10.12.2011, 14 Uhr
Hoch verloren und trotzdem zufrieden. Geht das? Durchaus, denn die Umstände der Niederlage bei der TSV Burgdorf waren doch sehr eigentümlich. Vor dem Spiel hatte man noch mit Verwunderung die Kunde von Michael "Gitarre" Burkhardts Nominierung als zweiter Torwart vernommen, weil Christoph Heckert aufgrund einer Verletzung passen musste. Einige unkten schon, dass der rüstige und an Körpervolumen seinen Mitspielern deutlich überlegene Mittvierziger wohl noch seinen Einsatz haben würde. Als die recht große Gruppe der Arminia-Anhänger gerade ihren Platz eingenommen hatte, erscholl auch schon der Anpfiff und ganze acht Sekunden später war das Spielgerät im Tor des SV Arminia zu finden. Drei Spieler konnten sich nicht entscheiden den Ball wegzubefördern und der dabei anwesende Burgdorfer nutzte dies schamlos aus. Die Blauen waren im Anschluss geschockt und die daraus folgende Starre sollte bis zur zehnten Spielminute anhalten. Ein langer Ball erreichte einen Burgdorfer Stürmer und Schlussmann Sebastian Knust im Gehäuse der Bischofsholer klärte außerhalb des Strafraums mit der Hand. Nach Rücksprache mit seinem Linienrichter entschied der Referee auf Freistoß und Rot für Knust wegen Notbremse. Die Stunde von Burkhardt, der seine Sache gut machen sollte, war gekommen. Allerdings durfte er nach dem Freistoß erst einmal das Leder aus dem Netz holen. Mit einem Sonntagsschuss hatte Ex-Armine Richard Becker das unhaltbare 2:0 erzielt. Nun konnte einem Böses für den SVA schwanen, doch anstatt sich in die Niederlage zu ergeben kämpfte die Mannschaft vom Bischofsholer Damm wie besessen um jeden Ball. Das wurde auch auf den Rängen honoriert und die Stimmung steigerte sich fortan immer mehr. Plötzlich machten die Blauen Druck und setzten die Gastgeber teilweise in der eigenen Hälfte fest. Natürlich wollte man den Gegner auch möglichst weit vom eigenen Tor fern halten. Der Lohn der Bemühungen war der Anschlusstreffer durch Maik Herisch, der mit einem Freistoß aus vierzig Metern erfolgreich war, weil der Torwart der Platzherren Probleme mit dem Fangen hatte. Arminia hatte jetzt wesentlich mehr vom Spiel und auch weitere Torchancen, kurz vor der Pause scheiterte zum Beispiel Sebastian Schirrmacher mit einem Kopfball nur knapp. Nach dem Wechsel das gleiche Bild, der SVA rannte in Unterzahl an und Burgdorf versuchte mit ungezielten Fernschüssen zum Erfolg zu kommen. Zwanzig Minuten vor dem Ende gelang der TSV doch das 3:1, wer aber gedacht hatte, dass das Spiel entschieden sei, irrte. Bald darauf wurde Hans-Martin Schneider vom Burgdorfer Keeper im Strafraum von den Beinen geholt, die Pfeife des schwachen, im Zweifelsfall immer gegen Arminia entscheidenden, Schiedsrichters blieb stumm. Kurze Zeit später ließ sich ein Burgdorfer Spieler zu einer Tätlichkeit hinreißen, hierfür sah nur den gelben Karton. Auch wenn die Bemühungen der Bischofsholer nicht erlahmen wollten, die Konzentration tat es dennoch. Nach einem Fehlpass vor der Abwehr konnte ein Spieler der Gastgebr frei auf Burkhardt zulaufen und für die Entscheidung sorgen. In den letzten Minuten durfte Arminias Aushilfstorwart noch zwei, drei Mal sein Können zeigen, dann war Schluss und tatsächlich waren die allermeisten mit dem Spiel der Arminen zufrieden, mit dem Ergebnis natürlich nicht. Dirk
Neue Presse, 12.12.2011
Arminia ohne Chance in Burgdorf
VON TORSTEN GRÖNEMEYER
Arminia hatte die Partie in Burgdorf (1:4) eigentlich schon nach elf Minuten verloren. Michael Duraj hatte bereits nach wenigen Sekunden getroffen, dann sah Keeper Sebastian Knust wegen einer Notbremse Rot. Den anschließenden Freistoß verwandelte Richard Becker unhaltbar für den eingewechselten Torwart Michael Burkhardt. Zwar wehrten sich die Blauen und kamen noch vor der Pause auf 1:2 heran, doch nach dem Seitenwechsel spielten die auf Rang drei gekletterten Burgdorfer ihre Überzahl aus.
