5.3.2000, 15.00h
Nachdem wir in der Norderstedter Vereinskneipe eine große Currywurst gegessen hatten, deren Phosphatanteil allerdings so hoch war, dass wir fürchten mussten im Dunkeln zu leuchten, begann die Partie auf tiefem Geläuf. Die Bodenverhältnisse ließen kein gutes Spiel zu und so gab es in der ersten Hälfte auch nur zwei Torchancen, eine für den SCN und eine für die Giganten im heiligen Dress. Dummerweise bedeutete das einen 0:1 Rückstand zur Pause. Nach dem Wechsel wurde das Match besser und Arminia erspielte sich Chancen, doch die größeren hatten die Norderstedter. So scheiterten sie einmal am Aluminium. Nach einer Showeinlage eines Rot-Blauen gab der Schiedsrichter Grün die Ampelkarte, dabei dachten alle der Norderstedter Spieler wollte nur seine erfolglose Zeit als Hochspringer verarbeiten, als er uns zeigte wie problemlos er eine 40 Zentimeter hohe Latte überqueren könnte. Der SV Arminia reagierte trotzig und die Möglichkeiten häuften sich, leider traf Schwabe mit einem strammen Schuss nur den Pfosten. Natürlich konnten die Schleswig-Holsteiner jetzt kontern, aber zum Glück machten sie nichts daraus. Kurz vor Ende des Spiels gab der Referee innerhalb von 4 Sekunden zwei klare Elfmeter für die Götter nicht. Doch das Team verzweifelte nicht und in der Nachspielzeit hämmerte Erdmann, nach Doppelpass mit Brüning, den Ball zum verdienten Ausgleich ins Gehäuse. Kurz danach wurde abgepfiffen und eine fröhliche Heimfahrt begann.
DIRK
Es begann wie ein Feuersturm und so wurde die Abwehr des SC Norderstedt bald arg unter Druck gesetzt. Nur wenige Konter brachten die Norderstedter in die Verlegenheit in die gegnerische Hälfte vorzudringen. Wir warteten alle nur darauf wann das 0:1 fallen würde. Doch dann passierte das Unglaubliche, durch einen Freistoß, den der SCN per Kopf verwandelte, fiel das 1:0 (22. Minute Dammann). Danach ebbte das Spiel ein wenig ab, zwar hatten beide Mannschaften ihre Vorstöße, doch war nichts wirklich gefährliches darunter. OK, die Norderstedter trafen durch Zufall den Pfosten, doch hatte hatte Auge Eggers alles im Visier. In der 2. Halbzeit geschah zunächst nicht viel, bis Greve die Lufthoheit im Stadion eroberte, der Schiri auf dessen Flugeinlage hereinfiel und Grün die gelb-rote Karte gab. Aber wie schon gegen Bremerhaven störte das die Blauen wenig. Chancen wurden erkämpft und man bemühte sich den Ausgleich zu erzielen. Größere Möglichkeiten hatten hier Knörenschild und Schwabe. Als dann schließlich die 85. Minute lief, traf Markus Erdmann endlich zum verdienten, gerechten Ausgleich.
Ralf Busch sei Dank!
Stefan
Neue Presse, 06.03.2000
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
NORDERSTEDT. Arminia ist noch einmal billig davongekommen. Mit seinem Treffer in der Schlussminute rettete Markus Erdmann einen Punkt - 1:1 endete die Rutschpartie auf dem Morast des SC Norderstedt. Die Bischofsholer sind nun seit vier Spielen unbesiegt und können weiter Prämien sparen. Das erste Geld in dieser Saison hätte es nur bei einem Erfolg gegeben. Entsprechend war das Auftreten der Arminen. Lars-Oliver Eggers sah schon nach dem Aufwärmen aus wie ein Schlammringer. Seine Kollegen nach ein paar Spielminuten auch. Die Schützlinge von Trainer Rainer Behrends - es waren dieselben elf wie in der Vorwoche - kontrollierten erst mal das Geschehen. Den Ball weniger, das ging kaum. Und deshalb gab es auch keine Torchancen. Dass die erste gleich zum 1:0 für die Gastgeber führte, war einem Freistoß des Ex-96er Elard Ostermann zu verdanken - Ex-Profi Dirk Dammann vollendete die Vorlage. Die Arminen reagierten geschockt, nämlich gar nicht. SCN-Stürmer Collins Etubu traf zum Glück nur den Pfosten und der engagierte Ostermann zielte zu hoch. Ein schöner Kopfball von Skerdi Bejzade war alles, was von Arminia vor der Pause zu sehen war. Trainer Behrends wollte dennoch nicht wechseln, "weil ich für diesen Boden keine geeigneten Spieler habe". So mussten alle durchspielen, bis auf Patrick Grün, der Gelb-Rot sah (Foul am gerade eingewechselten Marcel Greve, 72.). Es wurde trotzdem ein bisschen besser. Mirko Knörenschild versuchte es aus 20 Metern. Auch Kollege Marko Schwabe scheiterte knapp mit seinem Flugkopfball am Torwart, bei seinem Schuss in der 84. Minute am Pfosten. Zwischendurch hätte Norderstedts Etebu alles klar machen müssen - er vergab aus zwei Metern. Arminia bestrafte das: Maik Pertile eroberte den Ball, Torjäger Erdmann sorgte "für unseren ungebrochenen Aufwärtstrend" (Behrends).
Noten: Eggers 2, Reuther 3, Pertile 3, Fiedler 4, Grün 4, Brüning 3, Schwabe 3, Bejzade 3, Muzzicato 4, nörenschild 3, Erdmann 3.
