NFV-Pokal
Halbfinale: SV Arminia Hannover - SSV Jeddeloh II 6:7 n.E. (3:3)
01.04.2018, 17 Uhr
Der objektive Bericht!
Große Kulisse beim SV Arminia, auch weil der Gegner etwa die Hälfte aller Einwohner in Busse gestopft und nach Hannover gekarrt hat. Und die Anwesenden bekamen ein grandioses Spiel zu sehen. Zunächst hatten die Gäste mehr vom Spiel, aber auch die Blauen suchten die Offensive. Das erste Tor der Partie durften nach etwa zwanzig Minuten die Ammerländer feiern. Ein schneller Konter nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbegung war die Ursache. Arminia war kurz geschockt, kam dann aber immer besser ins Spiel und setzte die Jeddeloher auch unter Druck. Ende der ersten Halbzeit war vom Klassenunterschied schon nichts mehr zu sehen und nach Wiederanpfiff war der SV Arminia die bessere Mannschaft. Kurz nach der Pause legte Adem Lukac auf Mohamed Darwish ab und dieser vollstreckte zum umjubelten Ausgleich. Bald darauf waren die Freudenrufe gar noch lauter, denn Björn Masur erzielte die Führung. Eine schnelle Kombination hatte die Abwehr des SSV ausgehebelt. Im Anschluss wollten die
Bischofsholer den dritten Treffer und hatten auch Gelegenheiten dazu, doch ein Strafstoß auf der anderen Seite brachte die Egalisierung des Ergebnisses. Arminia machte aber auch danach das Spiel, hatte weitere Chancen und tatsächlich gelang vier Minuten vor dem Ende das 3:2 durch Georg König, der per Kopf traf. Jeddeloh warf nun alles nach vorn und hatte mit der Brechstange tatsächlich Glück, denn ein Abpraller landete vor den Füßen eines SSVlers und dieser beförderte das Spielgerät in die Maschen des von Sascha Algermissen gehüteten Arminengehäuses. Das 3:3 hatte auch nach Ablauf der Spielzeit Bestand und so ging es wieder ins Elfmeterschießen. Hier hatten die Gäste das bessere Ende für sich, da sie einmal mehr trafen als der SV Arminia. Damit war der Traum vom DFB-Pokal für den SVA wieder im Halbfinale des NFV-Pokals zu Ende. Die Leistung des Teams vom Bischofsholer Damm lässt aber für die Liga hoffen, denn trotz des Ausscheidens war es ein großartiges Spiel der
Blauen. Dirk
Neue Presse, 03.04.2018
Der verflixte vierte Anlauf
6:7-Krimi gegen Regionalligist Jeddeloh. Arminia verpasst im Elfmeterschießen den DFB-Pokal.
Von Stephan Hartung
Trost und Mitleid. Und natürlich wollten sie genau das nicht hören. Überall, wo man hinhörte im Rudolf-Kalweit-Stadion, erhielten nicht nur die Spieler von Arminia Hannover Lob für ihr Auftreten im Landespokal-Halbfinale gegen den Regionalligisten SSV Jeddeloh, sondern auch die Vereinsverantwortlichen für die gute Organisation des Spiels. „Wenn wir hier mit 0:3 verlieren und der Gegner klar besser ist, okay. Aber so ist es natürlich einfach nur bitter“, sagte Jovan Hoffart. Der schnelle Armine deutete mit Zeigefinger und Daumen einen kleinen Abstand an. „Nur so viel hat gefehlt.“ In der Tat stand der SVA schon fast im Pokalfinale und, was entscheidender ist, war mit einer Hand an der Lostrommel des DFB-Pokals. Dort drin wäre in wenigen Wochen der SVA gewesen, wenn die erste Runde des bundesweiten Pokalwettbewerbs gezogen wird. Aber es sollte nicht sein, die Arminia unterlag Jeddeloh unglücklich mit 6:7 (3:3, 0:1) nach Elfmeterschießen und verpasste die sichere Antrittsprämie im
DFB-Pokal von 115000 Euro. Die endgültige Niederlage setzte es ausgerechnet in der Spezialdisziplin der Arminia: In den vorherigen drei Runden des Landespokals trennte man sich von den Oberliga-Kontrahenten TuS Sulingen und MTV Gifhorn sowie vom Regionalligisten VfV Hildesheim jeweils 0:0, behielt immer im Elfmeterschießen die Oberhand. Im vierten Anlauf hat es die Arminia nun erwischt. Elfmeter-Töter Sascha Algermissen, zuvor in neun von 15 Elfern der Sieger in dieser Pokal-Saison, hielt „nur“ gegen Jeddelohs Florian Stütz. Wie immer bei Elfmeterschießen gibt es Helden und tragische Figuren. Letzteres war bei Arminia eindeutig Ousmane Soumah, der an SSV-Torhüter Felix Bohe scheiterte und dem Gast das Tor in den DFB-Pokal endgültig öffnete. Ohnehin war es für den SVA-Mittelfeldkämpfer ein gebrauchter Tag. Schon nach fünf Minuten blutete er nach einem Zweikampf aus dem Mund und musste zwischenzeitlich für eine Behandlung vom Feld. Ebenfalls unglücklich verlief die Entstehung zum
zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich: Soumah unterlief ein mehr als unnötiges Foul, was zum Tor von Stütz per Strafstoß führte. Auch beim Treffer zum 3:3 war er beteiligt, als die Arminen den Ball nicht aus der Gefahrenzone bekamen, auch Soumah versuchte sich dabei vergeblich. Nach der Partie schlichen die Arminen vom Platz, während die Jeddeloher mit den 400 SSV-Fans unter den 1200 Zuschauern ihren Sieg feierten. Viele SVA-Spieler, darunter auch Soumah, erhielten noch auf dem Weg in die Kabine tröstende Worte zugesprochen. Aber das wollten sie ja gar nicht hören.
Arminia: Algermissen – Döesemeci, König, Heesmann, Vilches – Soumah – Masur (73. Rohrmann), Darwish, Deppe (84. Schröder), Hoffart – Lukac
HAZ, 03.04.2018
siehe Neue Presse
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