9.10.1999, 14.00
Kicker vom 11.10.1999
Werder: Borel - Greb, Krösche, Schierenbeck, Rohwer - Schultz, Flavinho, Borowski, Fütterer - Harttgen, Zimin (70. Thioub) - Trainer: Neubarth.
Hannover: Eggers - Pertile - Knörenschild, Reuther - Weiland, Schwabe, Brüning (46. Fiedler), Sabatino, Ibanez - Bejzade, Erdmann - Trainer: Behrends.
Tore: 1:0 Fütterer (18.), 1:1 Schwabe (60.), 1:2 Erdmann (78.)
SR: Antje Witteweg
Zuschauer: 230
Gelbe Karten: Flavinho, Fütterer - Weiland
Gelb-Rote Karte: Weiland.
Kaum einer der Bremer Youngster fand gegen eine eher biedere Arminia aus Hannover zu Normalform. Markus Krösche und Danny Fütterer ausgenommen. Ironie des Schicksals, dass die beiden letztendlich durch ihre individuellen Fehler für die Niederlage sorgten.
Nachdem Fütterer zunächst als einziger in Halbzeit eins eine der Werder-Chancen nach Vorarbeit von Schultz und Harttgen nutzte (18.), war er es auch, der beim 1:1 schlecht stand und nicht richtig in den Zweikampf mit Marko Schwabe ging. Der zog aus rund 10 Metern ab und ließ Borel wenig Chance. Beim 2:1 in der 78. Minute passte Markus Krösche eine Minute nicht richtig auf. Markus Erdmann hingegen war hellwach und nutzte den Stellungsfehler des Bremer Youngster eiskalt.
Werder war gegenüber den vorherigen Partien nicht wieder zu erkennen. Die ständigen langen Bälle aus der Abwehr heraus schienen unmotiviert, waren zudem schlecht getimt und kamen fast nie beim Mitspieler an. Vom gewohnten Kombinationsspiel des Bundesliga-Nachwuchses war kaum etwas zu sehen. "Zudem sind wir von Beginn an nicht richtig in die Zweikämpfe gegangen", kritisierte Frank Neubarth. Werders brasilianischer Neuzugang Flavinho konnte kaum etwas bewirken: "Er ist mit der Mannschaft untergegangen", so Neubarth.
Foto: Schumann
Überraschung in Bremen: Einen Schritt schneller ist hier der Armine Dennis Weiland
(links) gegen Werders Tim Borowski.
Werders dritte Heimniederlage in Folge gegen die Arminia aus Hannover. Nach der 0:4-Klatsche vor zwei Jahren und dem 0:1 im letzten Jahr. verloren die Werder Amateure dieses Mal wieder knapp.
So langsam werden die Mannen von Rainer Behrends zum Alptraum für Werder. Stets waren die Arminen dabei als Außenseiter nach Bremen gekommen. Zumindest dieses Jahr drängte sich ein wenig die Vermutung auf, Werders Youngster wollten den Sieg mal eben im Vorbeigehen mitnehmen. Und dass trotz der Erfahrungen der letzten Jahre. Aber die haben eben gerade einmal drei oder vier der Werderaner gemacht, der Rest der Elf ist neu im Geschäft.
"Keiner geht bewusst lässig an die Aufgabe heran, so etwas spielt sich meistens im Unterbewusstsein ab", meint Frank Neubarth, der seine Elf vor dem Spiel und speziell noch einmal in der Halbzeitpause gewarnt hatte, die Partie auf die leichte Schulter zu nehmen. Dazu kam sicherlich auch noch, dass einige der Youngster mit ihren Gedanken schon beim Pokalspiel am Mittwoch gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart waren. Schon klar, dass bei einem 19-Jährigen die Pflichtaufgabe gegen Arminia ins gedankliche Abseits gerät, wenn Weltstars wie Balakov sich ankündigen.
Stuttgarts Chefcoach Ralf Rangnick hatte es sich nicht nehmen lassen und das Match höchstselbst beobachtet: "Wir haben die Mannschaft schon vorher zweimal beobachtet. Und ich weiß, dass sie einiges mehr drauf hat, als sie heute gezeigt hat."