19.02.2006, 14.30 Uhr
Endlich rollte das runde Leder wieder, wenn auch auf tiefem Geläuf. Die Anwesenden hatten ihr Kommen nicht bereut, denn von Beginn an sahen sie eine überlegene Mannschaft des SV Arminia. Die Gäste brachten in der ersten halben Stunde nicht viel zustande, beförderten das Spielgerät gar mehrfach völlig unkontrolliert ins Seitenaus. Vielleicht eine Folge der Anreise mit einem Bus des Trikotsponsors Rainbow Tours, der ja für überlange Fahrten in Thrombose fördernden Sitzen bekannt ist. Die Götter im blauen Dress hingegen bauten klug auf und kamen so zu Tormöglichkeiten. Nach einer Viertelstunde hatte das Netz zum ersten Male Gelegenheit zu zeigen, warum es am Gestänge befestigt ist. Ein Kopfball von André Beise überwand den Keeper der Bergedorfer und die Führung für den SVA durfte bejubelt werden. Offenbar noch total geschockt vom verdienten 1:0 nahm sich der Schlussmann der Gäste wenige Minuten später eine mentale Auszeit und Tugay Tasdelen hatte keine Mühe, den aus Sicht der Hamburger katastrophalen Fehlpass aufzunehmen und das Spielgerät im verwaisten Gehäuse unterzubringen. Das Spiel schien seinen erhofften Gang zu gehen, aber kurz vor dem Seitenwechsel gelang dem ASV aus dem Nichts der Anschlusstreffer. Mit dem 2:1 ging es in die Kabine und bei Wiederanpfiff sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie. Ein Pfiff des Spielleiters führte dazu, dass die 85er völlig überraschend ein zweites Tor erzielen durften. Nachdem Beise den Ball völlig regelkonform einem angreifenden Gästespieler vom Fuß spitzelte, zeigte der Referee zum Entsetzen aller Fußballkundigen auf den ominösen Punkt. Zum Zeitpunkt seiner Entscheidung war er etwa vierzig Meter vom Ort des Geschehens entfernt. Der Schiedsrichterassistent, der freie Sicht hatte korrigierte den Irrtum des Pfeifenmannes merkwürdigerweise nicht. Es lag eventuell daran, dass der Unparteiische im Moment seines Pfiffes den Gesichtsausausdruck eines Ferkels mit einer guten Idee angenommen hatte. Fast wäre der perfide Plan noch gescheitert, denn Daniel "Krake" Lüders hätte den Strafstoß beinahe entschärft. Nach dem Ausgleich dauerte es eine Weile, bis sich die Blauen von diesem Tiefschlag erholten. Doch ab der 70. Minute dominierten die Bischofsholer wieder, kamen zu Torgelegenheiten, die leider nicht genutzt werden konnten. So blieb es beim für die Gäste äußerst schmeichelhaften Remis, für das sie sich beim Schiedsrichtergespann erkenntlich zeigen sollten. Dirk
Neue Presse, 20.02.2006
Arminia kam gegen Bergedorf 85 nicht über ein 2:2 hinaus.
VON MARK BODE
HANNOVER. Für Arminia galt es, die Serie von sieben Heimspielen ohne Niederlage fortzuführen. Nach „optimalem Start“ (Trainer Hilger Wirtz) sah es sogar nach dem zehnten Saisonsieg aus. Andre Beise per Kopf (16.) und Tugay Tasdelen trafen. Der nahm ein Geschenk des Bergedorfer Torwarts Zick an, der ihm den Ball beim Abschlag direkt vor die Füße spielte (20.). Die Gäste kamen dann durch den freistehenden Oliver Lindemann zum Anschlusstreffer (40.). Ein strittiger Elfmeter nach einem angeblichen Foul von Beise führte zum Ausgleich (53.). Wirtz fühlte seine Elf verpfiffen: „Beise hat den Ball gespielt.“ Die Gastgeber versuchten danach zwar noch engagiert, den Siegtreffer zu erzielen – vergebens.
Tore: 1:0 Beise per Kopfball nach Freistoss von Barudi (16.), Tasdelen aus 17 Metern (20.), 2:1 Lindemann per Kopf nach Ecke von Reincke (40.), 2:2 Mario Radtke per Foulelfmeter, nach Foul an Reincke (53.)
Arminia: Lüders – Beise, Tayar, Ibanez, Lazic – Harms, Rosenthal (90. Ahmi), Herold, Barudi – Tasdelen, Schneider (77. Reinhardt)
Zuschauer: 300
Schiedsrichter: Jörg Hielscher (Wolfsburg)
Beste Arminen: Tasdelen, Ibanez, Barudi
HAZ, 20.02.2006
Hannover (kös). Kein Sieg zum Rückrundenstart. Im ersten Spiel nach der Winterpause trennten sich Arminia Hannover und der ASV Bergedorf 85 vor 300 Zuschauern im Rudolf-Kalweit-Stadion mit 2:2. Damit sind die „Blauen“ daheim seit acht Spielen ungeschlagen. „Ich bin hochzufrieden“, sagte Trainer Hilger Wirtz nach dem Rückrundenstart. Und das durfte er sein, denn die Voraussetzungen waren vor der Begegnung nicht eben günstig gewesen. Neuzugang Richard Becker durfte nicht eingesetzt werden, weil der brasilianische Verband die Freigabe irrtümlich nur für den Profibereich erteilt hatte. Abwehrspieler Marcel Ibanez und Stürmer Tugay Tasdelen gingen nach einer Grippe angeschlagen in die Partie. Es spricht für beide Spieler, dass sie trotzdem zu den stärksten Akteuren gehörten. Die Hausherren begannen gut und gingen schnell durch Andre Beise (16.) und Tasdelen (20. Minute) mit 2:0 in Führung. Mit dem Anschlusstor durch Oliver Lindemann (41.) fanden die konterstarken Gäste ins Spiel zurück. Aus Arminensicht zweifelhaft kam es schließlich zum Ausgleich. Beise berührte bei der mit einem Elfmeter bestraften Aktion nicht nur Gästestürmer Matthias Reincke, sondern auch den Ball. ASV-Libero Mario Radtke (53.) ließ sich durch die Proteste nicht verwirren und verwandelte den Strafstoß sicher. Nach der Gelb-Roten Karte für Bergedorfs Paul Deron (74.) wegen Foulspiels starteten die „Blauen“ ihre Schlussoffensive, doch Gästetorhüter Andre Zick rettete in der 82. Minute gegen Tasdelen und Nicolas Reinhardt.
Kicker, 20.02.2006
Es war eine interessante Begegnung, obwohl die spielerischen Elemente über 90 Minuten eher rar blieben. Das machten beide Teams durch viel Einsatz und Kampf wett. Arminia begann gut, doch spätestens mit dem 1:2 durch Oliver Lindemann nach einer Ecke von Matthias Reincke meldeten sich die Gäste zurück. Der Strafstoß, der zum Ausgleich führte, erschien hingegen zweifelhaft, denn Arminias André Beise hatte den Ball und nicht nur Reincke berührt. Doch auf Grund der deutlichen Steigerung der Gäste ging das Ergebnis in Ordnung. Dieter Kösel
Bild, 20.02.2006
Endlich geht´s in der 4. Liga weiter. Arminia führte gegen Bergedorf durch Tore von Beise und Tasdelen nach 20 Minuten 2:0. Dann Anschlusstreffer und ein zweifelhafter Elfer - am Ende 2:2.