09.05.2018, 19 Uhr
Sommer in Bischofshol und ein Spiel, bei dem nicht nur das Bier schäumte. Es ging los mit einem engagierten SV Arminia, der in den ersten zwanzig Minuten den Gegner gehörig unter Druck setzte und zu großen Torgelegenheiten kam. Auch Wunstorf hatte seine Chance und bekam dann den Führungstreffer von den Blauen aufgelegt. Ein Missverständnis in der Abwehr nutzte der Ex-Armine Jordan Petrov zum 1:0 für die Barnestädter. Die Gäste hatten nun mehr Spielanteile und drängten auf den zweiten Treffer, es blieb aber beim knappen Rückstand aus Sicht der Arminen. In der zweiten Halbzeit verstärkten die Bischofsholer ihre Offensivbemühungen, die die Wunstorfer nur mit äußerst unfairen Methoden unterdrücken konnten. Daniel McGuiness durfte trotz eines rüden Fouls, einige sprachen von einem Mordanschlag, weiter um sich treten und auch seine Mitspieler hatten wohl längere Zeit in den Tollwutbezirken am Steinhuder Meer verbracht. Der SV Arminia nutzte leider seine Möglichkeiten nicht. Nach einer Ecke konterte der FC und nach einem schönen Solo traf Petrov zum 0:2. Die Entscheidung? Nein! Die Blauen stemmten sich gegen Niederlage, Ungerechtigkeit und Gewalt und kamen durch Björn Masur zum Anschlusstreffer. Mit einer Flanke von Jovan Hoffart perfekt in Szene gesetzt, köpfte Masur das Spielgerät überlegt in die Maschen. Nun gab es nur noch Einbahnstraßenfußball und die Richtung war ganz klar das Tor der Gäste, die dem Angriffswirbel der Arminen nur noch Fouls entgegenzusetzen hatten. Dann legten die Gäste auch einmal für Arminia auf. Der ehemalige Armine Pascal Gos legte für Bernhard Baruti vor und dieser vollstreckte zum vielumjubelten Ausgleich. In der letzten Spielminute rächte sich endlich das Getrete der Fliegerhorstanrainer. Einen Freistoß, etwa zwanzig Meter vor dem Tor, versenkte Mohamed Darwish im Gehäuse der Gäste zur Führung für die Bischofsholer. Unbeschreiblicher Jubel brandete im weiten Rund auf. Auch schön anzusehen waren die konsternierten Gesichter der anwesenden Wunstorfer. Nach einer unglaublich langen Nachspielzeit von acht Minuten pfiff der Unparteiische ab und der SV Arminia verließ als verdienter Sieger in allen Kategorien das Feld. Dirk
Neue Presse, 11.05.2018
Ein Knaller zum Schluss
Arminia dreht spät das Oberliga-Derby gegen Wunstorf – und gewinnt 3:2
Von Stephan Hartung
Das Beste hatte sich die Mannschaft für den Schluss aufgehoben: Arminia Hannover gewann in der Oberliga das Derby gegen den 1. FC Wunstorf mit 3:2 (0:1) – und drehte dabei binnen 20 Minuten einen 0:2-Rückstand. Gleichzeitig dürfte dieses Resultat das Ende der Wunstorfer Aufstiegschancen sein. Die Arminia war eindeutig besser in die Partie gekommen. Sehr viel lief über Mittelfeldlenker Mohamed Darwish. Nach rund zehn Minuten setzte er sich durch und legte den Ball Gürkan Öney auf. Der Linksfuß scheiterte aber an FC-Torhüter Tobias Schiller. Weiter ging es im Minutentakt: Nach einer Flanke von Boua Dagnogo rutschte Bernard Baruti mit dem Ball knapp am zweiten Pfosten vorbei (12.), ein Drehschuss von Björn Masur (15.) senkte sich abgefälscht knapp über das Tor. Zu diesem Zeitpunkt war bei Wunstorf bereits Jordan Petrov für Yanik Strunkey in der Partie, Strunkey war schon nach wenigen Minuten nicht mehr richtig rund gelaufen. Und Petrov war es auch, der nach 24 Minuten das 0:1 erzielte
– und dabei die erste richtige Chance für die Gäste nutzte. Vorangegangen war ein Fehler von Tino Schröder, der über den Ball schlug. Petrov hob entschuldigend die Arme – eine Geste, die man von der Champions League bis zum Amateurfußball kennt. Er hatte nämlich gegen seinen Ex-Verein getroffen, bei dem er zu Saisonbeginn noch unter Vertrag gestanden hatte. Nach diesem Treffer nahmen die Gäste das Heft in die Hand – und hatten bei Gelegenheiten für Petrov (40.) und Kriseld Doko (42.), dessen Schuss SVA-Keeper Sascha Algermissen stark hielt, das 0:2 auf dem Fuß. Auch im zweiten Durchgang begann Arminia besser. Die „Blauen“ erzeugten viel Druck, die beste Chance in dieser Phase besaß Baruti. Seinen Schuss am Fünfmeterraum entschärfte Schiller aber glänzend (53.). Was folgte, war die Parallele zur ersten Halbzeit: Arminia hatte die Chancen, Wunstorf machte das Tor. Und wieder ging ein Arminia-Fehler voraus. Torben Deppe hatte den Ball in der Rückwärtsbewegung eigentlich sicher, ließ
ihn sich aber vom schnellen Petrov abnehmen. Der Wunstorfer hatte freien Weg in den Strafraum und verlud Algermissen zum 0:2 (60.). Immerhin: Arminia schüttelte den Schock des Gegentreffers ab und kam zum Ausgleich, Björn Masur (71.) traf sehenswert per Kopf. Und die Gastgeber kamen tatsächlich zum Ausgleich. Diesmal machten die Wunstorfer den Fehler. Pascal Gos schlug über den Ball, Baruti schob ihn an Schiller vorbei ins Tor (80.). Der spektakuläre Schlussakkord sollte noch kommen: In der 90. Minute schlenzte der überragende Darwish den Ball aus 25 Metern per Freistoß ins Netz. „Die Mannschaft hat tollen Charakter bewiesen und gezeigt, was sie draufhat. Großen Respekt davor“, sagte SVA-Trainer Murat Salar. Auf der Gegenseite nahm man die Niederlage sportlich. „Wir haben unsere wenigen Chancen gut genutzt. Der Sieg für Arminia ist verdient. Wir glauben weiter an die Aufstiegschance, solange alles noch möglich ist“, sagte FC-Sprecher Andreas Schmitz.
