20.2.2000, 15.00h
Nach einer langen Fahrt mit dem Zug kamen wir hungrig in Meppen an und schon nach minutenlangen Überlegen konnten uns die örtlichen Taxifahrer den Namen einer geöffneten Lokalität mitteilen. Hätten sie bloß geschwiegen, denn das Essen (?) im Kochlöffel (so hieß die Brutzelbutze) war entsetzlich und Bier wurde auch nicht zu den Speisen gereicht. Im Stadion haben wir unser Fähnchen und GODZILLA am Zaun befestigt und mussten ein wenig um unser Team zittern, begannen die Meppener doch sehr druckvoll und konnten auch einen Pfostentreffer verzeichnen. Aber mit Glück und Geschick konnte das Führungstor der Emsländer verhindert werden - bis der Herr der Pfeife meinte, es sei Zeit für einen Strafstoß. Dieses Geschenk ließ Meppen in Führung gehen. Nicht ganz unverdient zu diesem Zeitpunkt, hatte die Heimmannschaft doch bis dahin die größeren Chancen besessen. Nun wurde Arminia langsam besser und auch der Meppener Keeper wollte uns ins Spiel bringen und legte den Ball zwei Mal direkt vor Erdmanns Füße, Möglichkeiten die leider ungenutzt blieben. Auch Meppen war weiter offensiv und hatte in der 35. Minute erneut den Klang von Aluminium verursacht. In der zweiten Halbzeit nahm der SV Arminia das Heft in die Hand und die Gastgeber wurden zurückgedrängt. Und auch den Göttern spendierte der Spielleiter einen Elfmeter, der von Pertile gewohnt sicher verwandelt wurde (57.). Nur fünf Minuten später schüttelte Knörenschild seinen Gegenspieler auf der rechten Seite ab wie ein lästiges Insekt und spielte auf, den in der Mitte freistehenden, Muzzicato, der den Ball flach ins rechte Eck schoss. Im Anschluss hätten die Blauen noch erhöhen können, es blieb aber beim 2:1 für die Giganten. Eine kuriose Szene gab es noch am Ende des Matches. Grün wurde auf der rechten Seite gefoult, der unbeteiligte Torwart der Emsländer forderte ironisch die rote Karte für seinen Mitspieler, worauf der häufig enigmatisch agierende Referee den Goalie unter die Brause schickte. Kurz danach war das Spiel zu Ende und wir konnten zufrieden die Heimreise antreten. DIRK
Pressestimmen:
Neue Presse, 21.02.2000
VON STEPPHAN SCHMIDTCHEN
Meppen. Moderne Zeiten im Emsland. Über Spiele des SV Meppen wird neuerdings live im Internet berichtet. Für Fans ein Grund mehr zu Hause zu bleiben, denn der Fußball des ehemaligen Zweitligisten ist schon lange nicht mehr zukunftsweisend - gegen Arminia Hannover gab es gestern ein 1:2. Für die Hannoveraner war der erste Sieg nach der Winterpause verdient. Auch wenn die Arminen in der ersten Halbzeit spielten, als würden sie vom Computer daheim gebliebener Meppen-Fans ferngesteuert. Im Mittelfeld klappte rein gar nichts, und deshalb passierte auch im Angriff fast nichts. Lediglich die Defensivabteilung war einigermaßen im Bilde, jedenfalls nach 30 Sekunden. Zuvor musste Marko Schwabe vor dem heranstürmenden Jürgen Degen (ehemals 96) klären. Sonst half der Pfosten den viel zu passiv agierenden Arminen. In der 14. Minute bei einem Schuss von Yenay, ebenso bei dem von Schröer (34.). Dazwischen lag das verdiente Führungstor der Meppener durch einen allerdings fragwürdigen Strafstoß von Vorholt (25.). Bis zum Wechsel hatten die Arminen