13.04.2011, 18.30 Uhr
Ein Nachholspiel an einem Mittwoch bescherte uns eine kurze Zugfahrt. Am Walter Bettges-Stadion angekommen, konnte der Eintritt durch freundliche Kartenverteilung tatsächlich drastisch minimiert werden. Allerdings musste bald darauf die Frage erörtert werden, was denn ein Stadtion sei. Die Vermutungen gingen in die Richtung, dass dies doch irgendwas mit Fukushima zu tun haben müsste. Das Spiel begann und die Bischofsholer legten gut los. Nur knapp verfehlte Garip Capin das Tor der Flughafenanrainer, danach kamen die Gastgeber besser ins Spiel und hatten auch ein deutliches Chancenplus zu verzeichnen. Zum Glück waren sie aber im Abschluss erbärmlich und so durfte man sich nach durchzitterter Halbzeit über einen 0:0-Pausenstand freuen. Zwischenzeitlich hatte sich auch schon das Fehlen des Tribünenbierstandes bemerkbar gemacht und neben den Spielern mussten auch die angereisten Anhänger der Blauen weite Wege gehen. Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst nichts am Spielgeschehen, nur das die Gastgeber diesmal tatsächlich ins von Sebastian Knust gehütete Gehäuse trafen. Nur Sekunden zuvor hatte ein Langenhagener Abwehrspieler eine Flanke von Hakan Toku ans Quergebälk gelenkt. Wer nun glaubte, dass der SCL auf den zweiten Treffer drängen würde, sah sich getäuscht. Statt dessen wurden die Götter im grünen Dress stärker und berannten den gegnerischen Strafraum, während die Vorstädter sich auf Konter verlegten. Arminias Bemühen sollte belohnt werden, als ein SCLer ohne Not eine Flanke im eigenen Strafraum wegfaustete. Sofort entschied der Unparteiische auf Strafstoß und Tugay Tasdelen ließ Alexander Dlugaiczyk im Langenhagener Tor keine Chance. Nun war der SVA am Drücker und tatsächlich fiel auch der Führungstreffer. Einen Fernschuss konnte Dlugaiczyk noch parieren, beim zweiten Nachschuss war er aber ohne Abwehrmöglichkeit. Alles jubelte, bis realisiert wurde, dass das Schiedsrichtergespann eine ridikulöse Abseitsentscheidung getroffen hatte. Im Anschluss hatte Arminia weiterhin mehr vom Spiel, während die Gastgeber sich kurz vor dem Ende durch eine völlig unnötige Tätlichkeit selbst dezimierten, doch es bleib beim insgesamt gerechten Remis. Dirk
Neue Presse, 14.04.2011
HAZ, 14.04.2011
Arminia macht kleine Schritte
Beim 1:1 im Oberliga-Derby beim SC Langenhagen gibt es nur wenige Aufreger
VON DIRK HERRMANN
Langenhagen. Es hat für Arminia Hannover noch nicht gereicht zum Sprung aus der Abstiegszone, aber auch kleine Schritte könnten die „Blauen“ in der Fußball- Oberliga zum Klassenerhalt führen. So einen machte das Team von Trainer Bernd Krajewski gestern im Nachholspiel beim SC Langenhagen. Das Derby endete 1:1, und für Arminia war es bereits die vierte Partie in Folge, aus der etwas Zählbares mitgenommen werden konnte. Viele der 400 Zuschauer im Walter-Bettges-Stadion hätten sich beim Vergleich der Lokalrivalen vielleicht ein Duell mit ein bisschen mehr Schmackes gewünscht, zumal sich auch der SCL längst noch nicht auf der sicheren Seite wähnen darf. Hier und da gab es dann mal einen kleinen Aufreger, ansonsten entwickelte sich aber ein ordentliches Spiel ohne viel Spektakuläres zwischen dem 13. und dem 16. der Tabelle. Die Arminen können sich zurzeit immerhin darauf verlassen, dass es für sie in jeder Begegnung einen Elfmeter gibt. Am vorigen Wochenende war noch einer verschossen
worden, gestern aber traf Tugay Tasdelen in der 66. Minute zumAusgleich, den sich die Gäste zu diesem Zeitpunkt schon ein Stück weit mehr verdient hatten als noch vor der Pause. Für Tasdelen, der zuletzt schon die 1:0-Siegtore gegen den SV Ramlingen/Ehlershausen und in Osnabrück erzielt hatte, war es der 10. Saisontreffer. Wenn Langenhagens Coach Hilger Wirtz bemängelte, dass das Remis letztlich zu wenig war, dann ist auch das nachvollziehbar. Seine Elf war vor allem in der ersten halben Stunde um einiges zielstrebiger – allerdings auch sehr unpräzise im Torabschluss.Was man selbst nicht schaffte, hätte Arminias Maik Herisch dann beinahe mit einem Kopfball-Eigentor besorgt. In der 53. Minute gelang Torben Deppe doch noch die SCL-Führung, er musste in der Schlussphase indes mit der Roten Karte das Feld verlassen. Das war so ein Aufreger. Vielleicht gibt es bald ein paar mehr, schon am 8. Mai steht das Rückrundenspiel an.