01.06.2011, 19 Uhr
Arminia wahrte die Minimalchance auf den Klassenerhalt durch den ersten Sieg gegen Nordhorn seit einer gefühlten Ewigkeit. Schon in der ersten Minute erzürnte der Spielleiter das Fachpublikum, als er nach einer brutalen Attacke an Michael Zydek im Strafraum den fälligen Strafstoßpfiff schuldig blieb. Trotzdem drängten die Blauen unverdrossen weiter auf die Führung, doch die sollten die Gäste mit einem Sonntagsschuss aus 25 Metern erzielen. Aber auch dieses Tor sollte die Götter blauen Dress nicht verzagen lassen und nach einer schönen Kombination über Zydek und Tugay Tasdelen war Marcel Ibanez mit dem Kopf zur Stelle und markierte das 1:1. Weiter ging es mit Druck auf das Tor des SV Eintracht, nur unterbrochen von der Verletzung eines Nordhorners, für den der Krankenwagen gerufen werden musste. Hoffen wir, dass es sich nicht um eine schwere Gesundheitsbeeinträchtigung handelt. Kurz vor dem Wechsel drang erneut Zydek in den Strafraum der Grafschafter ein und auch dieses Mal wurde er eindeutig von den Beinen geholt, aber diesmal ertönte der fröhliche Triller der Schiedsrichterpfeife und der Referee zeigte auf den, auf dem welligen Rasen nicht so einfach zu findenden, ominösen Punkt. Pascal Preuß verlud den etwas übergewichtigen Keeper, der wie ein Sandsack in die falsche Ecke plumpste. Das 2:1 und gleichzeitig der Halbzeitstand. Nach dem Pausentee bot sich das gleiche Bild, die Bischofsholer griffen an und Nordhorn war fast gar nicht vor dem Gehäuse des SVA zu sehen. Mitte der zweiten Hälfte gelang nach einigen ausgelassenen Chancen das 3:1. Zydek hatte mal wieder seinen Gegenspieler stehen gelassen und seine scharfe Flanke netzte ein Nordhorner in vorauseilendem Gehorsam sauber ein. Doch noch war die Partie nicht entschieden, denn bei Arminia machte sich der betriebene Aufwand bemerkbar und die Gäste durften sich auch ab und zu in der Hälfte des SVA blicken lassen. Nach einem harmlosen Zweikampf wollte der Unparteiische noch einmal die Spannung erhöhen und gab zum Ärger aller Anwesenden Strafstoß für den SV Eintracht. Der Schütze lief an, schoss und fand in Pa Babou Sosseh seinen Meister. Der neue Mann im Tor der Arminia wurde fortan frenetisch gefeiert. Bald darauf war die Begegnung zu Ende und nach dem abschließenden Applaus für eine sehr gute Leistung, richteten sich die Blicke schon auf das Spiel von Hansa Lüneburg, denn leider haben die Arminen den Klassenerhalt nicht mehr selbst in der Hand. Dirk
Neue Presse, 03.06.2011
HAZ, 03.06.2011
Drei Punkte kommen zu spät für die „Blauen“
Trotz 3:1-Erfolgs gegen Nordhorn muss Arminia absteigen
VON DIETER KÖSEL UND DIRK HERRMANN
Hannover. Arminia Hannover ist nach nur einem Jahr wieder aus der Fußball-Oberliga abgestiegen. Daran konnte auch der 3:1-Heimerfolg gegen Eintracht Nordhorn am Mittwoch vor 250 Zuschauern nichts mehr ändern, da sich Hansa Lüneburg 24 Stunden später mit 2:1 beim TuS Heeslingen durchsetzte. Die sieben Punkte Abstand zu Hansa sind in den letzten beiden Partien gegen Güldenstern Stade am Sonntag und gegen den als Regionalligaaufsteiger feststehenden SV Meppen nicht mehr aufzuholen. „Wir sind sehr enttäuscht“, sagte Vorstandsmitglied Frank Willig, „aber wir wollen nächste Saison wieder aufsteigen.“ Hätte ein Unbeteiligter die Partie gegen Nordhorn gesehen, er wäre nicht auf den Gedanken gekommen, dass mit den „Blauen“ dort ein Absteiger spielte. Trotz des Rückstandes durch einen 30-Meter-Schuss von Danny Arend (6. Minute) ließen sich die Arminen nicht beirren. Vor allem gegen den schnellen Michael Zydek wussten sich die Grafschafter oft nicht zu behelfen. Er war an allen Toren
beteiligt, die Marcel Ibanez (27.), Pascal Preuß (45., Foulelfmeter) und Kevin Thiel (63., Eigentor) erzielten. Torhüter Pa Babouh Sosseh (73.) hielt zudem einen Strafstoß des Nordhorners Herion Novaku. „Wir haben in der Liga keinen so schlechten Eindruck hinterlassen“, stellte Trainer Bernd Krajewski fest. Für Ibanez ist das aber kein Trost. „Das ist nicht befriedigend, weil wir gegen vermeintlich schwächere Gegner die Punkte liegengelassen haben“, meinte der Torschütze. Das war unter anderem auch der Verletzungswelle in der Rückrunde geschuldet, die Arminia angesichts des kleinen Kaders nicht auffangen konnte. Gegen Nordhorn konnte Krajewski immerhin erstmals wieder drei Spieler auswechseln. Neu dabei war der 23-jährige ehemalige Heeßeler Dennis Tasche, der vor zwei Wochen aus den USA zurückgekommen ist und Aussichten auf einen Folgevertrag hat.