25.03.2006, 15 Uhr
Das Desaster kündigte sich schon an, als unser kleiner Tross den Zug enterte, denn das ganze Gefährt war gefüllt mit adoleszenten Anhängern eines seltsamen Vereins mit roten Trikots. Diese waren in Vierergruppen jeweils mit einem Kasten Bier oder auch einem 5-Liter-Fass ausgerüstet, dazu kam meist eine Flasche Obstschnaps. Natürlich ließen unter diesen Umständen die ersten Säure-Base-Reaktionen der jugendlichen Mägen nicht lange auf sich warten und so war man froh um jede Haltestelle an der die Türen geöffnet wurden und ein Gasaustausch mit der Außenwelt erfolgen konnte. Ganz in unserer Nähe fingen dann einige Gestalten auch an, der relativ desinteressierten Menge Lieder zum Vortrag zu bringen, deren Sinn durch die fortschreitende Lähmung des Sprachzentrums auf das Grausamste entstellt wurde. Wer zum Beispiel ist Real Maggi? In Bremen angekommen verließ die Meute den Zug und wir konnten uns endlich auch mal setzen, um kurz darauf von einer jungen Frau auf den Müll im gesamten Zug angesprochen zu werden. Diese vermeinte, dass wir, sieben Leute übrigens, verantwortlich seien für den Dreck in der ganzen Bahn. Von ihrer Miene konnte man deutlich den Respekt vor dieser Leistung ablesen. Bis Cloppenburg war es nun eine ruhige Fahrt, nur das Wiedersehen mit einer Schaffnerin aus der letzten Saison sorgte für ein wenig Abwechslung. Dieses Mal hatte sie aber keine Probleme mit der Musikauswahl. Wahrscheinlich war sie nach unserer letzten Fahrt mit uns auf einen Lehrgang geschickt worden, der ihr besseres Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden vermittelte. Auch unsere nicht unerheblichen "soft skills" dürften für die von Geschrei freie Weiterfahrt von Bedeutung gewesen sein. Am Stadion erfuhren wir sogleich, dass die Blauen am heutigen Tag mit einer Notelf auflaufen müssten. Denn zu den bekannten Verletzten gesellte sich mit Igor Lazic noch ein weiterer hinzu, der für die Abwehr der Götter im blauen Dress von eminenter Bedeutung ist. Das Spiel begann und die Gastgeber erzielten nach wenigen Minuten ein Abseitstor, das zu Recht nicht gegeben wurde. Hier wurde aber schon deutlich, wie der BVC zu spielen gedachte. Auf den Flügel raus, Flanke in die Mitte und dann steht da schon irgendeiner. Nur das 1:0 entsprach nicht diesem Schema. Hier wurde das Spielgerät einfach am Strafraum in die Gasse gelegt und Klimczok hatte keine Mühe Daniel "Krake" Lüders zu überwinden. Bis zur Pause folgten noch drei Treffer nach dem eben beschriebenen Muster. Cloppenburger Jubel? Freudengesänge der Heimfans? Fehlanzeige! Dafür sangen wir dann: "Für ´nen Friedhof ist´s hier ganz schön laut." Arminia hatte im ersten Spielabschnitt auch zwei Chancen, die hiermit erwähnt sind. Nach dem Wechsel gab es keine Änderung im Spielverlauf. Der BVC machte noch zwei Treffer nach Schema F und die Personalnot zwang Hilger Wirtz dazu, den Torhüter der zweiten Mannschaft Toni Rubiano-Prado als Feldspieler auf den Rasen zu schicken. In den verbleibenden elf Spielminuten gelang es ihm leider nicht noch entscheidende Akzente zu setzen. So zogen wir nach Spielschluss gemäß Arminenlied relativ vergnügt mit unserer Packung nach Haus. Dieses Mal über Osnabrück, um den heimkehrenden Roten aus dem Weg zu gehen. Ostern zum Pokalspiel stehen dann hoffentlich wieder alle Spieler zur Verfügung, denn da sollte auf keinen Fall eine Notelf auflaufen müssen. Dirk
Hallo, 26.03.2006
(dik). Arminia Hannover trat bereits gestern mit dem buchstäblich letzten Aufgebot beim BV Cloppenburg an. Zu den bekannten Verletzten kamen noch Hans-Martin Schneider, Richard Becker und Igor Lazic dazu. Angesichts dessen waren die Erwartungen der Blauen nicht allzu hoch. Mit 0:6 unterlag Arminia denn auch. Marek Klimczok (11.), Horst Elberfeld (15., 32., 46.) Baya Baya (27.) sowie Güneyt Özkan (81.) trafen für die Gastgeber in einer einseitig geführten Partie. Es spricht für die Personalnot bei Arminia, dass Trainer Hilger Wirtz mit Toni Rubiano-Prado einen Torhüter als Feldspieler brachte.