Arminia Hannover: Algermissen – Dagnogo, Dösemeci, Schröder (80. Lasic), König (44. Rohrmann) – Deppe, Darwish, Öney – Baruti (90. Tesic), Masur, Hoffart.
1. FC Wunstorf: Schiller – Aydin, McGuinness, Gos, Menneking – Doko, Schirrmacher, R.?Ullmann (55. Talat), Strunkey (12. Petrov/ 80.?Geppert) – Saade, Scheffler.
Daniel McGuiness demonstriert Jovan Hoffart seine Auffassung von Fußball
HAZ, 11.05.2018
Ein spektakulärer Schlussakkord
SV Arminia dreht spät das Derby gegen Wunstorf / Trainer Salar lobt „tollen Charakter“
VON STEPHAN HARTUNG
Das Beste hat sich die Mannschaft für den Schluss aufgehoben: Arminia Hannover gewann in der Oberliga das Derby gegen den 1. FC Wunstorf mit 3:2 (0:1) – und dabei binnen 20 Minuten einen 0:2-Rückstand gedreht. Gleichzeitig dürfte dieses Resultat das Ende der Wunstorfer Aufstiegschancen sein. Die Arminia war eindeutig besser in die Partie gekommen. Sehr viel lief über Mittelfeldlenker Mohamed Darwish. Nach rund zehn Minuten setzte er sich durch und legte den Ball Gürkan Öney auf. Der Linksfuß scheiterte aber an FC-Torhüter Tobias Schiller. Weiter ging es im Minutentakt: Nach einer Flanke von Boua Dagnogo rutschte Bernard Baruti mit dem Ball knapp am zweiten Pfosten vorbei (12.), ein Drehschuss von Björn Masur (15.) senkte sich abgefälscht knapp über das Tor. Zu diesem Zeitpunkt war bei Wunstorf bereits Jordan Petrov für Yanik Strunkey in der Partie, Strunkey war schon nach wenigen Minuten nicht mehr richtig rund gelaufen. Und Petrov war es auch, der nach 24 Minuten das 0:1 erzielte
– und dabei die erste richtige Chance für die Gäste nutzte. Vorangegangen war ein Fehler von Tino Schröder, der über den Ball schlug. Petrov hob entschuldigend die Arme – eine Geste, die man von der Champions League bis zum Amateurfußball kennt. Petrov traf nämlich gegen seinen Ex-Verein, für den er zu Saisonbeginn noch unter Vertrag stand. Nach diesem Treffer nahmen die Gäste das Heft in die Hand – und hatten bei Gelegenheiten für Petrov (40.) und Kriseld Doko (42.), dessen Schuss SVA-Keeper Sascha Algermissen stark hielt, das 0:2 auf dem Fuß. Auch in den zweiten Durchgang startete Arminia besser. Die „Blauen“ erzeugten viel Druck, die beste Chance in dieser Phase besaß Baruti. Seinen Schuss am Fünfmeterraum entschärfte Schiller aber glänzend (53.). Was folgte, war die Parallele zur ersten Halbzeit: Arminia hat die Chancen, Wunstorf macht das Tor. Und wieder ging ein Arminia-Fehler voraus. Torben Deppe hatte den Ball in der Rückwärtsbewegung eigentlich sicher, ließ ihn sich aber
vom schnellen Petrov abnehmen. Der Wunstorfer hatte freien Weg in den Strafraum und verlud Algermissen zum 0:2 (60.). Immerhin: Arminia schüttelte den Schock des Gegentreffers ab und kam zum Ausgleich, Björn Masur (71.) traf sehenswert per Kopf. Und die Gastgeber kamen tatsächlich zum Ausgleich. Diesmal machten die Wunstorfer den Fehler. Pascal Gos schlug über den Ball, Baruti schob den Ball an Schiller vorbei ins Tor (80.). Der spektakuläre Schlussakkord sollte noch kommen: In der 90. Minute schlenzte der überragende Darwish den Ball aus 25 Metern per Freistoß ins Netz. „Die Mannschaft hat tollen Charakter bewiesen und gezeigt, was sie drauf hat. Großen Respekt davor“, sagte SVA-Trainer Murat Salar. Auf der Gegenseite nahm man die Niederlage sportlich. „Wir haben unsere wenigen Chancen gut genutzt. Der Sieg für Arminia ist verdient. Wir glauben weiter an die Aufstiegschance, solange alles noch möglich ist“, sagte FC-Sprecher Andreas Schmitz.
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