12.08.2017, 17 Uhr
Eine halbe Stunde vor dem Spielbeginn hörte der Dauerregen endlich auf und so konnte der MTV Eintracht sich über eine stattliche Zuschauerzahl am Spielfeldrand freuen. Stufen gibt es beim Männerturnverein immer noch nicht, die Stimmung unter den mitgereisten Arminen war trotzdem hervorragend, denn ihre Mannschaft zeigte von Beginn an ein gutes Spiel. Zielstrebig und mit Chancen wurde sehr schön kombiniert. Es sollte allerdings bis zur zwanzigsten Minute dauern, bis das runde Leder endlich in den Maschen des Celler Tores landete. Zeki Dösemeci vollstreckte nach gutem Zuspiel. Auch das 2:0 durch Dag Rüdiger nur wenige Minuten später war das Produkt einer schnellen Kombination des SV Arminia. Wer nun dachte, dass die Partie gelaufen war, irrte sich gewaltig. Zunächst kamen die Residenzstädter zum Anschlusstreffer und hatten kurz darauf mit einem umstrittenen Strafstoß die große Möglichkeit zum Ausgleich. Aber Sascha Algermissen parierte prächtig und inzwischen muss bei der Menge durch ihn gehaltener Elfmeter von einem Penaltyzid gesprochen werden. Bis zur Pause versuchten die Platzherren weiter den Ausgleich zu erzielen, scheiterten jedoch mit diesem unverdienten Unterfangen. Nach dem Wechsel bestimmten die Blauen wieder das Spiel und bei der Fülle der Torgelegenheiten fielen die Treffer fast zwangsläufig. Maurice Maletzki wurde sehr gut in Szene gesetzt und traf zum 3:1, dem 4:1 von Idris Jankir ging ebenfalls ein perfektes Anspiel voraus. Die Celler ließen sich keineswegs hängen und kamen nach einem Fehlpass im Mittelfeld tatsächlich zum zweiten Treffer, aber Jankir stellte bald darauf von der Strafraumgenze den alten Abstand wieder her. Dieser hätte durchaus noch vergrößert werden können, es blieb aber beim 5:2 für die Bischofsholer und damit einem mehr als gelungenem Start in die Saison. Dirk
Neue Presse, 14.08.2017
HAZ, 14.08.2017
Cellesche Zeitung, 14.08.2017
Fehlstart-mit-Lichtblicken-fuer-MTV-Eintracht-Celle
Missglückte Oberliga-Premiere für die Fußballer des MTV Eintracht Celle: Gegen Arminia Hannover unterlag der Aufsteiger vor 528 Fans in der Immobilien-Wilharm-Arena mit 2:5 (1:2). Die Niederlage war unterm Strich verdient, fiel aber zu hoch aus. Die Zuschauer bekamen eine niveauvolle Partie mit viel Tempo zu sehen.
CELLE. Das Lob tat gut. „Eintracht wird die Oberliga bereichern. Das ist eine spielstarke Mannschaft, die offensiv denkt und nicht nur zerstören will. Was wir heute gesehen haben, war Werbung für den Amateurfußball“, meinte Murat Salar, Trainer des SV Arminia Hannover, bei der Pressekonferenz nach dem für ihn überaus gelungenen Saisonauftakt. Seinem Pendant beim MTV Eintracht Celle, Hilger Wirtz, rang er damit ein Lächeln ab, obwohl der noch dabei war, die 2:5-Niederlage zu verdauen. „2:5 hört sich natürlich bitter an. Arminia hat eine sehr hohe Qualität und war in der zweiten Halbzeit gnadenlos effektiv. Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen. Zumal wir die Chance hatten, dem Spiel kurz vor der Pause eine Wende zu geben“, erklärte Wirtz. Die Viertelstunde vor dem Seitenwechsel war in der Knackpunkt in einer von einem hohen Tempo geprägten Partie. 30 Minuten lang hatten die Gäste aus Hannover vor 528 Fans in der Immobilien-Wilharm-Arena die Celler mit aggressivem Pressing an die
Wand gespielt. Eintracht bekam überhaupt keinen Zugriff auf die Partie, es gelang ihr nicht, sich zu befreien, der Ball musste meist unter großem Stress gespielt werden und landete regelmäßig beim Gegner. „In der ersten halben Stunde waren wir nur Zuschauer“, bemängelte Wirtz. Folgerichtig führte Arminia mit 2:0. Zeki Dösemeci durfte nach scharfer Freistoß-Hereingabe von Gürkan Öney fast unbehindert aus kurzer Distanz einnetzen (23.). Nur zwei Minuten später vollendete Dag Rüdiger eine Traumkombination über den überragenden Rechtsverteidiger Ousmane Soumah und Königstransfer Maurice Maletzki (kam vom Regionalligisten VfB Lübeck) zum 0:2. Dieser Doppelschlag hinterließ Wirkung, nur kurze Zeit später hätte Maletzki sogar auf 0:3 stellen können. Ein Debakel zeichnete sich ab – doch urplötzlich nahm der MTVE das Herz in beide Hände und wurde mutiger. Die Arminen mussten dem hohen Anfangstempo Tribut zollen. In der 30. Minute vergab Neuzugang Marvin Janke die große Chance zum Ausgleich.
Nach Vorlage des starken Christoph Gaete von Wersebe drosch der 19-Jährige den Ball aus sechs Metern über das leere Tor. Doch Eintracht ließ nicht locker. Eine perfekte Flanke von Gaete von Wersebe legte Pascal Kubiak am langen Pfosten zurück auf Kapitän Björn Lohmann, der aus acht Metern einschoss (39.). Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Niklas Miczewski scheiterte Neuzugang Christopher Nachtwey mit einem Handelfmeter an Arminia-Torwart Sascha Algermissen. Der 30-jährige Routinier, der im defensiven Mittelfeld immer wieder darum bemüht war, Ordnung ins Spiel zu bringen, war dementsprechend zerknirscht. „Wenn ich den reinmache, läuft das Spiel in der zweiten Halbzeit ganz anders. Aber der Keeper hat den auch gut gehalten. Wir hatten am Anfang zu viel Respekt. Hier war mehr drin für uns“, meinte Nachtwey. „Wenn wir hier zur Halbzeit plötzlich 2:3 hinten liegen, können wir uns nicht beschweren“, bestätigte Arminen-Coach Salar. In den zweiten 45
Minuten entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass Arminia Fehler der Celler rigoros bestrafte und seine Tormöglichkeiten konsequent nutzte. Nach dem 1:3 durch Maletzki (59.) hatte Gaete von Wersebe postwendend den Anschlusstreffer auf dem Fuß, aber Hannovers Dösemeci rettete auf der Torlinie. Selbst nach dem 1:4 durch Adris Jankir, der auch den fünften Arminen-Treffer in der Nachspielzeit erzielte, steckte Eintracht nicht auf. Die Belohnung war das 2:4 durch den kurz zuvor eingewechselten Ole Eckhart nach Vorarbeit von Nachtwey. „Die Jungs haben hier die Mentalität gezeigt, die uns in diese Liga gebracht hat. Das war typisch Eintracht. Ich habe viele gute Momente gesehen, wir haben hier nicht enttäuscht. Darauf können wir aufbauen“, meinte Wirtz nach diesem Fehlstart mit Lichtblicken.