02.12.2007, 14 Uhr
Bei Dauerregen hatten sich die Anhänger der Gäste unter der Tribüne verkrochen und nutzten das Dach um allerlei Unflat in die Welt zu brüllen. Das beeindruckte die Götter im blauen Dress allerdings wenig und so konnte schon nach wenigen Sekunden die erste Torchance verzeichnet werden. Da wollten die Heesseler nicht nachstehen und bevor der Zeiger seine erste Umrundung geschafft hatte, durfte auch eine Gelegenheit für die Mannen aus dem Burgdorfer Vorort notiert werden. Im weiteren Verlauf dieser Halbzeit war der kleinste aller HSVs allerdings nur noch bei Standards gefährlich. Die Götter im blauen Dress spielten auf seifigem Geläuf schnell in die Spitze, nur der konsequente und sofortige Abschluss fehlte. Da hatte der katastrophale Schiedsrichter die Idee von dem berühmten Tor, das dem Spiel guttun würde und so zeigte er blindlings wie ein frisch geköpftes Huhn auf den ominösen Punkt. Zum Glück für die Blauen. Vorausgegangen war eine Szene, die man durchaus mit einem Eckball hätte belohnen können. Marko Schwabe ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen und brachte den SVA in Führung. Diese sollte auch noch zur Halbzeit bestehen. Der zweite Durchgang begann stürmisch und das Queraluminium musste für den bereits geschlagenen Keeper der Gäste retten. Nach etwa einer Stunde machte sich ein Akteur der Heesseler auf den Weg Richtung des von Sven Meyer gehüteten Gehäuses, verfolgt von einem Abwehrspieler. Meyer rannte ihm entgegen und holte den Heesseler ungefähr dreißig Meter vor dem Tor von den Beinen. Nach einigen wahllos verteilten gelben Karten, war der rote Karton, den Meyer vom Referee gezeigt bekam, ausnahmsweise nicht unberechtigt. Nun musste Sebastian Knust zwischen die Pfosten und gleich mit einer Parade glänzen. Leider führte die anschließende Ecke zum Ausgleich. Aber Arminia gab nicht auf und nach einem feinen Pass von Florian Toussaint war Malek Barudi zur Stelle und brachte die Bischofsholer erneut in Front. Im Anschluss hätte diese auch noch ausgebaut werden können, aber die Gäste überstanden diese Phase und durften fünf Minuten vor dem Ende den Ausgleich bejubeln. Ein Gestocher im Strafraum führte zu diesem Treffer. Zwei Minuten später durfte dann Barudi die Brause warm laufen lassen, denn der Unparteiische hatte bemerkt, dass ihm die Ampelkarte im Spielbericht noch fehlt. Und als ob dies nicht schon genug Ungemach gewesen wäre, fing Heessel in der Nachspielzeit einen Freistoß des SV Arminia ab und schloss den Konter mit dem 2:3 ab. Durchnässt und erschüttert machten sich die Getreuen nach dem finalen Pfiff auf den Weg in die Kneipe, wo wenig mitfühlende Heesseler ihren Sieg feierten. Das hatte noch gefehlt! Dirk
Neue Presse, 03.12.2007
3:2 fällt in der Nachspielzeit. Zwei Arminen fliegen vom Platz.
Der Heeßeler SV überraschte mit einem 3:2 im Derby bei Arminia – und kletterte auf Rang drei.
VON MARK BODE
HANNOVER. So ausgelassen erlebt man Heeßels Trainer selten. Nach dem Siegtreffer in der Nachspielzeit stürmte der sonst so ruhige Niklas Mohs auf den Platz, beide Arme weit in die Höhe gereckt. „Vor wenigen Jahren konnte sich keiner vorstellen, dass wir mal mit Arminia in einer Liga spielen. Dann hier zu gewinnen, ist nicht so schlecht“, jubelte Mohs. Spielentscheidend waren die zwei Platzverweise für Arminia. Erst sah Torwart Sven Meyer nach einem Foul an Michael Duraj (55.) Rot. Später gabs Gelb-Rot für Malek Barudi – nach wiederholtem Foulspiel (87.). „Durch die Platzverweise haben wir Heeßel eine Vorlage gegeben“, ärgerte sich Arminen-Trainer Bernd Krajewski. Aber schon vorher, als noch elf Arminen gegen elf Heeßeler spielten, hatten die konterstarken Gäste vor 400 Zuschauern die besseren Tormöglichkeiten. Patrick Heldt (23.) und Mark Wielitzka (34.) vergaben freistehend. Das erste Tor erzielte aber Arminia. Marko Schwabe traf per Elfmeter – Tobias Clausing hatte gegen Firat
Bayramoglu seinen Arm zu stark eingesetzt (37.). Kamill Krause vergab das 2:0 – sein Distanzschuss traf nur die Latte (53.). Trotz des Ausgleichs durch Clausing (57.) gaben die Gastgeber nicht auf. Einen Konter schloss Barudi zur erneuten Führung ab (73.). Torjäger Wielitzka (85.) glich erneut aus. Als in der Nachspielzeit die dezimierten Arminen alles riskierten, konterte Heeßel geschickt. Duraj traf auf Zuspiel von Florian Jackowski aus kurzer Distanz (90.+1). Und Trainer Mohs stürmte jubelnd aufs Feld.
