15.04.2006, 16 Uhr
Alles war angerichtet für eine große Pokalparty. Vier Busse machten sich auf in das Südoldenburger Münsterland und sorgten für eine entspannte Anreise. Auf der Cloppenburger Speedwaybahn angekommen, wurde erst einmal die merkwürdige Vorstellung des extra angeheuerten Sicherheitsdienstes von den einzunehmenden Plätzen ignoriert. Wer will schon zu ebener Erde hinter einem Tor stehen? So standen wir dann dort, wo wir bei allen Besuchen in der Hochburg des organisierten Katholizismus standen. Es wurde gesungen und so waren auf den Rängen alle bereit für ein großes Spiel. Nur war leider versäumt worden die Mannschaft zu wecken, denn die Götter im blauen Dress verschliefen die erste Halbzeit völlig. Und dies spiegelte sich leider auch im Zwischenstand wieder. Schon nach zehn Minuten fiel das 0:1 durch einen harmlosen Schuss aus über zwanzig Metern. Auch bei den Treffern zum 0:2 und 0:3 sahen die Blauen nicht gut aus. Beide Tore wurden dem Gegner praktisch auf dem Silbertablett serviert. Wie im Training durften die BVC-Akteure freistehend zum Kopfball hochsteigen und die Kugel im Tor von Daniel "Krake" Lüders versenken. In dieser desolaten ersten Halbzeit hatte der SV Arminia keine Torchance, während die Gastgeber aus dreieinhalb Gelegenheiten drei Tore machten. Damit war das Spiel bereits zur Pause entschieden und wer es nicht gewusst hatte, wurde von dem geisteskranken Jubelperser am Stadionmikrofon in penetranter Weise ständig daran erinnert. Die zweite Hälfte verlief dann ausgeglichen, Arminia hatte sogar ein paar Chancen und erzielte auch ein Tor, das aus mysteriösen Gründen nicht anerkannt wurde. Dann war Schluss und eine große Gelegenheit war vertan. Nun gilt es sich auf die Liga zu konzentrieren, dort die noch fehlenden Punkte einzufahren und zu versuchen die Enttäuschung über das verpasste Finale vergessen zu machen. Ein Dank geht noch an das Organisationskomitee, das diese Fahrt hervorragend vorbereitet hat. Hätten diese fähigen Leute ihre Hände bei der Weltmeisterschaft im Spiel, könnte man tatsächlich über einen Spielbesuch anlässlich des Weltchampionats nachdenken. So müssen wir leider weiterhin das Geschwätz der "Kaiser" genannten "Lichtgestalt" (es handelt sich hier um ein Hologramm, Beckenbauer gibt es gar nicht wirklich) ertragen und uns dann die Spiele in den halbleeren Stadien im TV angucken. Dirk
Hallo, 16.04.2006
(dik). Der Traum vom DFB-Pokal in der kommenden Spielzeit blieb für Arminia nur ein schöner Traum. Mit 0:3 unterlag die Mannschaft von Trainer Hilger Wirtz beim BV Cloppenburg im Halbfinale des Landespokals vor 1000 Zuschauern. Sieger Cloppenburg darf nun in der kommenden Saison auf das Traumlos Bayern München hoffen. Bereits zur Halbzeitpause war eine Vorentscheidung für die Hausherren gefallen. Sergey Dikhtjar (9.) mit einem 25-Meter-Schuss, Mario Rodriguez (15.) mit einem Kopfball nach einer Ecke sowie der ehemalige Pokalheld von Hannover 96, Jörg-Uwe Klütz (41.) mit einem Kopfball nach einem Freistoß sorgten für klare Verhältnisse. Die Blauen hatten in der ersten Hälfte, in der sich beide Teams ansonsten gegenseitig neutralisierten, keine richtige Torchance. In der zweiten Hälfte tat der BVC nicht mehr als nötig. Immerhin kamen die Arminen nun zu einigen Tormöglichkeiten. Tugay Tasdelen (65.) schoss einen Freistoß übers BVC-Tor. Ein Treffer von Hans-Martin Schneider (75.) wurde wegen Abseits nicht gegeben. Einen Freistoß von Richard Becker (87.) parierte BVC-Torhüter Jan Hüring. Am Ostermontag um 15 Uhr empfängt Arminia den Meiendorfer SV im Rudolf-Kalweit-Stadion am Bischofsholer Damm. Und da geht es um einiges, denn bei einem Sieg dürften sich die Blauen den Klassenerhalt in der Oberliga frühzeitig gesichert haben. Viel wird davon abhängen, wie die Schützlinge von Trainer Hilger Wirtz das Aus im Landespokal verdaut haben.
