17.09.2005, 15 Uhr
Alle, die die beschwerliche Reise in den hohhen Norden auf sich genommen hatten, erwartete neben einem ordentlichen Frühstück im Zug auch ein großartiges Spiel des SV Arminia. Diesmal wurde nicht auf dem, an ein Überflutungsbecken gemahnenden, Platz am Heisterort gespielt, wo man auf Grund des engen Geläufs bereits von der Mittellinie den Torschuss wagen konnte, sondern im Stadion des Büdelsdorfer TSV nebenan. Dieser Platz hatte zwar eine Tribüne und eine Laufbahn, aber auch hier waren rundum Hügel, die in der für die Region typischen Deichbauweise angelegt worden sind. Erstaunlich war, dass der mobile Fischbrötchenwagen gerade diese beliebte Speise nicht im Angebot hatte, diese dafür von emsigen Servicekräften im anliegenden Lokal auf einem Tisch drapiert wurden. Nachdem man das Terrain ausführlich sondiert hatte, begann auch schon das Spiel und die Götter im grünen Dress waren von der ersten Minute an hochkonzentriert. Die Freien Turner aus Büdelsdorf konnten ihre Übungen überall machen, nur nicht in der Hälfte des SV Arminia, der seinerseits stets brandgefährlich konterte. Einer dieser Angriffe führte nach einer Viertelstunde zum verdienten 1:0 durch André Beise und dies sollte nicht der letzte von den Blauen gesetzte Offensivakzent sein. Die Platzherren wirkten in dieser ersten Hälfte über weite Strecken hilflos, als wäre ihnen die Weite des Platzes erst kurz vor dem Spiel aufgefallen und die Kurzsichtigen unter ihnen Schwierigkeiten hätten, ihr Denken auf größere Dimensionen als den Bolzplatz nebenan umzustellen. Arminia beherrschte das Spiel derart, dass diese erste Hälfte in den Lehrbüchern über den Absolutismus auftauchen müsste. Aber man herrschte nicht nur, man teilte auch und zwar aus, denn die Torchancen wurden konsequent genutzt. Bis zum Pausentee, der wegen der hohen Temperaturen wohl eher kalt gewesen sein dürfte, schraubten die Götter das Ergebnis auf 3:0. Getroffen hatten Boris Besovic und Nima Habibian nach blitzsauberen Kontern. Mit Wiederanpfiff zeigte sich, dass die Büdelsdorfer sich nicht abschlachten lassen wollten. Vielleicht hatte der Trainer der Gastgeber in der Kabine ein paar harsche Worte an sein Team gerichtet. Und tatsächlich gelang Atasoy nach 53 Minuten der Anschlusstreffer. Kurz flackerte Hoffnung in den Augen der Anhänger von Eider Büdelsdorf auf, aber schon bald trieb ihnen Beise mit seinem zweiten Tor Tränen in dieselben. Sein abgefälschter Schuss landete nach einer Stunde an der richtigen Adresse. Doch damit nicht genug. Nur wenige Minuten später trug sich auch Philippe Harms in die Torschützenliste ein - das 5:1! Godzilla betrachtete das Ganze mit einem Lächeln von der Eider-Bank. Da ihre spielerischen Mittel offenbar an diesem Tag nicht ausreichen würden, verlegten sich die Gastgeber auf die Schauspielerei und so zeigte der Schiedsrichter nach 70 Minuten auf den ominösen Punkt, von wo aus Daniel "Krake" Lüders keine Abwehrmöglichkeit gelassen wurde. War dieser Strafstoß noch vertretbar, gab es zehn Minuten später einen Elfmeter, den nur der Referee gesehen hatte. Auch einige Spieler des Heimteams schienen überrascht, nutzten aber trotzdem das Geschenk zum 5:3 (80.). Die letzten Minuten brachte der SVA souverän über die Runden und nach Spielschluss wollte der Beifall über diese große Leistung schier nicht abreißen. Die Büdelsdorfer haderten ihrerseits mit dem Schicksal und anstatt die Schuldigen an der Niederlage in den eigenen Reihen zu suchen, wurde Godzilla von einem Hinterbänkler entführt. Zum Glück war der sympathische Tyrannosaurus Rex bald wieder in unserem Besitz. Dirk
Hallo, 18.09.2005
(dk). Arminia Hannover setzte sich gestern bei Eider Büdelsdorf mit 5:3 vor 280 Zuschauern durch. "Das wird eine tolle Rückfahrt", freute sich Hilger Wirtz über diesen Erfolg. "Wir haben fast jede Tormöglichkeit genutzt", so Arminias Trainer. Bereits zur Pause führten die Blauen durch die Treffer von André Beise (19.), Boris Besovic (28.) und Nima Habibian (43.) mit 3:0. Auf den Anschlusstreffer durch Öczan Atasoy reagierte Arminia mit Toren durch Beise (61.) und Philippe Harms (67.). Zwei Foulelfmetertore durch Sven Beck (70., 80.) sorgten für den Endstand.