nur zwei gute Möglichkeiten: Markus Erdmann scheiterte jedoch an Torwart Henzler (14.) wie auch Lars Reuther (28.) - die Pause tat den Arminen richtig gut. Denn danach "präsentierte sich eine ganz andere Mannschaft", fand SVA-Trainer Rainer Behrends. Er hatte zwar nicht gewechselt, doch sein Team spielte nun befreit auf. Beim Ausgleich half aber der unsichere Schiedsrichter Minskowski - er gab wieder Elfmeter. Libero Maik Pertile verwandelte sicher (sein sechstes Saisontor). Meppens wütende Angriffe wurden nun meist frühzeitig unterbunden, und die Konter der Bischofsholer liefen nun wie am Schnürchen. Einer davon führte zum Siegtor durch den immer stärker werdenden Spielmacher Benedetto Muzzicato. Pech hatte der eingewechselte Markus Smak, der nach einem Zusammenprall gleich wieder verletzt vom Platz musste. Seine Kollegen hatten mit den immer nervöser werdenden Meppenern - die in der schlussminute noch zwei Platzverweise kassierten - aber keine Mühe mehr. Knörenschild (67.) und Reuther (79.) hätten sogar noch erhöhen können, es blieb beim 1:2.
Kicker, 21.02.2000
Meppens Trainer Theo Bücker gab der Mannschaft "die Chance des zweiten Spiels", die sich gegen Braunschweig mit 5:0 hatte überfahren lassen. Nur Abwehrspieler Fakaj musste aufgrund einer Obercshenkelverletzung gegen van den Broek- Humphrey ausgewechselt werden. Die Rehabilitation ging daneben, obwohl Arminen-Torjäger und "Meppen-Schreck" Markus Erdmann trotz guter Möglichkeiten kein Tor gelang. Vor einem Jahr hatte Erdmann in Meppen noch dreimal getroffen. Die Emsländer machten zunächst das Spiel, wollten Wiedergutmachung, nutzten jedoch ihre Chancen aus dem Spiel heraus nicht. Yenay (15.) und Schröer (34.) trafen nur den Pfosten des Arminen-Gehäuses. Keller (1.) und Yenay (45.) ließen weitere gute Möglichkeiten aus. Die verdiente Halbzeitführung resultierte aus einem von Vorholt verwandelten Foulelfmeter, den Reuther an Zandi verschuldete. Doch die Arminen besaßen gute Chancen zum Ausgleich, da den Meppenern in der Abwehr einige Katastrophenfehler unterliefen. Allein dreimal wurde Erdmann der Ball unbedrängt in die Füße gespielt. Er nutzte die Gelegenheiten nicht. Zweimal musste SVM-Torhüter Henzler mit Glanzparaden klären. Die Partie kippte, nachdem die Gäste durch einen schmeichelhaften Foulelfmeter durch Pertile zum Ausgleich kamen. Schulte hatte Reuther am Trikot gezupft. Nach einem Konter stand fünf Minuten später Muzzicato völlig frei und markierte das überraschende 1:2, das sich die Arminen gegen die nun konfusen Meppener auch verdienten. T. Schulze
Bild Hannover, 21.02.2000
Arminia in der Regionalliga nach bisher guten Leistungen endlich auch mit dem ersten Sieg im neuen Jahr: 2:1 in Meppen. War schwer. Arminia erstmal mächtig unter Druck. Und im Rückstand. Nach Reuther-Foul an Zandi verwandelt Vorholt den Elfer zum 1:0. Nach 60 Minuten ist Arminia dran. Pertile erst mit Elfer (Schulte an Reuther) zum 1:1, dann Muzzicato mit strammem 16-Meter- Schuss - 2:1, der verdiente Sieg. In einer hektischen Schlussphase noch zwei Platzverweise gegen Meppen. Trainer Rainer Behrends zufrieden: "Endlich sind wir mal belohnt worden."
Beste Spieler: Reuther, Schwabe, Brüning.