15.01.2017 ab 13 Uhr: Hallenturnier der SVG Einbeck in der Stadionhalle Einbeck (Vierter)
18.01.2017, 20 Uhr: Testspiel gegen den BSV Rehden auf dem Kunstrasenplatz der Uni am Moritzwinkel (0:2)
22.01.2017, 14 Uhr: Testspiel beim TSV Vahdet Braunschweig (Biberweg 29, Braunschweig) (4:5)
25.02.2017, 17 Uhr: Testspiel bei Eintracht Braunschweig II (Kennelweg 5, Braunschweig) (0:7)
28.02.2017, 16 Uhr: Testspiel gegen den SV Bavenstedt auf dem Kunstrasenplatz der Uni am Moritzwinkel (0:0)
29.02.2017, 14 Uhr: Testspiel bei LUPO Martini Wolfsburg (0:1)
05.02.2017, 14 Uhr: Testspiel beim SC Verl (In der Mark 2, Rheda-Wiedenbrück) (3:4)
12.02.2017, 16.30 Uhr: Testspiel gegen den SC Harsum (Kunstrasenplatz BW Neuhof) (2:4)
14.02.2017, 18.30 Uhr: Testspiel gegen den Heesseler SV auf dem Kunstrasenplatz der Uni am Moritzwinkel (3:1)
Neue Presse, 15.12.2017
Arminias schwer verletzter Spieler geschockt, weil er keinen Schadensersatz bekommen soll
Von Stephan Hartung
Mehr als einen Monat liegt der Horrorunfall von Mohamad Saade nun schon zurück – am 5. November war der Stürmer des Oberligisten Arminia Hannover im Spiel beim SSV Jeddeloh unter eine Werbebande gerutscht. Dabei erlitt er wegen einer scharfen Metallkante schwere Verletzungen. Wie geht es Saade, in dessen Fuß bei dem Vorfall zwei Sehnen durchtrennt wurden? „Es ist schon etwas besser geworden. Ich habe jetzt einen Spezialschuh, mit dem ich auch gehen kann – auch wenn das irgendwann sehr anstrengend wird, der Schuh ist sehr schwer. Die Krücken nehme ich aber auch immer mit“, so Saade. Fast täglich muss er zur Physiotherapie, „dorthin muss ich immer gefahren werden“. Die Schmerzen im Fuß sowie im zusätzlich verletzten Knie sind immer noch da. Spätestens bis Weihnachten, hofft der 25-Jährige, kann er den Schuh abnehmen: „Dann soll ich eine Bandage bekommen, dann kann ich auch endlich wieder einen normalen Schuh anziehen.“ Laut Prognose seines Arztes kann Saade in acht bis zehn Wochen
wieder mit dem Lauftraining beginnen – schließlich will er in der Rückrunde wieder Fußball spielen und sich für eine Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrags empfehlen. Und wie geht es rechtlich weiter? Während Saade zuletzt noch sagte, „dass mein Anwalt sich darum kümmert“, hat ihn jetzt ein Schreiben schockiert – das hat die Sportversicherung Arag, bei der der SSV Jeddeloh versichert ist, an Saades Anwalt Jürgen Scholz geschickt. „Dort stand drin, dass die Anlage sicher ist, es der erste Vorfall dieser Art war und deswegen ein Schadensersatzanspruch abgelehnt wird“, berichtet Saade. Dabei hatte es 2015 einen ähnlichen Fall gegeben, als in einem Kreisliga-Spiel auf der Jeddeloher Anlage ebenfalls ein Spieler in die Werbebande rutschte und sich schwer am Knie verletzte. Daher will Saade nun mit Scholz alle Rechtsmittel ausschöpfen – und klagen. Auf NP-Anfrage bestätigt Jürgen Ries, Vorsitzender des SSV Jeddeloh, einen ähnlichen Vorfall im Vorjahr: „In dieser Hinsicht hat
das die Arag falsch formuliert.“ Der grundsätzlichen Rechtsauffassung der Sportversicherung einer sicheren Anlage stimme man als Verein aber zu, denn die Anlage sei vom NFV geprüft und abgenommen worden. Zur NFV-Prüfungskommission gehörte 2013 auch Bernd Kettmann. „Wir bekommen natürlich nicht auf allen Plätzen jede noch so kleine Veränderung mit und prüfen dann erneut. Dafür sind die Oberliga-Vereine selbst in der Pflicht. Gerade dann, wenn es einen Vorfall gab, müssen sie reagieren“, sagt Kettmann.