Neue Presse, 19.09.2005
RENDSBURG. Arminia gut in Schuss: 5:3 in Büdelsdorf – schon der zweite Auswärtssieg. Vor dem Anpfiff musste Arminen-Coach Hilger Wirtz den Ausfall von Igor Lazic hinnehmen. Den Innenverteidiger plagen erneut muskuläre Probleme, Boris Besovic erhielt eine weitere Chance. Der Stürmer nahm die Position im rechten Mittelfeld ein und sorgte dort für viel Gefahr. Den ersten Arminen-Treffer durch André Beise (19.) bereitete Besovic vor, dann traf er selbst nach energischer Vorarbeit von Philippe Harms (28.). Die Gastgeber, die die erste Hälfte komplett verschliefen, mussten vor der Pause sogar noch das 0:3 von Nima Habibian hinnehmen (43.). Auch nach dem Wechsel blieb die Wirtz-Elf besser. Das Anschlusstor von Attasoy (53.) beantworteten die Arminen mit zwei weiteren Treffern von Beise (64.) und dem überragenden Harms (74.). Büdelsdorf kam durch Elfmetertreffer von Beck (75., 80.) zwar noch einmal auf 3:5 heran, doch der verdiente Erfolg Arminias war nicht mehr zu verhindern. „Super, jetzt
haben wir eine ausgeglichene Bilanz und können etwas entspannter in die Zukunft schauen“, freute sich Wirtz. sch
Tore: 0:1 Beise (18.), 0:2 Besovic (28.), 0:3 Habibian (43.), 1:3 Atasoy (53.), 1:4 Beise (64.), 1:5 Harms (74.), 2:5 Beck (75., Elfmeter), 3:5 Beck (80., Elfmeter)
Arminia: Lüders – Schneider, Tayar, Ibanez, Beise – Herold, Akrapovic – Besovic (72. Krüger), Harms – Tasdelen (83. Asamoah), Habibian (70. Reinhard)
HAZ, 19.09.2005
(kös). Arminia Hannover setzte sich am Sonnabend bei FT Eider Büdelsdorf mit 5:3 durch. Bereits zur Halbzeit hatten André Beise (17.), Boris Besovic (28.) und Nima Habibian (43.) mit einem herrlichen Heber vor 280 Zuschauern für einen 3:0-Vorsprung gesorgt. Dennoch war Trainer Hilger Wirtz nicht völlig zufrieden, hatte seine Abwehr doch viele Chancen zugelassen. Nach 64 Minuten war die Partie endgültig entschieden. Öczan Atasoy (53.) sorgte mit seinem Anschlusstreffer bei Eider für Hoffnung, doch elf Minuten später konterte Arminia mit dem 4:1; erneut traf Beise. Nach dem fünften Arminen-Tor durch Philippe Harms (74.), das der starke Bruno Akrapovic eingeleitet hatte, hätten die Arminen noch einiges für ihr Torverhältnis tun können. Eiders Torjäger Sven Beck (75., 82.) sorgte mit zwei Foulelfmetern für Ergebniskosmetik. „Ein verdienter Sieg, aber an den Schwächen in unserer Defensive müssen wir weiter arbeiten“, sagte Trainer Wirtz.
Kicker, 19.09.2005
Die Abwehrprobleme der Büdelsdorfer wurden erneut deutlich. Not-Libero Kai Lass bekam seine Deckung nicht in den Griff. Als die Partie schon entschieden war, gab Schiedsrichter Schwarze zwei zweifelhafte Elfmeter - und gestaltete das Ergebnis in Zusammenarbeit mit Goalgetter Sven Beck erträglich. Bernd Anders
Bild, 19.09.2005
Arminia siegte in Büdelsdorf 5:3. Tore: Beise (2), Besovic, Habibian, Harms. lb