29.04.2006, 15 Uhr
Die Fahrt in die schleswig-holsteinische Stadt erforderte ein nicht geringes Maß an organisatorischem Geschick. So durfte man bis zum Erreichen des Stadions fünfmal umsteigen, wobei einem im letzten Gefährt, einem Überlandbus, das letzte bisschen Orientierungssinn abhanden kam. Trotzdem blieb unserer kleinen Reisegruppe nach etwas mehr als fünf Stunden Fahrt noch Zeit genug, um die Vereinsgasstätte zu inspizieren. Dort gab es neben wohlschmeckender Schnitzelformschnitte auch Getränke in Flaschen, während am Sportplatz aus irgendwelchen Gründen das Pech bringende Veltins gezapft und an die Ahnungslosen verscherbelt wurde. Das Spiel begann und mit der Unterstützung der beiden mit dem Auto Angereisten war schnell klar, dass wir hier die Stimmhoheit haben würden. Der gemeine Kropper, angetan mit Vereinsschal und manchmal auch mit einer selbst gebastelten Fahne wedelnd, verfolgt das Treiben auf dem grünen Rasen doch eher mit grimmigem Schweigen. Von Beginn an bekamen sie eine engagierte Elf vom Bischofsholer Damm zu sehen. Auch die Gastgeber versuchten über den Kampf in das Spiel zu kommen und so waren Torraumszenen in den ersten zwanzig Minuten eher Mangelware. Dann kam die bessere Technik der Götter im blauen Dress zum Tragen und dies führte zu einer leichten Überlegenheit des SV Arminia, die sich auch in zwei leider nicht genutzten Torchancen wiederspiegelte. Der TSV hatte bis zur Pause nur eine halbe Torgelegenheit zu verzeichnen. Nach dem Wechsel aber rückte auch Alexander "Gecko" Dlugaiczyk in den Mittelpunkt des Geschehens, aber meist durfte er nur den Ball holen, nachdem die Platzherren das eigentlich recht große Gebilde mit dem schönen Namen Tor wieder einmal weit verfehlt hatten. Arminia wirkte gefährlicher, weil zielstrebiger. Immer wieder wurde versucht den entscheidenden Pass in die Spitze zu spielen. Hierbei zeichnete sich besonders Richard Becker aus, der im Mittelfeld stets anspielbar war. Es gelang ihm nicht alles, aber auch er scheint inzwischen in der Oberliga angekommen zu sein. Das wird auch von den Gastgebern gesagt. Mag sein, dass das stimmt, nur wer keine Torgefahr generiert, dem werden die Gegner in den seltensten Fällen den Gefallen tun, auch noch das Toreschießen für die Kropper zu übernehmen. Auch Arminia tat dies nicht. Im Gegenteil, die Blauen versuchten in der letzten Viertelstunde der Partie unbedingt zu gewinnen. Ein paar Gelegenheiten ließen sie verstreichen, aber als das Leder zu Malek Barudi kam, der sich acht Meter vom Gehäuse des TSV entfernt befand, und dieser beim Torschuss gestört wurde, zeigte der Referee zur Verwunderung aller Anwesenden auf den Punkt, über dessen Ominösität ja alle Bescheid wissen. Becker legte sich das Spielgerät zurecht und exekutierte eiskalt (81.). Nach dem 1:0 waren die Platzherren geschockt und der SVA hätte durchaus höher gewinnen können. Sulimann Ahmi traf den Pfosten und in anderen Situationen wurde das Gehäuse verfehlt. Es blieb beim verdienten 1:0-Sieg für die Arminia und der Klassenerhalt dürfte damit wohl gesichert sein. Die lange Rückreise verlief dann natürlich auch entsprechend fröhlich. Dirk
Hallo, 30.04.2006
(dik). Der Klassenerhalt dürfte Arminia Hannover mit nunmehr 41 Punkten nicht mehr zu nehmen sein. Gestern setzten sich die Blauen mit 1:0 beim TSV Kropp durch. Die waren zuletzt viermal ungeschlagen gewesen. Der Sieg der Mannschaft von Trainer Hilger Wirtz ist umso höher zu bewerten, da mit Tugay Tasdelen, Igor Lazic und Hans-Martin Schneider drei Stammspieler fehlten. Nach einer schwachen ersten Halbzeit, in der Richard Becker (25.) die Führung vergab, steigerten sich die Bischofsholer in den zweiten 45 Minuten und kamen zu guten Chancen. Nach einem Foul von Oliver Held an Malek Barudi erzielte Becker (82.) per Strafstoß das Siegtor. "Jetzt werden wir verdientermaßen ein Bierchen zu uns nehmen", freute sich Wirtz. Zu Recht!
Neue Presse, 02.05.2006
KROPP. 1:0-Sieg beim TSV Kropp – Arminia kann schon den Klassenerhalt feiern. Den Hannoveranern fehlten mit Tugay Tasdelen, Hans-Martin Schneider und Igor Lazic drei wichtige Stammkräfte. Sie begannen aber gut, nur verpasste Richard Becker nach toller Vorarbeit von Philippe Harms die fällige Führung (25.). Danach verflachte die Partie zusehends, erst im zweiten Durchgang gabs weitere gute Chancen durch Lewis Asamoah, Harms und Florian Herold. Fast hätte sich die Abschlussschwäche der Bischofsholer gerächt, doch Schlussmann Alexander Dlugaiczyk passte bei der einzigen großen Möglichkeit der Gastgeber gut auf (75.). Dass es noch etwas wurde mit dem fünften Auswärtssieg, lag auch am Schiedsrichter, der nach einem Rempler von Ex-Profi Oliver Held an Malek Barudi auf Strafstoß entschied – Becker verwertete sicher (82.). Mit nunmehr 41 Punkten haben sich für die Arminen auch theoretische Abstiegssorgen wohl erledigt. sch
Tor: 0:1 Becker (81., Foulelfmeter)
Arminia: Dlugaiczyk – Barudi, Tayar, Ibanez, Herold – Reinhardt (89.Krüger), Rosenthal, Becker, Beise – Asamoah (68. Ahmi), Harms
Beste Arminen: Ibanez, Beise
HAZ, 02.05.2006
(kös). Arminia Hannover dürfte der Klassenerhalt nach dem 1:0-Sieg beim TSV Kropp nicht mehr zu nehmen sein. „Jetzt können wir für die nächste Saison planen“, sagte Trainer Hilger Wirtz. Dank der Leistungssteigerung und dem Chancenplus in der 2. Halbzeit war der Sieg verdient. In der 82. Minute foulte Kropps Oliver Held Malek Barudi, den Strafstoß verwandelte Richard Becker.
Bild, 02.05.2006
Arminia siegte in Kropp 1:0, Becker verwandelte neun Minuten vor Schluss einen Elfer zum Sieg.