Arminia: Meyer – Tayar, Krause, Herisch – Garcia-Conde, Schwabe – Barudi, Toussaint – Tasdelen (75. Jusufi) – Kiefer (56. Knust), Bayramoglu
Heeßel: Brosche – F. Clausing, T. Clausing, Schott (76. Rietzke) – Duyar, Wiese, Jackowski – Röhl (89. Yeboah), Heldt, Duraj – Wielitzka
HAZ, 03.12.2007
Von Dieter Kösel
Hannover. Düstere Wolken hingen gestern über dem Rudolf-Kalweit-Stadion. Und das hatte weniger mit dem schlechten Wetter zu tun – eher mit dem Ergebnis für die Heimmannschaft. Arminia Hannover unterlag dem Heeßeler SV mit 2:3. Vor 400 Zuschauern war es ein verdienter Erfolg für die Gäste, zu dem die „Blauen“ das Ihre beitrugen. Mit dieser Niederlage setzt sich das Team von Trainer Bernd Krajewski erst einmal im grauen Mittelfeld der Niedersachsenliga West fest. Die Tabelle dieses Spieltages werden sich hingegen Gäste-Trainer Niklas Mohs, seine Spieler und ihre Anhänger sicherlich ausschneiden. Der Aufsteiger kletterte auf den 3. Tabellenplatz. „Dass wir bei Arminia einmal gewinnen würden, hätten wir uns vor ein paar Jahren noch nicht vorstellen können“, sagte Mohs strahlend. Bei einem Spiel weniger liegt der „kleine“ HSV nur einen Punkt hinter dem Zweiten TSV Havelse. Über 90 Minuten wurde deutlich, wie dieser Erfolg zu erklären ist. Die Defensive um Abwehrchef Tobias Clausing steht
sicher. Für die Konter hat man mit flinken Akteuren wie etwa Michael Duraj oder Patrick Heldt das geeignete Personal. Das musste auch Arminia erkennen. Optisch in der 1. Halbzeit zwar überlegen, hatten die Gäste die besseren Chancen. Da bedurfte es eines Strafstoßes – Tobias Clausing foulte Firat Bayramoglu –, um in Führung zu gehen. Marko Schwabe (38.) traf sicher. Dieses Tor, auch wenn die Gäste reklamierten, tat der Partie gut. Sie bekam nun endlich Derbycharakter und wurde von beiden Teams intensiv geführt. Innerhalb von zwei Minuten fielen wichtige Vorentscheidungen. In der 53. Minute traf Arminias Kamill Krause nur die Latte des Gäste-Tores, 120 Sekunden später holte sein Keeper Sven Meyer HSV-Angreifer Duraj von den Beinen und sah dafür die Rote Karte. Es blieb dramatisch. Tobias Clausing (57.) glich nach einer Ecke per Kopf aus. Trotz Unterzahl gingen die „Blauen“ durch Malek Barudi (73.) erneut in Führung. Mark Wielitzka (85.) traf zum 2:2. Barudi sah zwei Minuten später
die Gelb-Rote Karte wegen Fouls. Und in der Nachspielzeit schloss Duraj einen Konter mit dem umjubelten Siegtor ab. „Wenn man den Gegner durch individuelle Fehler stark macht, hat man den Sieg nicht verdient“, sagte Krajewski.
Bild, 03.11.2007
Havelse hat Heessel im Nacken. Der Aufsteiger gewann durch Tore von Clausing, Wylitzka und Duraj 3:2 bei Arminia. Für die Blauen trafen Schwabe und Barudi. Der flog später noch vom Platz, genau wie Torwart Meyer.