26.09.2020, 16 Uhr
Schon einen Tag vor dem Spiel glühten die Telefondrähte, denn angeblich sollten keine Auswärtsfans zugelassen sein. Erst am Nachmittag wurde Entwarnung gegeben, aber gleichzeitig ein Alkoholverbot für Veranstaltungen mit mehr als 50 Zuschauern verkündet. So machte sich dann auch eine große Gruppe auf in die Rattenfängerstadt und kam im strömenden Regen schon bald im Stadion der Tünderaner an. Dort wurde erst einmal das tiefe Geläuf mit Argusaugen betrachtet, feiner Kombinationsfußball war nun schon vor dem Anpfiff in weite Ferne gerückt. Die Blauen und die Gastgeber boten beide Offensivfußball mit Schwächen in den jeweiligen Abwehrreihen, die eröffneten den Stürmern gefährliche Situationen. Nach einer sehenswerten, den Platzverhältnissen trotzenden, Kombination riss es die Anhänger des SV Arminia erstmals von den Sitzen, denn es galt das erste Saisontor zu bejubeln. Luc Fender durfte sich für den Treffer von seinen Teamkollegen feiern lassen. Trotz der Führung bekamen die Bischofsholer das Spiel nicht in den Griff und so nutzten die Schwalben nach etwas mehr als einer halben Stunde eine ihrer Chancen zum Ausgleich. Nahezu postwendend schlug Arminia zurück und David Lucic stellte den alten Abstand wieder her. Nun dominierte der SVA und das sollte auch nach dem Wechsel noch der Fall sein, was vergessen wurde, war das Toreschießen und die Achtsamkeit in der Abwehr. Mit einem langen Ball wurde die Defensive überspielt, der Adressat des Passes war aus seltsamen Gründen nicht im Abseits und konnte nach einer Stunde ausgleichen. Es sollte noch schlimmer kommen, denn ein unnötiges Foul bescherte den Platzherren einen ebenso unnötigen Strafstoß. Dieser wurde zur Führung für die Blau-Weißen verwandelt und erstmals in dieser Partie lagen die Blauen hinten. Aber nicht lang, denn nur drei Minuten später staubte Abdulmalik Abdul zum 3:3 ab. In den letzten zwanzig Minuten ging es hin und her, wobei Arminia durchaus Vorteile hatte. Zwingende Tormöglichkeiten gab es aber nicht mehr zu sehen. Der SVA hat sich durch Nachlässigkeiten in der Abwehr um zwei Punkte gebracht. Gerade das weite Aufrücken der Außenverteidiger gab dem Gegner immer wieder die Möglichkeit den Ball einfach in die Spitze zu bolzen. Diese Fehlerquelle gilt es abzustellen. Dirk
Neue Presse, 27.09.2020