Tore: 1:0 Michael Duraj (1.), 2:0 Richard Becker (11.), 2:1 Maik Herisch (37.), 3:1 Patrick Hiber (67.), 4:1 Norman Pütsch (85.)
HAZ, 12.12.2011
Kalte Dusche für Arminia
Burgdorf hängt die „Blauen“ ab
VON DIRK HERMANN
Weihnachten kommt erst noch. Doch wer bei der TSV Burgdorf nach der Topbegegnung der Fußball-Landesliga in die Gesichter der Spieler gesehen hat, konnte glauben, dass für sie jetzt schon Bescherung war. Noch auf dem Rasen des TSV-Stadions wurde nämlich fröhlich gefeiert, und dafür hatte die Mannschaft von Trainer Volker Herfort auch allen Grund. Sie besiegte Arminia Hannover klar mit 4:1, schob sich in der Tabelle vorbei an den „Blauen“ auf den 3. Platz und kann sich auch über den Jahreswechsel immer noch über eine richtig tolle Serie freuen. Die Partie gegen die Arminen, die wiederum bei der Verfolgung des Spitzenduos aus Egestorf und Bavenstedt jetzt mit einem Rückschlag in die Winterpause gehen müssen, war zugleich für Ulrich Pigulla das erste Spiel als neuer Sportlicher Leiter der TSV. Anfang September hatte sein damaliger Assistent Volker Herfort von ihm das Traineramt übernommen – und seit diesem Wechsel läuft es prima für das Burgdorfer Team: Zehn Siege und drei Remis stehen
inzwischen zu Buche, mindestens mit einem Auge dürfte man jetzt auch wieder in Richtung Spitze schauen. Und für Arminia sind die Burgdorfer mittlerweile alles andere als ein Lieblingsgegner geworden. Schon in der Hinrunde hatten sie ein denkwürdiges Spiel mit 6:7 verloren. Diesmal gab es für das Team von Bernd Krajewski eine eiskalte Dusche: Anpfiff und Tor – es dauerte nach dem Spielbeginn nur wenige Sekunden, bis Michael Duraj die Gastgeber in Führung schoss. Und es blieb nicht die einzige Szene, die dem später von Schiedsrichter Gordon Eckert auf die Tribüne geschickten Arminen-Coach offenkundig überhaupt nicht passte. Denn nach nicht einmal einer Viertelstunde verloren die in Rückstand liegenden Gäste auch noch ihren Torhüter Sebastian Knust, der für ein Handspiel außerhalb des Strafraumes die Rote Karte sah. Für dessen Vertreter Michael Burkhardt bestand die erste Aufgabe darin, den Ball erneut aus dem eigenen Netz zu holen: Richard Becker hatte mit dem fälligen Freistoß die
TSV-Führung ausgebaut (13. Minute). Engagierte Arminen hatten danach in Unterzahl an einem für sie schwarzen Nachmittag lediglich einmal Glück, als TSV-Keeper Jan-Hendrik Kaffeya beim Anschlusstor von Maik Herisch (37.) kräftig mithalf. Patrick Hiber (68.) und Normann Pütsch (84.) machten danach aber alles klar.
"Gitarre" Burkhardt guckt den Gegner vom eigenen Sechzehner weg