25.09.2005, 15 Uhr
Die Zuschauer im von der Sonne durchfluteten Fußballtempel am Bischofsholer Damm wurden in der ersten Hälfte Zeuge einer Demonstration durch die Götter im grünen Dress. Schon nach zwei Minuten durfte der konsternierte Keeper der Gäste den Ball aus den Maschen holen. Nima Habibian hatte nach schönem Pass von Bruno Akrapovic eiskalt vollstreckt. Nur wenige Minuten später war es André Beise, der ein feines Zuspiel aufnahm und zum 2:0 einschoss. Hätten die Osnabrücker geahnt, welch ein Wirbelsturm hier auf sie zukommen würde, hätten sie mit Sicherheit Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet. Aber dafür war es zu spät und statt dessen entschied Boris Besovic mit einem sehenswerten Treffer die Partie. Er hatte einen Gegenspieler aussteigen lassen und traf vom rechten Strafraumeck in den linken Winkel. Die Begeisterung auf den Rängen war natürlich immens. Erst jetzt erwachten die Lila-Weißen aus ihrer Katatonie und merkten, dass sie heute ja noch ihr fußballerisches Tagewerk zu verrichten hatten. Schließlich waren noch 77 Minuten Spielzeit über. Die Offensivbemühungen der Gäste waren aber immer der Gefahr von pfeilschnellen Kontern des SV Arminia ausgesetzt. Trotzdem gelang ihnen der Anschlusstreffer, aber diese Hybris bestrafte Arminia nahezu postwendend. Aus unmöglichem Winkel gelang Habibian sein zweiter Treffer. Nach weiteren Chancen für die Blauen ging es mit einem beruhigenden Vorsprung in die Pause. Nach dem Wechsel änderte sich nichts an der drückenden Überlegenheit des SVA und nachdem Tugay Tasdelen den Ball in Strafraumnähe erkämpft hatte, hatte Habibian keine Mühe erneut das Leder über die Linie zu bugsieren. Osnabrück gab aber nicht auf und wurde belohnt - vom Schiedsrichter. Hatte dieser ein klares Foul an Besovic im Strafraum noch ignoriert, durften die Gäste dann aus nicht ersichtlichen Gründen vom Punkt aus auf´s Tor schießen. Die Freude darüber wurde dem Schützen durch Daniel "Krake" Lüders Parade aus dem Gesicht gewischt. Nachdem der Referee eine weitere eines Pfiffes würdige Aktion im Gästestrafraum geflissentlich übersah, gelang dem VfL doch noch kurz vor dem Ende das zweite Tor. Die gefeierte Mannschaft aber hieß natürlich Arminia. Zu Recht nach dieser großen Leistung. Dirk
Neue Presse, 26.09.2005
HANNOVER. Arminia war ganz stark, gewann 5:2 gegen VfL Osnabrück II. Freunde der Winkelberechnung hätten ihren Spaß gehabt: Die Arminen schossen in der ersten Hälfte nahezu aus jeder Position, drei Treffer gelangen aus ganz spitzen Winkeln. Schon nach drei Minuten traf der überragende Nima Habibian nach exaktem Pass von Philippe Harms zum 1:0. André Beise war der nächste Kunstschütze nach einem Akrapovic-Freistoß – 2:0 (10.). Boris Besovic machte es konventioneller, aber ebenso schön: Erst ein Solo, dann aus 16 Metern rein – nach 13 Minuten stand es schon 3:0. Der Anschluss von Bernhardt (19.) brachte die Arminen nicht aus dem Konzept. Einen weiteren geradlinigen Angriff schloss Habibian mit einem tollen Schuss fast von der Grundlinie ab – 4:1 (31.). 550 Fans hatten viel zu jubeln beim Halbzeitpfiff. Nach dem Wechsel wurde es etwas ruhiger auf dem Rasen. Nachdem wiederum Habibian nach energischem Nachsetzen auf 5:1 erhöht hatte (50.), sparten die Bischofsholer etwas Energie. Es gab
nur noch wenige Torszenen. Arminias Schlussmann Daniel Lüders konnte noch einen Elfmeter von Villar abwehren (72.), in der Schlussminute betrieb derselbe VfL-Akteur noch Ergebnis-Kosmetik. Die Arminen strahlten nach Abpfiff dennoch: „Super, was wir heute in der Offensive geleistet haben“, freute sich Arminias Coach Hilger Wirtz nach dem dritten Erfolg in Serie. Damit kletterten die Bischofsholer auf Rang sechs.
