05.09.2009, 17 Uhr
Wolkenverhangen präsentierte sich das Firmament, als die Fahrt in den Burgdorfer Vorort starten konnte. Trotzdem sollte es noch eine Weile dauern, bis der Himmel seine Schleusen öffnete. Nach einer kurzen Fahrt mit Bahn und Bus erreichten wir den Ort des Geschehens und tatsächlich schienen die Eingeborenen diesmal auf den Besuch des SV Arminia vorbereitet zu sein. So kann festgestellt werden, dass der Mann am Getränkestand an diesem Tag der beste Heesseler war. Die Platzherren versuchten sich im Angriffsspiel, wurden aber sofort bestraft. Zwanzig Minuten waren gespielt, da durften die Anhänger der Götter im blauen Dress schon das 5:0 für ihr Team feiern. Garip Capin und Dimitrios Alexoudis hatten jeweils doppelt getroffen. Den fünften Treffer steuerte Tugay Tasdelen bei. Die Gastgeber wollten sich trotzdem nicht ergeben, aber ihre Angriffsbemühungen blieben harmlos. Statt im Tor der Blauen schlug das Spielgerät wieder im Gehäuse der Platzherren ein. Nach dem 6:0 durfte auch in Heessel Zählbares der Heimmannschaft registriert werden, doch nahezu postwendend wurde der alte Abstand wieder hergestellt. Mit dem 7:1 für die Bischofsholer ging es auch in die Pause. Während der Unterbrechung fing es an wie aus Kübeln zu gießen. Vom Wind wurden altersschwache Schirme fast zerbröselt und das Geläuf verwandelte sich in eine Schlammcatcharena. Aber auch die Zuschauer hatten mit dem nun vollständig seifigen Untergrund zu kämpfen. Auf dem Rasen spritzten immer wieder Wasserfontänen auf, wenn ein Spieler seinen Standort wechseln oder gar das Leder treten wollte. Die gesamte zweite Halbzeit hatte etwas von Wasserballett und auch da war der SV Arminia die wesentlich bessere Mannschaft. Dem vermeintlich kleinsten aller HSVs gelang zwar noch ein Treffer, aber insgesamt können die Heeseler froh sein, dass der SVA das Ergebnis nicht zweistellig ausfallen ließ. Hatte das Spiel schon etwas von einer mittelalterlichen öffentlichen Auspeitschung, so darf dies als Gnadenakt des Herrschers gesehen werden. Dirk
Hallo, 06.09.2009
(dik). Gestern verteidigte Arminia Hannover die Tabellenführung mit 9:2 (!) beim Heeßeler SV. Garip Capin (3), Dimitrios Alexoudis (3), Tugay Tasdelen (2), Marcel Ibanez trafen.
Neue Presse, 07.09.2009
HAZ, 07.09.2009
Arminia begleicht alte Rechnung
Schützenfest in Heeßel: Beim 9:2 zeigen sich die „Blauen“ in bester Torlaune
VON DIRK HERRMANN
Burgdorf. Wahrscheinlich wird Rainer Behrends Recht behalten. Auch wenn es jetzt erst der 5. Spieltag in der Fußball- Bezirksoberliga gewesen ist, stellt sich immer mehr heraus, dass sich Arminia Hannover auf dem Weg zum Meistertitel kaum aufhalten lässt. Das hatte jedenfalls Behrends, der Trainer des Lokalrivalen Sportfreunde Ricklingen, jüngst vorausgesagt, und als hätte diese Prognose bekräftigt werden müssen, haben die „Blauen“ nun einen – das Ergebnis stimmt wirklich – 9:2-Sieg beim Heeßeler SV folgen lassen. Dabei hatte Behrends, einst selbst Arminias Coach, unter der Woche mit seinen Ricklingern noch ein anderes Signal zu geben versucht und mit dem eigenen 3:0-Erfolg über die Arminen im Bezirkspokalwettbewerb gezeigt: Geht doch – der Spitzenreiter der Bezirksoberliga, der bislang keinen Punkt abgeben musste, hat auch seine schwachen Seiten. Bei der Pokalpartie standen immerhin acht Akteure in der Startelf der Arminia, die fünf Tage später auch das Duell der Oberliga-Absteiger in Heeßel begannen. Dass Daniel Lüders, der Torhüter des Burgdorfer Klubs und wie Behrends ehemaliger Armine, sich gefragt haben dürfte, warum er sich noch kurz vor dem Anpfiff so intensiv behandeln ließ, dass er trotz einer Oberschenkelzerrung mitspielen konnte, das ist nur eine Geschichte zu dieser Partie. Schließlich war dieses Spiel zudem der Höhepunkt eines dreitägigen Sportfestes, das der Heeßeler SV am Wochenende veranstaltete. Und aus dem die Arminen dann vor 300 Zuschauern und nicht zuletzt zum Leidwesen von Lüders ein Schützenfest mit einer Heeßeler Schießbude machten. Mit der Blessur des HSV-Keepers hatte der klare Erfolg der Gäste allerdings überhaupt nichts zu tun. Sondern mit Arminen, die auftrumpften, als hätten sie ihre 4:5-Heimpleite im Mai gegen diesen Gegner in der Oberliga nicht vergessen; die damals verlorenen drei Punkte fehlten zum Schluss für den Klassenerhalt. Diesmal aber legten sie los wie die sprichwörtliche Feuerwehr, und dass ihr Trainer Stefan Gehrke auch nach einer guten halben Stunde sein Personal noch aufforderte, jetzt nicht nachlassen, spricht für sich. Denn zu diesem Zeitpunkt hatten Marcel Ibanez (11. Minute), Dimitrios Alexoudis (14., 33.), Tugay Tasdelen (16.) und Garip Capin (18., 23.) schon für eine 6:0-Führung gegen einen völlig überforderten Heeßeler SV gesorgt. Für dessen Coach Niklas Mohs kam das blaue Wunder gegen die „Blauen“, das die beiden Freistoßtore von Jan-Henrik Matthes (36.) und Patrick Heldt (84.) nicht erträglicher machten, aufgrund einer „Einstellungssache“
zustande. Und es war fastein kleines Fußballwunder, dass es den Arminen nach weiteren Treffern von Alexoudis (41.), Capin (56.) und Tasdelen (66.) nicht mehr gelang, das Ergebnis noch zweistellig zu gestalten.
Heeßeler SV: Lüders – Amany-Malayer (29. Jackowski), Njofang, T. Clausing, Yeboah – Mateusz Duraj (46. Peithmann), Michael Duraj, Matthes, F. Clausing – Heldt, Wielitzka.
Arminia: Kuhlmann – Zydek (65. Bayramoglu), Buchholz, Ibanez, Folprecht – Strunkey – Herold (25. Weiland), Tasdelen, Kattenhorn – Capin, Alexoudis (65. Göbel).