04.12.2005, 14 Uhr
Gerade am Bischofsholer Damm angekommen, erreichte uns die Nachricht, dass die Eintracht wohl von einer größeren Menge unterstützt werden sollte, die sich bereits in der Straßenbahn ziemlich daneben benommen hatte. Die Gestalten sammelten sich nach dem Eintritt neben der Tribüne und da hätten sie auch stehen bleiben sollen, aber sie zogen es vor den Platz direkt neben uns einzunehmen. Dass der Ordnungsdienst dies nicht verhinderte, sorgte bei den einheimischen Fans doch für ein wenig Unmut. Das Spiel begann und die Gäste spielten gut mit, hatten sogar eine große Chance zur Führung, doch der in die Flanke reinrutschende Eintrachtler schaffte es den Ball aus zwei Metern über das von Daniel "Krake" Lüders gehütete Gehäuse zu befördern. Die Götter im blauen Dress waren wesentlich gefährlicher in ihren Aktionen. Nach etwas mehr als zehn Minuten sorgte Tugay Tasdelen mit einem schönen Freistoß aus zwanzig Metern für die verdiente Führung der Blauen und beim Anhang der Braunschweiger für Entsetzen, das sich sofort in schwachsinnigen Aktionen entlud. Eine adipöse Kreatur mit dackelartigen Beinen und kurzgeschorener Rübe sowie passendem Schweinsgesicht riss eine Fahne des SV Arminia vom Zaun und versuchte sofort wieder in der Menge zu verschwinden, denn es fanden sich sofort Leute, die weitere Schändungen der heiligen Farben zu verhindern wussten. Es kam zu einer kleineren Schubserei und kurz darauf war auch die Polizei vor Ort, die sich vorher in für sie sicherer Entfernug aufgehalten hatte. Fortan sollte sie ebenfalls auf dem Hügel stehen. Der BTSV schien vom Rückstand keineswegs geschockt und hatte kurz nach Tasdelens Treffer seine zweite große Chance, es wurde aber wieder nichts daraus und weitere Torgelegenheiten der Gäste wusste die sichere Abwehr des SV Arminia zu verhindern. Auf der anderen Seite traf Nima Habibian den Pfosten und in der Folge spielte nur noch Arminia. In der 36. Minute trug sich erneut Tasdelen nach einem herrlichen Angriff in die Torschützenliste ein - das 2:0 und gleichzeitig der Halbzeitstand. Die Mitgereisten aus der Löwenstadt waren zusehends verstummt und auch ihre Anzahl war geringer geworden. Kurz nach Wiederanpfiff gab es dann noch mal ein Lebenszeichen des Teams von Trainer Uwe Hain, im Anschluss hatte der SVA den Gegner fest im Klammergriff. Dieser war so fest, dass sogar Zeit für ein Späßchen blieb. Bruno Akrapovic stoppte einen weiten Ball von Habibian mit dem Trikot und erntete dafür donnernden Beifall von den Rängen. Trotz vieler Möglichkeiten sollte es bis zur 70. Minute dauern, dann hatte Habibian das 3:0 erzielt. Er feierte sein Tor mit einer schönen Geste in Richtung Braunschweiger Fans und diese ließen sich nicht lumpen und hingen für kurze Zeit am Zaun fest. Ein für Löwen in Westeuropa normaler Zustand. Kurz darauf wurde Doppeltorschütze Tasdelen aus- und Lewis Asamoah eingewechselt. Sofort bekam er ein schönes Zuspiel, sah in der Mitte Habibian und auch dieser traf zum zweiten Mal in dieser Partie (76.). Bis zum Schlusspfiff hätten die Giganten das Ergebnis noch ausbauen können, aber es blieb letztlich beim auch in dieser Höhe verdienten 4:0-Sieg des SV Arminia. Während wir die Mannschaft feierten, durften die BTSVler zurück ins heimische Gehege. Dirk
Neue Presse, 05.12.2005
HANNOVER. Der SV Arminia verabschiedete sich von den heimischen Fans mit einem überzeugenden 4:0 über Eintracht Braunschweig II. „Ich bin hochzufrieden. Wir haben 90 Minuten Zug zum gegnerischen Tor gehabt“, freute sich SVA-Trainer Hilger Wirtz. Dabei ließen seine Spieler noch zahlreiche Chancen ungenutzt, allen voran Nima Habibian. Er traf nach einem Freistoß nur den Pfosten (21.) und vergab zwei weitere gute Möglichkeiten (44., 59.). Allerdings waren auch die Gäste zwischenzeitlich gefährlich. So setzte Michal Janicki einen abgefälschten Freistoß an den Pfosten (18.). Doch nach der kurzen Drangperiode im zweiten Abschnitt dominierten wieder die Platzherren das Geschehen und feierten den sechsten Saison-Heimsieg.
