26.04.2006, 19 Uhr
In der Autostadt dachten wir erst, wir hätten uns vertan, denn niemand war darauf vorbereitet entweder einen Anzug oder Ballonseide zu tragen. Der Einheimische kannte nur diese beiden Arten der Bekleidung und trug diese auch mit einem gewissen Trotz zur Schau. Im Stadion sah das zum Glück schon wieder ganz anders aus, was auch daran lag, dass dieses mit 128 Zuschauern nahezu aus den Nähten platzte. Vor uns platzierte sich das mit Kappe und Trainingsklamotten angetane Rumpelstilzchen Uwe Erkenbrecher. Seine dem Ausdruckstanz entliehenen Verrenkungen sollten für die nächsten 90 Minuten für Spaß sorgen. Die Götter im blauen Dress legten gut los und ließen die Bundesligareserve der VW-Städter nicht ins Spiel kommen. Immer wieder wurde Philippe Harms mit langen Bällen schön in Szene gesetzt, leider wurde nichts Zählbares draus. In der 21. Minute startete der starke André Beise in die Spitze und wurde vom Schlussmann der Gastgeber gelegt. Der insgesamt schwache Referee pustete in sein Lärmgerät, aber erst nachdem der Assistent an der Linie unwirsch mit seinem mit Winkelement gewedelt hatte. Den Elfmeter vollstreckte Richard Becker souverän. Der Keeper ahnte zwar die Ecke, war aber chancenlos gegen den präzisen Schuss des Brasilianers. In der Folge wurden die Wolfsburger etwas offensiver und es gab auch zwei Situationen, die brenzlig aussahen, aber die Abwehr um die glänzend aufgelegten Deniz Tayar und Marcel Ibanez konnte klären. Dann war Pause und in dieser hatte Erkenbrecher seine Mannschaft wohl ordentlich zusammengestaucht, denn sie kam wesentlich motivierter zurück auf den Rasen. Nur fünf Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, als der Ball im Tor von Alexander "Gecko" Dlugaiczyk landete. Nach dem Ausgleich dachten viele, dass die Platzherren nachsetzen würden, dies wurde aber vom SVA erfolgreich verhindert. Arminia spielte nun wieder mit und hatte auch die ein oder andere Gelegenheit zur Führung. Erst gegen Ende der zweiten Hälfte hatten die Wolfsburger noch eine Drangperiode, aber der einzige Schuss auf das Gehäuse konnte von "Gecko" Dlugaiczyk entschärft werden und so blieb es beim verdienten Remis. Der an den Abpfiff anschließende Jubel kannte bei den Angereisten keine Grenzen, während der Übungsleiter der Heimmanschaft in der zweiten Halbzeit seinen, nicht mit ihm verwandten, Klappstuhl in ein sperrmüllreifes Möbelstück verwandelt hatte. Dirk
Hier war sicher ein professioneller Schildermaler am Werk
Neue Presse, 27.04.2006
WOLFSBURG. Arminia überraschte: Gestern gabs ein 1:1 beim Tabellenzweiten VfL Wolfsburg II. Die Bischofsholer, die zuletzt vier Niederlagen in Folge kassiert hatten, boten in der VW-Stadt eine starke Leistung. In der ersten Hälfte war es eine offene Partie, in der Richard Becker die Arminen per Strafstoß in Front brachte – VfL-Tormann Platins hatte André Beise zu Fall gebracht (21.). Erst nach der Pause wurden die favorisierten Gastgeber überlegen, Kolm gelang aus Nahdistanz das 1:1. Kurz vor Ende rettete Alexander Dlugaizcyk, der für den formschwachen Stammtorart Daniel Lüders spielte, den Arminen mit einer Glanzparade gegen Makiadi das verdiente Remis. sch
HAZ, 27.04.2006
Arminia 1:1 in Wolfsburg
Hannover (kös). Dieses Ergebnis ist eine große Fußballüberraschung: Gestern Abend trennten sich die VfL Wolfsburg Amateure, erfolgreichstes Team der Oberliga-Rückrunde, und Arminia Hannover mit 1:1. „Unglaublich, dieser Punkt kann Gold wert sein“, jubelte Trainer Hilger Wirtz nach dem Schlusspfiff. Ungeachtet der Querelen um die Trennung von Stürmer Nima Habibian zeigte seine ersatzgeschwächte Elf vor knapp 100 Zuschauern eine starke kämpferische Leistung – womit die „Blauen“ die in der 1. Hälfte nervös wirkenden Gastgeber durchaus in Verlegenheit brachten. So legte in der 21. Minute Torhüter Patrick Platins – neben Karsten Fischer und Cedric Makiadi Leihgabe aus dem VfL-Erstligakader – Arminen-Mittelfeldspieler André Beise. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Richard Becker sicher zur Führung. Nach der Pause wurden die Hausherren allerdings stärker. Der schnelle Ausgleich durch Christopher Kolm (50.) ließ Schlimmes befürchten. Doch das Wirtz-Team wehrte sich und hätten in der
77. Minute durch Philippe Harms in Führung gehen können, der einen Abpraller nach einem Becker-Freistoß aus kurzer Distanz verschoss. Arminen-Torhüter Alexander Dlugaiczyk, er spielte für Daniel Lüders, rettete in der 81. Minute zweimal gegen Makiadi.
Arminia: Dlugaiczyk – Barudi, Tayar, Ibanez, Schneider – Reinhardt, Rosenthal (70. Asamoah), Beise – Becker – Ahmi (83. Besovic), Harms.