20.11.2016, 14 Uhr
Endlich wieder etwas voller präsentierte sich das Rund am Bischofsholer Damm und auch zur Grünkohlwanderung vor dem Spiel fanden sich so viele Teilnehmer wie nie zuvor am Clubhaus des HSC ein. Nachdem sich die Wanderer gestärkt hatten, ging die Partie auch schon los. Der HSC überraschte mit Offensivaktionen und konnte in den ersten Minuten zwei sehr gute Torgelegenheiten verzeichnen. Die Blauen kamen nach etwa fünfzehn Minuten besser ins Spiel und nun nahmen die Aktionen vor dem Tor der Gäste zu. Auch wenn noch einige gefährliche Situationen auf beiden Seiten des Spielfeldes zu sehen waren, blieb es doch, in einer eher zerfahrenen Partie, beim 0:0 zur Pause. Nach dem Wechsel dominierte der SV Arminia, doch die Kanalanrainer blieben stets gefährlich. Nach etwa einer Stunde belohnten sich die Götter im blkauen Dress mit dem 1:0 für ihre Bemühungen. Jordan Petrov war mit dem Kopf zur Stelle. Auch das ließ die Kräfte des HSC nicht erlahmen und so musste Bastian Fielsch im Arminen-Gehäuse in einer Situation gleich dreimal klären. Auf der anderen Seite hatten die Behrends-Schützlinge Glück, weil Adris Jankir zwei Riesenmöglichkeiten allein vor dem Torhüter nicht nutzte. So wogte das Spiel hin und her. Zehn Minuten vor dem regulären Ende trafen die Kicker von der Constantinstraße den Innenpfosten. Ousmane Soumah rettete für den bereitsgeschlagenen Fielsch. Auch vor dem Tor des HSC brannte es mehrfach lichterloh und als alle mit dem Abpfiff rechneten, zeigte der Schiedsrichter abstruse fünf Minuten Nachspielzeit an. Der SV Arminia überstand diese, nur leider sollte das Spiel noch andauern. Nach 98 Minuten sperrte ein HSCer Soumah im Strafraum der Blauen. Soumah versuchte vorbeizukommen, der Spieler fiel und zum Entsetzen des gewohnt fachkundigen Publikums zeigte der Referee auf den ominösen Punkt. Diese Gelegenheit ließ sich der HSC nicht entgehen und erzielte mit der letzten Aktion den Ausgleich. Nach dem Spiel gab es durchaus Diskussionsbedarf mit dem Offiziellen und hierbei werden sicherlich nicht jugendfreie Ausdrücke benutzt worden sein, gelegentlich durch feuchte Aussprache unterstützt. Vom Spielverlauf geht das Ergebnis in Ordnung, das Zustandekommen nicht. In der Kneipe hatten sich die Emotionen, die fester Bestandteil unseres Lieblingsportes sind, wieder beruhigt und launige Gespräche mit Giganten der Arminenhistorie folgten. Dirk
Neue Presse, 21.11.2016
HSC jubelt zum Schluss
Ausgleich in der Nachspielzeit. Arminias Trainer fliegt im Derby.
Von Stephan Hartung
Rund zweieinhalb Stunden nach Spielende befand sich Rainer Behrends, Trainer des HSC, noch immer in der Vereinsgaststätte des SV Arminia Hannover. „Ich habe hier viele Leute von früher getroffen und hatte das Gefühl, dass ich erst gestern hier war“, sagte Behrends, der früher die „Blauen“ trainiert hatte, mit einem Augenzwinkern. Ohnehin gab es für den aktuellen HSC-Coach einen guten Grund, noch länger zu bleiben. Denn mit seiner Mannschaft konnte er sich nach dem Oberliga-Derby trotz des 1:1 wie ein Sieger fühlen. Arafate Tcha-Gnaou hatte für die Gäste in der fünften Minute der Nachspielzeit zum Ausgleich getroffen – per Foulelfmeter. „Da hatten wir das Glück, das wir in der Vorwoche gegen Wunstorf nicht hatten, als wir selbst durch einen Elfmeter verloren haben“, sagte Behrends und sprach dem Schützen ein besonderes Lob aus. „Arafate hat in unserem letzten Heimspiel einen wichtigen Elfmeter verschossen. Von daher verdient sein Mut, sich wieder den Ball zu nehmen, Respekt“, sagte
Behrends und betonte, „dass sich sonst niemand um die Ausführung gerissen hat“. Zu diesem Zeitpunkt hätten die Arminen die Partie längst zu ihren Gunsten entschieden haben müssen. Das Kopfballtor von Yordan Petrov, der damit ausgerechnet gegen seine ehemaligen Kollegen traf, stellte nach 70 Minuten das 1:0 dar. Als die Gäste alles riskierten, liefen die Bischofsholer mehrmals frei aufs HSC-Tor zu – verpassten aber das erlösende 2:0. Stattdessen fiel der Ausgleich, den SVA-Trainer Murat Salar nach einem Disput mit dem Schiedsrichter-Gespann von der Tribüne aus verfolgen musste. „Über das gesamte Spiel betrachtet ist das wie eine Niederlage. Wenn wir das 2:0 erzielen, ist der HSC mausetot“, meinte Bernd Krajewski, Sportlicher Leiter der Arminia, erkannte jedoch an, „dass der HSC eine gute erste Halbzeit gezeigt hat“.
HAZ, 21.11.2016
Alle Bilder von Brosi