17.10.2010, 15 Uhr
Diesmal sollte die kurze Anreise unter Zuhilfenahme des Drahtesels stattfinden, denn der Fußmarsch vom Bahnhof Ehlershausen zum Spielort Ramlingen ist doch ein sehr langer. Am Stadion angekommen, konnten noch kurze Gespräche mit anderen Angereisten geführt werden, dann begann das Spiel. Sofort zeigte sich, dass die Götter im blauen Dress ähnlich motiviert in die Partie gingen wie in der Vorwoche gegen Drochtersen/Assel. Schon nach sieben Spielminuten konnten die Arminen die ersten Früchte ihres Engagements ernten. Nach einem Freistoß von der rechten Seite stahl sich Marcel Ibanez in den Rücken der Abwehr der Platzherren und konnte ungehindert das Spielgerät in den Maschen unterbringen. Im Anschluss an das Tor folgten Gelegenheiten auf beiden Seiten, wobei sich Sebastian Knust im Gehäuse der Arminen gewohnt sicher und reaktionsschnell zeigte. Nach einer Viertelstunde konterten die Blauen schnell über Michael Zydek, der Ball kam zu Jens Jansen und dieser konnte nur durch ein Foul im Strafraum gestoppt werden. Der kleinlich, aber ohne größere Fehler pfeifende Schiedsrichter, zeigte sofort Elfmeter an und wie schon in der Vorwoche legte sich Garip Capin die Kugel zurecht und vollstreckte souverän. Auch nach diesem Treffer gab es wieder Chancen für beide Mannschaften, wobei der SV Arminia die zwingenderen hatte, bis der Referee auch den Gastgebern einen berechtigten Strafstoß zusprach. RSE-Toptorschütze Brunne lief an - und schoss zirka einen Meter am in der richtigen Ecke befindlichen Knust und dem Kasten vorbei. Trotz guter Möglichkeiten wollte das 3:0 vor der Pause nicht fallen und so ging es mit dem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine. Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Die Mannschaften zeigten Angriffsfußball und Arminia hatte die besseren Gelegenheiten zum Torerfolg. Nach etwas mehr als einer Stunde durften aber die Ramlinger Anhänger jubeln, denn aus dem Nichts hatte Brunne den Anschlusstreffer erzielt. Nun wurde die Partie noch einmal spannend, aber zehn Minuten vor dem Ende beendete Marvin Ibekwe alle Ramlinger Träume von einem Punktgewinn. In aller Seelenruhe nahm er einen weiten Ball an, ließ einen Gegenspieler aussteigen und netzte eiskalt ein. Damit war die Begenung entschieden, auch wenn den Platzherren in der Nachspielzeit noch ein Treffer gelang. Insgesamt war es ein hoch verdienter Sieg des SV Arminia und man darf hoffen, dass die Serie am nächsten Wochenende ausgebaut werden kann. Dirk
Neue Presse, 18.10.2010
HAZ, 18.10.2010
Die „Blauen“ schließen auf
Oberligist SV Arminia ärgert Nachbar Ramlingen
VON DIRK HERRMANN
Hannover. Der SV Arminia Hannover hat auf dem Weg aus der Abstiegszone der Fußball-Oberliga heraus drei wichtige Punkte gewonnen. Beim Nachbarn SV Ramlingen/Ehlershausen konnten die bisher nicht gerade als Experten im Chancenverwerten aufgefallenen „Blauen“ drei Tore erzielen – das reichte, um mit dem 3:2-Sieg den Anschluss ans Tabellenmittelfeld herzustellen. Ramlingens Trainer Kurt Becker musste dagegen bereits die fünfte Heimpleite in Folge verzeichnen und sagte sichtlich ernüchtert: „Wer in so einem Spiel solche Fehler macht wie wir, der muss sich nicht wundern.“ Schon nach einer Viertelstunde hatten die Gäste zwei Tore vorgelegt. Einen Freistoß von Jens Jansen köpfte Marcel Ibanez (7. Minute) ein, und nach einem Foul an Jansen erhöhte Garip Capin per Elfmeter (14.). Nachdem er selber mit einem Strafstoß (30.) noch gescheitert war, gelang Manuel Brunne (65.) nach der Pause der Ramlinger Anschlusstreffer. Doch Marvin Ibekwe (81.) stellte für die Arminia den vorherigen Abstand
wieder her. Das 2:3 durch Tim-Niklas Becker (89.) nach Vorarbeit seines Bruders Marc-Robin kam aus Sicht des Gastgebers zu spät. „Dass wir zum Schluss noch ein bisschen zittern mussten, haben wir letztlich selbst verschuldet“, meinte Arminias Coach Bernd Krajewski. „Ansonsten waren wir aber auf dem Platz präsent und außerdem in der Lage, über die 90 Minuten ein hohes Tempo zu gehen“, begründete er den Auswärtssieg. „Die Niederlage ist für uns sehr bitter“, gestand dagegen sein Ramlinger Pendant Becker. „Zu Hause muss man in dieser schwierigen Situation punkten, wenn man auf einen Gegner auf Augenhöhe trifft.“