Bild Hannover, 06.03.2000
In letzter Sekunde rettete Arminia einen Punkt beim Tabellennachbarn Norderstedt. Markus Erdmann traf nach tollem Doppelpass mit Jörg Brüning in der Nachspielzeit zum 1:1. Die Blauen hatten sich das Unentschieden verdient. Die 400 Zuschauer sahen ein packendes Spiel. Norderstedt ging in Führung. Durch zwei Ex-Profis: Ostermanns Freistoß-Flanke drückte Dammann per Kopf unter die Latte - 1:0 (22.). Arminia machte sich das Leben jedoch selbst schwer. Patrick Grün sah nach Foul an Marcel Greve Gelb-Rot (72.). Doch Gott sei Dank gab es ja noch Markus Erdmann!
Bester Spieler: Erdmann
Kicker, 06.03.2000
Glücklicher, aber verdienter Punkt für die Arminen. Glücklich deshalb, weil Goalgetter Markus Erdmann erst in der Nachspielzeit für den Ausgleich sorgte. Mit einem schönen Doppelpass mit Brüning düpierte er die gesamte Norderstedter Abwehr und schob den Ball freistehend aus zehn Metern in die Maschen. Verdient war das 1:1 deshalb, weil die Gäste besonders in den Anfangsphasen der beiden Halbzeiten die aggressivere Mannschaft waren. So fiel die Norderstedter Führung nach 22 Minuten wie aus heiterem Himmel: Schulmäßig köpfte Dammann einen Ostermann-Freistoß in den Torgiebel. Danach zog Ostermann geschickt die Fäden, so dass sich Norderstedt ein Übergewicht erspielte ohne zu großen Chancen zu kommen. Die gab es dann nach der Pause. Und zwar zunächst für die Hannoveraner, als Schwabe mit einem Kopfball am glänzend parierenden Hansen scheiterte (64.). Postwendend fast das 2:0, aber Etebu schoss den Ball aus 14 Metern lediglich an die Latte. Der SCN-Angreifer hätte dann nach 83 Minuten alles klar machen müssen, aber er brachte das Kunststück fertig, das Leder aus einem Meter am Gehäuse vorbeizustolpern. "Wir haben es fahrlässig versäumt, das zweite Tor zu machen", schimpfte Coach Kurt Hesse über diese Szene. Sein Team bekam die Partie in Überzahl (Grün musste nach einem Foul an Greve vom Platz) wieder besser in den Griff, aber es reichte letztlich doch nicht. "Viele haben uns cshon totgesagt, aber wir leben noch", sagte Arminen-Coach Rainer Behrends nach dem glücklichen Ende, "wir spielen noch gegen alle Großen, und da wollen wir den einen oder anderen ärgern." Andreas Sude
HAZ, 06.03.2000
Norderstedt (kös). Glückliches Ende einer Dienstfahrt: Mit seinem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit sicherte Arminias Torjäger Markus Erdmann seiner Mannschaft einen nicht mehr für möglich gehaltenen Punkt. 1:1 trennten sich der SC Norderstedt und Arminia Hannover. "So ist Fußball. Wenn man die eigenen Dinger nicht reinhaut, darf man sich nicht wundern", sagte Erdmann in seiner Freude über den Punktgewinn für Arminia. Es war insgesamt eine nur mäßige Regionalligapartie. Die Norderstedter verhielten sich trotz früherer Profis wie Dirk Dammann und Thomas Seeliger vom FC St. Pauli und dem ehemaligen 96er Elard Ostermann für eine Heimmannschaft viel zu passiv, lauerten im eigenen Stadion auf Konter. Die Arminen konnten nicht an die guten Leistungen der vorigen Partien anknüpfen. Vor allem bei den Anspielen in den Strafraum fehlte die entscheidende Präzision. Das alles und der schwierig bespielbare, völlig aufgeweichte Untergrund sorgten dafür, dass sich manch einer der 442 Zuschauer fragen mochte, warum er nicht lieber zu Hause in der warmen Stube geblieben war. Dabei hatte es für die "Blauen" zunächst gut ausgesehen. Ausgestattet mit viel Selbstvertrauen, setzten sie die Gastgeber mit frühen Pressing so unter Druck, dass diese Mühe hatten, aus der eigenen Hälfte zu kommen. Es war bezeichnend, dass die Norderstedter eine Standardsituation - es war ihre erste Torchance - benötigten, um die Führung zu erzielen. Dammann köpfte einen Freistoß von Ostermann ungehindert unter die Latte. "Da haben wir trotz klarer Absprachen kollektiv gepennt", ärgerte sich Manndecker Tobias Fiedler. Riesenglück für die "Blauen", dass eine Minute später Collins Etebu aus 16 Metern nur den Pfosten traf. Es dauerte bis zur 63. Minute, bis die Arminen zu ihrer ersten wirklichen Torchance kamen. Einen Schuss von Knörenschild wehrte Norderstedts Torhüter Hansen ab. Die "Blauen" kamen zwar noch zu weiteren Einschussmöglichkeiten (Schwabe traf in der 84. Minute den Pfosten), aber die besseren Chancen hatten in der 2. Halbzeit die Gastgeber. Vor allem bei Etebu, der mehrmals leichtfertig vergab, konnten sich die Bischofsholer bedanken, dass kein zweiter Treffer fiel. Als Grün in der 72. Minute die Ampelkarte sah, deutete alles auf eine Arminen-Niederlage hin. Doch sie gaben kämpferisch alles. So war es zwar glücklich, aber nicht mal unverdient, dass Erdmann mit seinem ersten Treffer im neuen Jahr doch noch für ein Happy End sorgte. "Wir haben in der Unterzahl alles gegeben. Toll, wie sich die Spiler angefeuert haben", freute sich Arminias Trainer Rainer Behrends.