Tore: 1:0 Habibian (3.), 2:0 Beise (10.), 3:0 Besovic (13.), 3:1 Bernhardt (19.), 4:1 Habibian (31.), 5:1 Habibian (50.). 5:2 Villar (90.)
Arminia: Lüders – Schneider, Lazic, Tayar, Beise – Herold – Besovic (77. Asamoah), Akrapovic, Harms (82. Weis) – Tasdelen, Habibian (64. Reinhardt)
Beste Arminen: Habibian, Akrapovic, Beise sch
HAZ, 26.09.2005
Hannover (kös). Es war so einer der Tage für Arminia Hannover, an denen es einfach läuft. Mit dem 5:2-Sieg über den VfL Osnabrück II feierten die „Blauen“ in der Fußball-Oberliga vor 500 Zuschauern den dritten Erfolg in Serie und schoben sich auf den 6. Tabellenplatz vor. „Wir haben konsequent den Abschluss gesucht“, sagte Trainer Hilger Wirtz – und zu seiner großen Freude hatten seine Spieler dabei bereits in der Anfangsphase Erfolg. Bereits nach 13 Minuten konnte sich der Coach gegen den Tabellenfünften entspannen. Angetrieben vom überragenden Nima Habibian entfachte Arminia einen Angriffswirbel, wie man ihn sich so vor ein paar Wochen noch nicht so recht hätte vorstellen können. Bereits nach drei Minuten traf Habibian nach Pass von Philippe Harms aus spitzem Winkel. In der 10. Minute spielte der starke Bruno Akrapovic einen Freistoß auf den guten André Beise, der von links einschoss. Nur 180 Sekunden später ließ Boris Besovic aus 14 Metern das 3:0 folgen. Irgendwie hatten die Spieler Wirtz beim Wort genommen. Der Arminen-Trainer hatte seine Abwehr wegen des Ausfalls von Marcel Ibanez (Meniskusprobleme) umbauen müssen. Und weil Ersatzmann Igor Lazic, der eine ordentliche Leistung zeigte, nach muskulären Problemen erst zweimal mit der Mannschaft trainiert hatte, verordnete Wirtz dem Team gegen Osnabrück die Flucht nach vorne. Die gelang, und auch der Anschlusstreffer durch Edgar Bernhardt (25.) war da nur ein Schönheitsfehler. Den korrigierte Habibian in der 31. Minute mit dem „Tor des Tages“. Nach einem Pass von Besovic umkurvte er Osnabrücks Thomas Egbers und schoss den Ball – diesmal von der rechten Seite – wieder aus spitzem Winkel volley unter die Latte. Habibian (50.) mit seinem dritten Tor und Osnabrücks Oliver Villar (90.) besorgten den Endstand. Neben den Stürmern konnte sich aber auch Torhüter Daniel Lüders auszeichnen: Er hielt einen umstrittenen Strafstoß von Villar – Beise soll vorher Bernhardt gelegt haben. „Jetzt haben wir ein Punktepolster und bleiben auf dem Teppich“, sagte Wirtz.
Kicker, 26.09.2005
Ein verdienter Sieg für Arminia Hannover, die die Unsicherheiten in Osnabrücks Abwehr konsequent ausnutzten. Besonders Nima Habibian war in den 64 Minuten seines Einsatzes von seinen Gegenspielern kaum mit legalen Mitteln zu stoppen. Positiv bei den Gästen aus Osnabrück, dass sie trotz des frühen deutlichen Rückstandes weiterhin nach vorne spielten und bis zum Schluss um eine Ergebnisverbesserung bemüht waren. Dieter Kösel
Bild, 26.09.2005
Blau in Ballerlaune! 5 Tore von Arminia in der 4. Liga. Arminia fegte Osnabrück II mit 5:2 vom Platz. Der zweite Fünfer-Pack (vorher 5:3 in Büdelsdorf). Trainer Wirtz: "Ganz starke Vorstellung." Vor allem vom 3-fachen Torschützen Habibian. Außerdem trafen Besovic und Beise. Lüders hielt einen Foulelfmeter von Villar.