Neue Presse, 27.03.2006
HANNOVER. Das war ein ganz mieses Wochenende: Oberligist Arminia Hannover geriet beim BV Cloppenburg mit 0:6 gewaltig unter die Räder. „Wir hatten zu keiner Phase des Spiels eine Chance“, musste SVA-Trainer Hilger Wirtz anschließend eingestehen. „Uns wurden eindeutig die Grenzen aufgezeigt.“ Allerdings bestand der Kader des SVA auch nur noch aus einem Rumpfteam (Patrick Pfeng, Nima Habibian, Hans-Martin Schneider, Philippe Harms, Richard Becker und Igor Lazic fehlten), so dass Reservisten eine Bewährungschance erhielten – diese aber nicht nutzen konnten. „Die Ausfälle waren einfach nicht zu ersetzen“, so Wirtz. Bezeichnend: Sogar Ersatztorhüter Antonio Rubiano-Prada musste als Feldspieler ran. „Das Spiel muss die Mannschaft jetzt schnell abhaken“, fordert der Trainer. Eine Chance zur Revanche gibt es auch noch: Im zweiten NFV-Pokal-Halbfinale treffen beide Teams an selber Stelle am 15. April wieder aufeinander.
Torfolge: 1:0 Marek Klimczok (11.), 2:0 Horst Elberfeld (15.), 3:0 Baya Baya (28.), 4:0 Elberfeld (32.), 5:0 Elberfeld (46.), 6:0 Cüneyt Özkan (81.)
Arminia: Lüders – Krüger (79. Rubiano-Prada), Ibanez, Tayar, Beise – Barudi, Rosenthal, Herold – Tasdelen – Ahmi (65. Besovic), Asamoah (55. Reinhardt)
Zuschauer: 200
Schiedsrichter: Kuno Fischer (Leer) bo
HAZ, 27.03.2006
„Blaue“ verlieren mit 0:6
Hannover (kös). Die Partie zwischen den Amateuren von Hannover 96 und dem Brinkumer SV wurde nach den Regenfällen am Sonntag wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt. Es wird nicht wenige Fans von Arminia Hannover geben, die sich das im Nachhinein für das Oberligaspiel ihrer Elf beim BV Cloppenburg auch gewünscht hätten. Mit 0:6 kamen die „Blauen“ dort vor 300 Zuschauern unter die Räder. Stark ersatzgeschwächt, kurzfristig fiel noch Abwehrspieler Igor Lazic wegen Achillessehnenproblemen aus, war das Team von Trainer Hilger Wirtz ohne Chance. Deutliches Zeichen für die Personalnot ist, dass mit Antonio Rubiano-Prada ein Torhüter als Feldspieler eingewechselt wurde. Marek Klimczok (11. Minute), Horst Elberfeld (15., 32., 46.), Baya Baya (27.) und Cüneyt Özkan (80.) trafen für den BVC. „Es wurde deutlich, dass unser Kader in der Breite unzulänglich besetzt ist“, sagte Wirtz.
Kicker, 27.03.2006
Nach nur 40 Minuten hatte Daniel Lüders die Faxen dicke. "Wehrt euch doch mal!", brüllte der bedauernswerte, weil zu diesem frühen Zeitpunkt bereits viermal bezwungene Torwart von Arminia Hannover seine Mitspieler an. Doch selbst ein noch so großes Engagement hätte für die ersatzgeschwächten Gäste nichts mehr gerettet. Zu überlegen präsentierte sich der BV Cloppenburg bei seinem 6:0-Glanzstück, dem bislang höchsten Saisonsieg. Die "Generalprobe" für das am Karsamstag, 15. April, steigende NFV-Pokal-Halbfinale stand klar im Zeichen der wie aus einem Guss auftrumpfenden Gastgeber. Aus der homogenen Cloppenburger Mannschaft ragten der brillante Linkspol Marek Klimczok und der torhungrige Horst Elberfeld noch heraus. Stark agierte auch das zentrale Mittelfeld, in dem der zähe Abräumer Maarten Schops den ideenreichen Zdenek Svoboda, Sergej Dikhtar und Baya Baya den Rücken gekonnt freihielt. Cloppenburgs Coach Jörg Goslar bemühte sich, die Euphorie nach dem Kantersieg nicht ausufern zu lassen: "Wir haben mit viel Selbstvertrauen unsere Hausaufgaben erledigt und befinden uns weiterhin in der Verfolgerrolle. Das Poaklspiel gegen Arminia Hannover hat demnächst einen ganz anderen Charakter." Johannes Klinker
Bild, 27.03.2006
Das tut weh! Oberligist Arminia bekam in Cloppenburg einen "Sechser-Pack" eingeschenkt, verlor 0:6. Schon nach 32 Minuten war das Ding gelaufen, die Blauen 0:4 zurück. Macht wenig Hoffnung für´s NFV-Pokal-Halbfinale in drei Wochen an gleicher Stelle.