13.11.2011, 14 Uhr
Von der Sonne verwöhnt präsentierte sich das Stadion am Bischofsholer Damm und auch die Mannschaft des SV Arminia legte gut los. Schnell über die Außen wurde kombiniert und der Lohn dieser Bemühungen sollte nicht lange auf sich warten lassen. Nach einer schönen Flanke von der linken Seite hämmerte Dominic Vilches-Bermudez das Leder unter die Latte. So konnte es weiter gehen. Ging es auch, aber nach zwanzig Minuten war plötzlich Schluss mit dem Angriffsfußball. Immer weiter hinten rein stellten sich die Götter im blauen Dress und auch wenn die Gäste nicht wirklich gefährlich waren, stellt sich doch die Frage, warum sich die Mannschaft zu einem so frühen Zeitpunkt mit der Verwaltung des Ergebnisses beschäftigte. Entlastungsangriffe fanden meist schon im Mittelfeld ihr Ende, erst kurz vor dem Seitenwechsel wurden die Blauen wieder gefährlich. Einen Freistoß von Tugay Tasdelen konnte Wunstorfs Schlussman nicht festhalten, er parierte den Nachschuss, aber dann befand sich das Spielgerät im Tor. Alles jubelte, nur der Schiedsrichter wollte eine Behinderung des Torhüters gesehen haben und versagte dem Treffer die Anerkennung. Eine klare Fehlentscheidung, die noch in der Pause für sehr emotionale Analysen sorgte. Nach dem Wechsel befand sich Arminia dann erst einmal wieder im Vorwärtsgang, der eingewechselte Michael Zydek belebte das Flügelspiel deutlich. Gerade er war es auch, der im Strafraum gefoult wurde und so Tasdelen die große Chance zum 2:0 bescherte, die dieser nicht verstreichen ließ. Nun schien die Begegnung gelaufen zu sein, warum aber die Bischofsholer erneut die Offensivbemühungen nahezu einstellten, bleibt ein Rätsel. Nach einem Fehlpass in der Vorwärtsbewegung rannte ein Wunstorfer auf Sebastian Knust im Gehäuse der Arminen zu und konnte nur durch ein Foul gestoppt werden. Der Referee zeigte auf den ominösen Punkt und der Vorsprung war geschmolzen. In der Folge hatte man den Eindruck, dass bei den Blauen kein Ball seinen Adressaten erreichte und nur zehn Minuten nach dem Anschlusstreffer gab es erneut Strafstoß für die Gäste. Entsetzen bei den, im Gegensatz zum Unparteiischen, gut postierten Zuschauern. Ein Gästespieler war zwanzig Meter vom Ball entfernt hingefallen und der Mann mit der Pfeife hatte nichts anderes zu tun, als den Wunstorfern den Ausgleich zu spendieren. Zwischenzeitlich hatte er schon einige Arminen für Harmlosigkeiten mit Gelb bedacht, während die Asbesthaldenstädter sich ziemlich viel herausnehmen konnten, ohne das ihre Taten ordentlich bestraft worden wären. In den letzten zwanzig Minuten sah es so aus, als ob es beim Unentschieden bleiben würde. Arminia gelang in der Vorwärtsbewegung Arminia nichts mehr und der FC schien aus dem Spiel kein Tor schießen zu können. Bis kurz vor dem Ende die Abwehr der Bischofsholer zeigte, wie man es nicht machen sollte. Vier Spieler orientierten sich zum Ballführenden, auf dem Flügel dahinter fand sich ein Wunstorfer plötzlich frei mit Ball wieder und wollte flanken. Dass die Vorlage verrutschte und die Kugel im Netz landete, passte zum Spiel. Kurz darauf war Schluss und man durfte sich erst einmal von den Aufstiegsträumen verabschieden. Auch wenn es nicht läuft, darf man eine Zwei-Tore-Führung nicht so leichtfertig aus der Hand geben, zumal der Gegner keine Übermannschaft war. Dirk
Neue Presse, 14.11.2011
Arminia total durcheinander
2:0-Führung verspielt
Von Torsten Grönemeyer
HANNOVER. Trotz einer 2:0-Führung hat Arminia noch mit 2:3 gegen Wunstorf verloren. „Der umstrittene Elfmeter zum 2:1 hat uns aus dem Konzept gebracht“, ärgerte sich Kotrainer Marko Kresic. Michael Zydek soll gefoult haben: „Das war eher ein Stürmerfoul.“ Hendrik Hahne wars egal. Der Ex-96er verwandelte diesen und zehn Minuten später einen weiteren Strafstoß.
Tore: 1:0 Dominic Vilches-Bermudez (6.), 2:0 Tugay Tasdelen (52./Foulelfmeter), 2:1, 2:2 Hendrik Hahne (58., 68./jeweils Foulelfmeter), 2:3 Florian Frercks (89.).
HAZ, 14.11.2011