Neue Presse, 18.04.2006
CLOPPENBURG. Aus der Traum vom großen Geld: Arminia verlor im Halbfinale des NFV-Pokals 0:3 beim BV Cloppenburg, verpasste damit auch den Einzug in den lukrativen DFB-Pokal. Für die Bischofsholer war es das Spiel des Jahres. 50 000 Euro wäre ein Erfolg wert gewesen – so viel hätte es in Runde eins des DFB-Pokals an TV-Geld gegeben. Die Kicker von Trainer Hilger Wirtz erwischten einen schwachen Tag, hatten wie beim 0:6 vor Monatsfrist keine Chance. Bereits zur Halbzeit war die Partie gelaufen. Die Cloppenburger, trainiert von Ex-96-Amateurcoach Jörg Goslar, legten einen Blitzstart hin, führten nach 15 Minuten bereits 2:0. Beim Führungstreffer, einem 25-Meter-Schuss von Dichtjar, sah Arminen-Schlussmann Daniel Lüders nicht gut aus (9.). Sechs Minuten später traf Rodriguez per Kopf nach einer Ecke. Ex-96-Profi Jörg-Uwe Klütz erhöhte fünf Minuten vor dem Wechsel ebenfalls per Kopf. sch
Tore: 1:0 Dichtjar (9.), 2:0 Rodriguez (15.), 3:0 Klütz (40.)
Arminia: Lüders – Schneider (86. Reinhardt), Tayar, Ibanez, Lazic (64. Rosenthal) – Herold, Beise, Tasdelen, Barudi – Harms, Habibian (64. Becker)
Zuschauer: 1100
Bester Armine: Ibanez
HAZ, 18.04.2006
Hannover (kös). Zwei wichtige Spiele innerhalb von drei Tagen zu bestreiten – in den Profiligen wäre dies undenkbar. In der Fußball-Oberliga Nord kennt man solche Vorbehalte nicht, obwohl es sich dort zumeist um Amateurteams handelt, und deshalb rollte der Ball über Ostern im Dauereinsatz. So trat Arminia am Sonnabend beim BV Cloppenburg im Halbfinale des Landespokals an. Das Team von Trainer Hilger Wirtz unterlag dem BVC mit 0:3 und verpasste den Sprung in den DFB-Pokalwettbewerb. Die Erwartungen an das Pokalspiel waren hoch gewesen, und dies hatte sich auch in der Vorbereitung bemerkbar gemacht. Zum ersten Mal in der fast vierjährigen Amtszeit von Trainer Hilger Wirtz reiste Arminia frühzeitig an, absolvierte vormittags ein Lockerungstraining und bezog Quartier in einem Tageshotel. 300 Fans hatten die Reise nach Cloppenburg angetreten. Die Partie wurde all dem nicht gerecht. Sergey Dikhtjar (9. Minute) mit einem haltbaren 25-Meter-Schuss sowie Mario Rodriguez (15.) per Kopfball zerstörten schnell alle Pokalträume der Hannoveraner. Die 1200 Zuschauer bekamen in der Folge eine Partie zu sehen, in der sich beide Teams fast neutralisierten. Der frühere 96er Jörg-Uwe Klütz (42.) sorgte mit einem Kopfball für die vorzeitige Entscheidung. In der 2. Hälfte kamen die enttäuschenden Arminen ein wenig auf, doch ein Tor von Hans-Martin Schneider (75.) wurde wegen Abseits nicht gegeben. „Das Bemühen meiner Akteure war da, aber viel zu spät, da war das Spiel schon gelaufen“, meinte Wirtz.
Kicker, 18.04.2006
Erstmals in der fast 90-jährigen Klubhistorie schaffte der BV Cloppenburg den Sprung in die DFB-Pokalhauptrunde. Und dies vollauf verdient nach einem nie gefährdeten 3:0-Heimerfolg über den blassen Liga-Konkurrenten Arminia Hannover, der unlängst in der Meisterschaft sogar mit 6:0 "zerlegt" worden war. Die frühen Tore von Dikhtjar (9.) und Rodriguez (15.) nahmen den Gastgebern die Angst vor dem eigentlich erwarteten Geduldspiel. In der Folgezeit ließ die überaus sichere Cloppenburger Defensive keine einzige zwingende Arminen-Torchance zu. Als sich Hannover zum Ende des ersten Durchgangs zu einer besseren Phase aufraffte, bedeutete Klütz´ toller Flugkopfball zum 3:0 (42.) die endgültige Entscheidung in der weitgehend einseitige Partie. Im zweiten Spielabschnitt durften sich die Platzherren damit begnügen, den Vorsprung zu verwalten. Dennoch hätte zumindest Zeqo (79.) noch auf 4:0 erhöhen können. In Cloppenburg grassiert nun die Vorfreude auf die Auslosung der ersten Pokalrunde. Bayern, Bremen oder HSV - gerne darf´s eine der ganz großen Nummern sein, zumal bis zum August die neue Tribüne erstellt sein soll. J. Klinker
Bild, 18.04.2006
Hoffentlich hatten sie beim Ostereiersuchen mehr Glück. Arminia verpasste den Einzug in den lukrativen DFB-Pokal, verlor im Landespokal-Halbfinale 0:3 beim BC Cloppenburg.