25.03.2018, 15 Uhr
Nach kurzer Anreise und vorhergehendem Kartenchaos erreichten wir den Spielort und durften in der Vereinskneipe noch den Weisen des Männerchors Gifhorn lauschen. Darüber, das dieser nicht Harmonia hieß, klärte uns ein dauergewellter Oberlippenbartträger mit Albert Einstein-Krawatte auf. Nach dieser schönen Einlage suchten wir unsere Plätze im Stadion auf und sofort meckerten die Einheimischen darüber, dass es auch Fußballfans gibt, die das Spiel im Stehen verfolgen und somit die Sicht für Sitzenbleiber leicht eingeschränkt ist. Mögen sie in der ersten Viertelstunde noch guten Mutes gewesen sein, so gab es danach von ihrer Mannschaft wenig bis gar nichts zu sehen. Immer stärker wurden die Blauen und schon bald durften die ersten Jubelgesänge angestimmt werden. Björn Masur legte schön für Jovan Hoffart auf und dieser vollstreckte ohne Mühe zum 1:0 für den SV Arminia. Kurz darauf erhöhte Adem Lukac aus elf Metern zum 2:0, dann war wieder Hoffart dran, der mit einem Fernschuss erfolgreich war. Bei so vielen Anlässen zum Feiern schmeckte sogar plötzlich das Wolters Pilsener. Noch vor der Pause erhöhte Lukac per Foulelfmeter zum 4:0 und die Partie war endgültig entschieden. Die Gifhorner Sitzplatzfreunde verließen uns zur Halbzeit und suchten sich neue, uns nicht bekannte Orte, um ihrer Leidenschaft für Plastikschalen, die mit dem Gesäß zu füllen sind, zu frönen. Es gibt Leute, die behaupten, dass diese Menschen daheim in Salatschalen fernsehen. Natürlich nur, wenn Fußball läuft. Also vorsicht, sollte ein Gifhorner zu eurer Party Nudelsalat mitbringen. Der ist für´n Arsch. Nach Wiederanpfiff fackelten die Platzherren ein fünfminütiges Strohfeuer ab, bei dem sie drei Torchancen mehr hatten als im ersten Durchgang, also drei, und ihnen gar der Ehrentreffer gelang. Danach nahmen die Blauen das Heft wieder fest in die Hand und spielten sich eine Chance nach der anderen heraus. So war es auch nur eine Frage der Zeit, bis die nächsten Treffer für die Bischofsholer fielen. Beantwortet wurde diese Frage durch Mohamad Darwisch, Luca-Matthias Rohrmann und Torben Deppe, der den Endstand markierte. Aufrund gastronomischer Unregelmäßigkeiten konnten keine Erfrischungen für die Rückreise organisiert werden, die Heimfahrt verlief aber trotzdem heiter und beschwingt. Dirk
Neue Presse, 26.03.2018
HAZ, 26.03.2018