06.11.2005, 14 Uhr
Nach entspannter Anfahrt durften die Mitreisenden erneut ein Spiel mit höchstem Unterhaltungswert sehen. Die Gastgeber waren zunächst die aktivere Mannschaft und gingen in der neunten Minute in Führung. Der FC St. Pauli wollte allerdings noch mehr an diesem sonnigen Herbstnachmittag und so legten die Platzherren in der zwanzigsten Spielminute den zweiten Treffer nach. Dieser stoppte weder die Gesänge der weit Gefahrenen, noch ließ sich die schleichende Metamorphose des SV Arminia damit aufhalten, denn nach einer halben Stunde hielt, für die Autochthonen sicherlich überraschend, der SVA das Heft in der Hand. Das sollte sich auch im Spielstand niederschlagen. 39 Minuten waren gespielt, als Philippe Harms nach schönem Konter verkürzen konnte und der Sekundenzeigen brauchte nur drei Umdrehungen bis Tugay Tasdelen den Ausgleich besorgte. Vorausgegangen war eine Kombination, die die Anwesenden nicht nur mit der Zunge schnalzen ließ, sondern in ihrer Geschwindigkeit an einen Flipper erinnerte. Mit dem 2:2 ging es in die Pause. Die anwesenden Arminen lächelten ob des Spielzugs in der 42. Minute die gesamte Zeit bis zum Wiederanpfiff und sahen dann eine überlegene Elf vom Bischofsholer Damm. Diese Überlegenheit wurde leider nicht in Tore umgemünzt und so kamen die Braun-Weißen nach einem Abwehrfehler zu ihrer einzigen Torchance im zweiten Durchgang und leider auch zu ihrem dritten Tor. Wenn jetzt irgendwer gedacht hätte, dass der Widerstand der Blauen nach dem erneuten Rückstand gebrochen wäre, dann sah er sich in der folgenden Spielzeit eines besseren belehrt. Unverdrossen spielte der SV Arminia nach vorn und wurde eine Viertelstunde vor dem Ende belohnt. Ein Schuss von Nima Habibian aus 22 Metern schlug hinter dem völlig verdutzten Keeper des FC St. Pauli im Netz ein - das 3:3. Und noch nicht das Ende, denn kurz vor dem Abpfiff war sogar noch der Siegtreffer drin, doch der Schlussmann der Hamburger brachte sein ganzes Können auf und wehrte ab. Dann war Schluss und alle waren mit dem geholten Punkt mehr als zufrieden. Über die Rangelei aus ungeklärtem Anlass zwischen Habibian und einem Anhänger der Gastgeber decken wir an dieser Stelle den Mantel, und zwar den des Schweigens. Dirk
Neue Presse, 07.11.2005
Arminia hat einen Auswärtspunkt geholt: 3:3 nach zweimaligem Rückstand bei der Reserve des FC St. Pauli.
HAMBURG. Den Start verpennten die Bischofsholer völlig: Nach gerade einmal 19 Minuten lagen sie schon 0:2 hinten, Ansorge mit einem Lupfer (11.) und Rose hatten für die Gastgeber getroffen. Nach einer dicken Chance von Patrick Pfeng (spielte für den grippegeschwächten Boris Besovic) wurden die Hannoveraner endlich aktiver. Lohn: Noch vor der Pause gelang der 2:2-Ausgleich. Sehenswert war dabei das Anschlusstor von Philippe Harms, der nach langem Solo erfolgreich war (39.). Das 2:2 gelang Tugay Tasdelen aus Nahdistanz nach Vorarbeit von Harms und Nima Habibian. Der zweite Durchgang bot weiter beste Unterhaltung, wozu die auch wackeligen Abwehrreihen beider Teams beitrugen. Nachdem Flatken St. Pauli wieder in Front brachte (67.), mussten die Arminen wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Mit erneutem Erfolg: Habibian erzielte mit einem tollen Volleyschuss aus 20 Metern das 3:3 (75.). Den möglichen Gäste-Sieg verpasste Igor Lazic kurz vor dem Ende. Arminen-Coach Hilger Wirtz: „Da war
heute mehr drin. Dennoch muss ich meinem Team ein Kompliment machen, zweimal konnte ein Rückstand aufgeholt werden.“ Nach der ersten Punkteteilung in dieser Saison rutschten die Arminen in der Tabelle auf Platz acht ab. sch
Tore: 1:0 Ansorge (11.), 2:0 Rose (19.), 2:1 Harms (39.), 2:2 Tasdelen (42.), 3:2 Flatken (67.), 3:3 Habibian (75.)
Arminia: Lüders – Schneider, Lazic, Tayar, Beise – Pfeng (72. Barudi), Herold, Akrapovic, Harms – Tasdelen (81. Besovic), Habibian (90. Asamoah)
Beste Arminen: Harms, Lazic
HAZ, 07.11.2005
Hannover (kös). In einem temporeichen Spiel trennten sich der FC St. Pauli II und Arminia Hannover vor 301 Zuschauern mit 3:3. Dabei zeigten sich Glanz und Elend im Spiel des Fußball-Oberligisten vom Bischofsholer Damm. Heiko Ansorge (9. Minute) und Jan-Philipp Rose (19.) nutzten Arminias Defensivschwächen zu einer schnellen 2:0-Führung. Doch der starke Philippe Harms (39.) und Tugay Tasdelen (42.) glichen noch vor der Pause aus. Einen weiteren Abwehrfehler nutzte Lukasz Sosnowski (67.) zur erneuten Führung der „Kiez“-Kicker. Es spricht für Arminias Selbstbewusstsein, dass der gute Nima Habibian diesen Rückschlag acht Minuten später mit einem herrlichen 22-Meter-Volleyschuss ausgleichen konnte. In der 89. Minute rettete St. Paulis Torwart Patrik Borger seinem Team gegen Igor Lazic das Remis. „Auf Grund unserer Chancen hätten wir sogar gewinnen müssen“, sagte Trainer Hilger Wirtz.
Kicker, 07.11.2005
Auf widrigem Boden boten beide Teams ein offensives Spiel. Dabei wirkte der Deckungsverbund der Gäste völlig verunsichert. Mit zwei langen Bällen bereiteten Hinzmann und Sosnowski die frühe 2:0-Führung vor. Dank des schnellen Harms kämpfte sich Arminia ins Spiel zurück, ehe Tayar sein Team mit einem kapitalen Bock auf die Verliererstraße brachte. Mit einem Schuss aus 22 Metern rettete Nima Habibian den Punkt, den Lazic in der 89. Minute noch hätte ausbauen können, aber Borger parierte glänzend. H. Borchardt
Bild, 07.11.2005
Arminia steckte beim 3:3 auf St. Pauli einen frühen 0:2-Rückstand weg. Harms (39.) und Tasdelen (42.) besorgten innerhalb von drei Minuten den Ausgleich. Habibian (75.) traf zum verdienten 3:3-Endstand.