HAZ, 27.12.2016
„Irgendwann haben wir Licht gesehen“
Die Jankir-Brüder vom SV Arminia haben bei der Flucht über die Balkan-Route Schlimmes erlebt
VON STEPHAN HARTUNG
Die Flucht hat einen Monat gedauert. „Es gab dabei viele Niederlagen und Schwierigkeiten. Bei unserer Ankunft ist uns dann aber eine große Last vom Herzen gefallen“, erinnert sich Adris Jankir. Der Syrer ist im Oktober 2015 zusammen mit seinen Brüdern Delchad und Mesut in Deutschland eingetroffen. Delchad und Adris spielen mittlerweile Fußball beim Oberligisten SV Arminia Hannover, Mesut (17) befindet sich noch bei einem Vormund in Leer. Im Arminia-Clubheim sprechen die älteren Brüder über ihre Flucht. Als Übersetzer fungiert dabei Marwan Alahel, Deutscher mit irakischen Wurzeln und selbst vor 15 Jahren aus seiner Heimat geflohen. „Wir haben uns für die Balkan-Route über die Türkei, Bulgarien und Serbien entschieden. Das war ein sehr schwerer Weg, nur Fußmarsch“, berichtet Delchad, der mit seinen beiden Brüdern zwischenzeitlich sogar einen älteren Mann getragen hat. Abwechselnd. Die ihnen zuvor unbekannte Person aus dem Irak hätte es sonst nicht geschafft und wäre an Erschöpfung
gestorben. Es war bei Weitem nicht das einzige Problem. „Wir sind drei Tage lang in der Türkei nur durch den Wald gelaufen. Das war die Hölle. Es war dunkel. Man hörte nur Atemzüge von Menschen“, sagt Adris. Dazu kam der Dauerregen. „Es war wie eine ständig tropfende Dusche, wie Hammerschläge auf den Kopf.“ Und zu essen gab es für sie praktisch nichts. „Wir haben vielleicht mal zwei Scheiben Brot pro Tag und Datteln bekommen.“ Bruder Mesut kam mit der Belastung nicht zurecht, war psychisch am Ende. „Er war durch den Stress verwirrt.“ Schließlich erreichte das Trio Bulgarien – und wurde von Sicherheitsleuten gefasst. „Sie haben uns zurück in die Türkei gebracht. Wir haben dann noch zwei weitere Versuche unternommen. Dann erst hat es geklappt“, erinnert sich Adris. Aber Bulgarien wurde nicht zur erhofften Zwischenstation, die Brüder wurden erneut festgehalten – und verbrachten sogar vier Tage im Gefängnis. Die Frage ergibt sich automatisch: Hat man nicht Angst und denkt irgendwann
ans Aufgeben? „Ja, schon beim ersten Versuch, als wir in Bulgarien abgelehnt wurden. Wir mussten aber als Brüder zusammenhalten. Außerdem waren wir eine große Gruppe, die einen gemeinsamen Weg gegangen ist. Man versucht sich immer nur von Grenze zu Grenze vorzuarbeiten“, sagt Adris. Die schwierige Etappe Bulgarien war dann aber geschafft. „Als wir in Serbien eingetroffen sind, war uns klar, dass es keinen Weg zurück gibt. Irgendwann haben wir Licht gesehen, das war Deutschland. Hier wird den Menschen ein Wert gegeben, danach haben wir gesucht.“ Über München und Braunschweig ging es schließlich nach Winsen an der Luhe. Warum nur Adris von der Flucht erzählt, hat einen Grund. Natürlich haben die Brüder das Erlebte noch nicht vollends verarbeitet. Die Frage nach der Traumatisierung übersetzt Marwan Alahel nicht. „Das brauche ich nicht zu übersetzen, das weiß ich als ihr guter Freund. Natürlich sind sie traumatisiert. Adris kommt damit aber besser klar“, sagt Alahel und berichtet noch
mehr aus ihrem Leben. „Die Jungs können auf dem Platz nur 50 Prozent ihrer Leistung bringen, weil sie immer wieder an ihre Flucht und ihre Familie denken. Mutter und Schwester sind noch im Irak, ihr Vater ist vor eineinhalb Jahren an Krebs gestorben.“ Apropos Vater: Für Start und Leben in Deutschland hat den Jankirs der Türke Cömert Kal geholfen. Der Hotelier besitzt Häuser in Barsinghausen, Hannover und Hildesheim. Am Deister hat er sein Hotel an die Stadt als Flüchtlingsunterkunft vermietet. Die dortigen Bewohner kannten schließlich die Jankirs und schwärmten von deren Fußballtalent. Kal ist mit dem Vater von Arminias Trainer Murat Salar befreundet, dadurch erhielten die Jankirs ein Probetraining am Bischofsholer Damm. „Ich habe ihnen gern geholfen. Beide sind sehr sympathisch. Ich habe das Gefühl, als hätte ich zwei Söhne bekommen“, sagt Kal, der den Brüdern zunächst eine Bleibe in einem seiner Hotels gewährte und ihnen mittlerweile eine Wohnung besorgt hat.
5 Tore hat Adris Jankir in dieser Saison bisher für den SV Arminia Hannover in der Oberliga erzielt. In seiner Heimat Syrien war der mittlerweile 28-Jährige vor seiner Flucht Nationalspieler. Im Irak stürmte er in der 1. Liga.
Der SV Arminia meldet zwei Neuzugänge: Vom SV einum kommt Dominic-Dirk Wolter (Mittelfeld)und vom VfR Voxrup kommt Tilmann Gust (Angriff). Quelle: Offizielle Homepage
Neue Presse, 02.02.2017