blamieren, sind bei dieser unbekannten Truppe - gegen Arminia liefen nur vier VFB-Spieler mit Regionalligaerfahrung auf - reichlich gegeben. Die Klippe hat Arminia umschifft, aber Zufriedenheit machte sich nicht breit. "Darüber werden wir sprechen", grollte Arminias Trainer Rainer Behrends. Zu besprechen gibt es nach den 90 Minuten in Oldenburg einiges. Warum zum Beispiel die Führung aus der 15. Minute durch Marko Schwabe keine Ruhe in die Aktionen der Arminen brachte? Im Gegenteil, Oldenburg kam auf und hatte riesige Tormöglichkeiten, die ausnahmslos durch haarsträubende Fehler der Gäste-Abwehr eingeleitet wurden. In der zweiten Halbzeit hatte der VFB keine zwingenden Aktionen mehr, doch auch da bestand Erklärungsbedarf. Zum Beispiel warum Erdmann, Knörenschild, Ibanez, Brüning, Bejzade und Yankson zum Teil hochkarätige Möglichkeiten nicht nutzen konnten oder der in der Situation besser stehende Mannschaftskollege nicht angespielt wurde. Kaum einer der Arminen erreichte an diesem Tage Normalform. Die einzige Ausnahme bildete der sichere Torhüter Lars-Oliver Eggers. Eigentlich sollte für ihn Marc Windhorn spielen, doch der Ersatztorwrt hatte im Abschlusstrainig einen Bänderriss an der Schulter erlitten. Damit sollte man diese Partie vergessen. Allen Beteiligten ist klar, dass es am Sonnabend gegen den SV Wilhelmshaven einer gewaltigen Leistungssteigerung bedarf. Aber das braucht eigentlich nicht betont zu werden, denn der Tabellenzweite ist ja eine bekannte Größe.
Bester Armine: Eggers
Kicker, 02.05.2000
Trotz einer recht schwachen Vorstellung gelang Arminia Hannover durch das goldene Tor von Schwabe bereits in der 15. Minute ein 1:0-Sieg beim VFB Oldenburg. Dabei hatten die Oldenburger zumindest ein Unentschieden verdient, doch insbesondere in der ersten Halbzeit ließen sie verschiedene gute Einschussmöglichkeiten aus. Die ohnehin schon stark ersatzgeschwächten Oldenburger mussten diesmal verletzungsbedingt auf Stammlibero Sall verzichten. Er wurde jedoch gegen die harmlosen Arminen durch Schuhknecht aus der zweiten Mannschaft ordentlich vertreten. Nach dem frühen Führungstor taten die Hannoveraner nicht mehr als nötig. Wobei sie die Oldenburger geradezu zum Tore schießen einluden. In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie zusehends, nachdem Erdmann noch in der 48. Minute an Torwart Norrenbrok scheiterte. Heinz Arndt
Bild Hannover, 02.05.2000
Ein Schwabe macht auch bei Arminia keinen Frühling. Die "Blauen" im tiefen Tabellenkeller: Gruselig! Nur 1:0 bei Schlusslicht Oldenburg (Tor: Marko Schwabe). Nach der Führung (15. Minute) blamierte sich Arminia: Katastrophale Abwehrfehler, Großchancen im Minutentakt für den Tabellenletzten. Erst nach der Pause Arminia im Vorwärtsgang - aber alle Chancen verballert.