06.06.2010, 15 Uhr
Sonnendurchflutet präsentierte sich das Stadion am Bischofsholer Damm den Zuschauern, die in großer Zahl dem ersten Aufstiegsspiel zur Oberliga Niedersachsen beiwohnen wollten. Auch aus Schüttorf waren einige mit ihrem Verein angereist. Während des Spiels war von ihnen allerdings nichts zu hören, daher liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei ihnen um zwangsverpflichtete Jugendspieler handelte. Mit dem Anpfiff waren auch gleich die taktischen Ausrichtungen beider Teams klar. Arminia spielte offensiv und die Gäste suchten ihr Heil bei Kontern. Nach etwas nervösem Beginn wurden die Götter im blauen Dress immer spielstärker und Torchancen waren die Folge. Doch auch die Grafschafter waren bei ihren Gegenstößen gefährlich und zwei Mal musste Sebastian Knust im Gehäuse der Arminen Kopf und Kragen riskieren, um allein vor ihm auftauchende Schüttorfer am Torerfolg zu hindern. Vor dem Schüttorfer Kasten war die Gefahr aber noch größer. Ein Schuss von Garip Capin konnte noch auf der Linie abgefangen werden und weitere Schüsse verfehlten ihr Ziel nur knapp oder wurden vom Schlussmann der Grafschafter entschärft. Schon in der ersten Halbzeit stand fest, dass der Braunschweiger Referee der schlechteste Mann auf dem Platz sein würde. Abstruse Entscheidungen sorgten immer wieder für Entsetzen bei den Fußballkundigen. Als Beispiel sei hier nur eine Notbremse an Capin benannt, für die der Armine die Gelbe Karte sah. Mit dem 0:0 ging es auch in die Pause und nach dem Wechsel wurde das Spiel des SV Arminia noch druckvoller. Immer wieder mussten die Schüttorfer das Spielgerät aus dem Strafraum schlagen, aber auch sie hatten noch einen Konter, der sie hätte in Führung bringen können. Doch abermals warf sich Knust dem heraneilenden Stürmer entgegen und begrub das Leder unter sich. Die Szene spielte sich nach etwa einer Stunde ab, im Anschluss daran war vom Meister des Bezirks Weser/Ems nichts mehr zu sehen. Immer wieder rollten die Angriffe Richtung Schüttorfer Tor, aber trotz guter Chancen sollte es noch eine Viertelstunde dauern, bis ein Jubelorkan durch das weite Rund fegen konnte. Dimitrios Alexoudis hatte sich schön durchgesetzt und bediente Firat Bayramoglu mit einem herrlichen Pass, Bayramoglu behielt die Ruhe und vollstreckte eiskalt zum 1:0. Kurz danach gleich wieder ein Aufreger mit Schiedsrichterbeteiligung. Capin und Schüttorfs Keeper gerieten aneinander. Der Torhüne versuchte einen Kopfstoß, beide gingen zu Boden. Zum Glück bekam hier nur der Grafschafter den gelben Karton. In den letzten zehn Minuten gab es dann durchaus noch die Möglichkeiten, um das Ergebnis noch höher zu gestalten, doch die Hitze war an sämtlichen Spielern nicht spurlos vorübergegangen und so fehlte die letzte Konsequenz bei den Angriffen. Dann war Schluss und insgesamt hat man eine gute Partie mit dem SV Arminia als verdientem Sieger gesehen. Dirk
Neue Presse, 07.06.2010
HAZ, 07.06.2010
Arminia macht den ersten Schritt
„Blaue“ siegen in der Aufstiegsrunde zur Oberliga mit 1:0 gegen Schüttorf / Bayramoglu trifft
VON DIETER KÖSEL
Hannover. „Ich bin fix und fertig“, sagte Stürmer Garip Capin, „aber es hat sich gelohnt.“ Schließlich startete der Stürmer mit Arminia Hannover durch einen 1:0-Erfolg gegen den FC Schüttorf 09 hervorragend in die Aufstiegsrunde zur einteiligen Fußball-Oberliga Niedersachsen. Bei insgesamt drei Relegationsspielen war dies ein ganz wichtiger Erfolg vor 800 Zuschauern im Rudolf-Kalweit-Stadion. „Wir wollen am Mittwoch versuchen, in Stade mit einem Sieg alles klarzumachen“, erklärte Trainer Stefan Gehrke nach dem Abpfiff selbstbewusst. Zunächst einmal müssen sich seine Spieler jedoch von den Strapazen erholen, die ihnen die sommerlichen Temperaturen und der Gegner abverlangten. Zumal sie in der restlichen Relegation wohl ohne ihren Spielmacher auskommen müssen: Paul Janke musste in der 28. Minute mit einem Muskelfaserriss ausgewechselt werden. Und als ob diese Schwächung nicht schon genug gewesen wäre, machte Schiedsrichter Ronald Schober aus Braunschweig den „Blauen“ das Leben mit
einigen zweifelhaften Entscheidungen noch ein wenig schwerer. Zum Beispiel hätte der Unparteiische dem Schüttorfer Oliver Villar in der 49. Minute nach einem groben Foul an Dimitrios Alexoudis die Gelb-Rote Karte zeigen müssen. Doch er ließ die Karten in der Tasche. Für die Probleme, die die Hausherren in der 1. Halbzeit hatten, ihre optische Überlegenheit gegen die erwartet defensiven Gäste auch in Tormöglichkeiten umzusetzen, war der Schiedsrichter allerdings nicht verantwortlich. Am Strafraum war es mit der „blauen“ Offensivherrlichkeit zunächst regelmäßig vorbei. Garip Capin (26.) hatte nach Vorarbeit von Alexoudis die einzige Chance, doch Henning Junker schlug den Ball von der Torlinie. Auf der anderen Seite bewahrte Arminias guter Torhüter Sebastian Knust sein Team bei Kontern von Alexander Haberstock (25.), Christoph Röttger (29.) und Sebastian Schmagt (58.) vor einem Rückstand. Nach der Pause steigerten die Arminen aber noch einmal das Tempo und wurden zusehends
torgefährlicher. Doch Marcel Kattenhorn (50.), Alexoudis (63., 76.) und Capin (88.) vergaben, sodass es Firat Bayramoglu vorbehalten war, nach schönem Pass von Carsten Folprecht den Siegtreffer zu erzielen (73.) und die Hoffnung auf den Aufstieg in die eingleisige Oberliga zu vergrößern. Zumal defensiv eine deutliche Steigerung gegenüber den Bezirksoberliga-Spielen festzustellen war. Und die dort erzielten 102 Tore unterstreichen, dass Arminia immer für Treffer gut ist.