25.11.2016, 19.30 Uhr
HAZ, 22.11.2016
Der Wiederholungstäter
Arminias Trainer Murat Salar droht eine Sperre / „Fair Play mit Füßen getreten“
VON STEPHAN HARTUNG
Am Tag danach hatte sich bei Murat Salar, Trainer des Oberligisten SV Arminia Hannover, der Ärger wieder gelegt. „Natürlich ist es bitter, dass wir nicht gewonnen haben. Aber es war ein tolles Derby“, sagte Salar, dessen Team beim 1:1 gegen den HSC Hannover den Ausgleich per Elfmeter in der Nachspielzeit kassiert hatte. Was in einer hektischen Schlussphase noch hinzukam, war die Hinausstellung des emotionalen Trainers. Nach der Elfmeter-Entscheidung musste Salar auf die Tribüne. Der Anlass: Der Coach hatte beim Elfmeterpfiff Applaus geklatscht, was das Gespann um Schiedsrichter Benjamin Schmidt als Beleidigung aufgefasst habe, so Salar. „Das war ironisch gemeint, wie sehr ich mich freue, dass wir erst nicht das 2:0 machen und dann auch noch einen Elfmeter bekommen – da werde ich ja kaum jubeln, zumal der Elfmeter absolut berechtigt war“, sagte Salar. Was für den Coach zum Problem werden kann: Schon im Juli beim Porta-Pokal gegen den HSC und Anfang Oktober beim 0:4 gegen Eintracht
Northeim war er auf die Tribüne verbannt worden. So etwas spricht sich natürlich in Schiedsrichterkreisen herum. „Ich wünsche mir, dass die Schiedsrichter unvoreingenommen unsere Spiele pfeifen. Denn ich bemerke eine andere Toleranz, mich auf die Tribüne zu schicken. Offenbar habe ich das Image eines Bad Boys“, sagte Salar. „Was soll das, mich für die letzte Aktion des Spiels auf die Tribüne zu schicken?“ Nach der Partie habe sich Salar mit den Schiedsrichtern unterhalten und nach dem Grund der fünfminütigen Nachspielzeit fragen wollen. „Hätte man mir das vernünftig erklärt – okay. Aber mir wurde eine Antwort verweigert, ich wurde sogar weggeschubst“, sagte Salar. „Ich meine, dass wir seit mehreren Spielen von den Schiedsrichtern brutal benachteiligt werden“. In diesem Punkt widerspricht ihm sogar sein Sportlicher Leiter. „Das sehe ich nicht so. Ich glaube auch nicht, dass sich die Schiedsrichter unseren Trainer jetzt herauspicken“, sagt Arminias Bernd Krajewski. Auch zu den
Abläufen nach Spielschluss, die HSC-Trainer Rainer Behrends als „unwürdig, „die auf dem Platz nichts zu suchen haben“, bezeichnete, gibt es widersprüchliche Aussagen. Ein Augenzeuge berichtete, dass Salar „wie wild“ 50 Meter auf den Referee zugestürmt sei und „nicht nur verbal auf ihn eingewirkt“ habe. Salar habe das Fair Play „mit Füßen getreten“, sagte er weiter, „es ist respektlos, wie er die ganze Zeit auf das Schiedsrichtergespann eingewirkt hat.“ Es ist nicht ausgeschlossen, dass Salar eine Strafe erwartet – oder dass Schiedsrichter Schmidt Strafanzeige stellt. „Von einem Zusatzbericht des Schiedsrichters haben wir noch nichts gehört“, sagte Krajewski. (mit: gru)
Neue Presse, 22.11.2016
„Bad Boy“ der Oberliga?
Arminia-Trainer Salar fühlt sich benachteiligt
Von Stephan Hartung
Am Tag danach hatte sich bei Murat Salar, Trainer des Oberligisten SV Arminia Hannover, der Ärger bereits gelegt. „Natürlich ist es bitter, dass wir nicht gewonnen haben. Aber es war ein tolles Derby mit Toren, Zweikämpfen, Pfosten- und Lattentreffern“, sagte Salar, dessen Team sich mit 1:1 vom HSC getrennt und den Ausgleich per Elfmeter erst in der fünften Minute der Nachspielzeit kassiert hatte. Und Salar musste in der hektischen Schlussphase auch noch auf die Tribüne. Nach der Elfmeter-Entscheidung flog Salar und sah von den Zuschauerrängen, wie Arafate Tcha-Gnaou den 1:1-Endstand erzielte. Der Anlass: Salar hatte beim Elfmeterpfiff Applaus geklatscht, was das Gespann um Hauptschiedsrichter Benjamin Schmidt als Beleidigung auffasste. „Das war ironisch gemeint, wie sehr ich mich freue, dass wir zuerst nicht das 2:0 machen und dann auch noch einen Elfmeter bekommen – da werde ich ja kaum jubeln, zumal der Elfmeter absolut berechtigt war“, beteuert der Arminen-Coach, der die
Sanktion „ohne Vorwarnung“ erlebte: „Vorher war die Atmosphäre an der Seitenlinie recht entspannt.“ Verweis könnte für Salar noch zum Problem werden: Schon Anfang Oktober beim 0:4 gegen Eintracht Northeim hatte ihn der Schiedsrichter auf die Tribüne geschickt – und natürlich sprechen die Referees auch untereinander und tauschen sich aus, dass bei Arminia ein emotionaler Trainer am Rand steht. „Ich wünsche mir, dass die Schiedsrichter unvoreingenommen unsere Spiele pfeifen. Denn ich bemerke eine andere Toleranz, mich auf die Tribüne zu schicken. Offenbar habe ich das Image eines ‚Bad Boys‘ – was soll das, mich für die letzte Aktion des Spiels auf die Tribüne zu schicken?“ Was Salar wichtig zu betonen ist: „Ich bin nun mal so, wie ich bin, und möchte auf meine Mannschaft einwirken. Aber noch nie haben meine Spieler Platzverweise wegen Disziplinlosigkeiten erhalten.“ hNach der Partie wollte sich Salar mit den Schiedsrichtern unterhalten und nach dem Grund der fünfminütigen
Nachspielzeit fragen. „Hätte man mir das vernünftig erklärt – okay. Aber mir wurde eine Antwort verweigert, ich wurde sogar weggeschubst“, berichtet er und findet, „dass wir seit mehreren Spielen von den Schiedsrichtern brutal benachteiligt werden“. Das sieht Bernd Krajweski, Sportlicher Leiter der Arminia, allerdings nicht so: „Ich glaube nicht, dass sich die Schiedsrichter unseren Trainer jetzt herauspicken.“ Ob das Spiel trotzdem Folgen hat, etwa eine Sperre, ist nicht auszuschließen, weil Salar ein Wiederholungstäter ist. „Von einem Zusatzbericht des Schiedsrichters haben wir aber noch nichts gehört“, sagte Krajewski
Neue Presse, 24.11.2016
HAZ, 24.11.2016