Tore: 1:0 Tugay Tasdelen mit direktem Freistoß (12.), 2:0 Tasdelen (36.), 3:0 Nima Habibian aus zwölf Metern (70.), 4:0 Habibian nach Querpass von Lewis Asamoah (76.)
Arminia: Lüders, Ibanez (82. Krüger), Lazic, Tayar, Schneider, Barudi, Herold (82. Rosenthal), Akrapovic, Harms, Tasdelen (74. Asamoah), Habibian
Zuschauer: 300
Beste Arminen: Tasdelen, Barudi, Lazic bo
HAZ, 05.12.2005
Hannover (kös). Arminia Hannover hat im letzten Heimspiel des Jahres in der Fußball-Oberliga ein weiteres Ausrufezeichen in einer bisher so erfreulich verlaufenen Saison gesetzt. Mit einem überzeugenden 4:0-Erfolg über Eintracht Braunschweig II gelang dem Team von Trainer Hilger Wirtz der sechste Sieg im Rudolf-Kalweit-Stadion. „Es ist schön, sich so vom eigenen Publikum zu verabschieden“, sagte Wirtz und strahlte dabei. Erinnert man sich daran, unter welchen Schwierigkeiten Wirtz auf Grund der angespannten finanziellen Lage zu Saisonbeginn überhaupt einen Kader zusammenstellen konnte, dann war diese Partie ein weiterer Beleg, was mit Begeisterung und Trainingsarbeit möglich ist. Die 300 Zuschauer, sofern sie nicht aus Braunschweig kamen, hatten ihren Spaß am Auftritt der „Blauen“. Wohl kaum ein Oberligateam setzt so auf Angriffsfußball wie Arminia. Bereits in der 12. Minute erzielte Tugay Tasdelen mit einem direkten Freistoß aus 16 Metern die Führung für die Hausherren. Die Gäste konnten da nur bis zur 18. Minute mithalten, als Michal Janicki, Leihgabe aus dem Zweitligakader, einen Freistoß an den Pfosten setzte. Danach dominierten die jungen Arminen. Ein Beispiel für das Selbstbewusstsein, das sie sich mittlerweile erspielt haben, zeigte Nima Habibian (21.). Der Angreifer setzte einen Freistoß aus spitzem, für einen Torschuss eigentlich unmöglichem Winkel ebenfalls an den Pfosten. Der starke Tasdelen (36.) verwandelte kurz darauf ein schönes Zuspiel von Bruno Akrapovic zum 2:0. Die Eintracht kam noch zu einer Chance durch Hasim Gökden (50.), aber das erwartete Aufbäumen ließen die Wirtz-Schützlinge nicht zu. Habibian verlieh dieser Spielfreude mit seinen Toren in der 70. und 76. Minute Ausdruck. Diese Leistung ist umso bemerkenswerter, da es für die Hinrunde mangels finanzieller Überschüsse keine Ausschüttung an die Spieler geben wird. Die Arminen dürften das einzige Team der Liga sein, an das keine Erfolgsprämie gezahlt wird. Und dies bei äußerst niedrigen Aufwandsentschädigungen.
Kicker, 05.12.2005
Arminia holte mit dem 4:0 den siebten Heimsieg der Saison. Es war über 90 Minuten ein verdienter Erfolg, der noch höher hätte ausfallen können, so traf Habibian nur den Pfosten (21.). Die Eintracht hatte einige gute Chancen, darunter ein Pfostenschuss von Janicki (18.), aber insgesamt kam aus dem Mitelfeld zu wenig, um diese Partie für sich entscheiden zu können. "Bei uns sind einige platt", sagte Eintracht-Trainer Uwe Hain nach dem Spiel. Dieter Kösel
Bild, 05.12.2005
Arminia schleicht sich langsam ans obere Tabellendrittel der 4. Liga ran: 4:0 gegen Braunschweig II. Mit 41 Toren sind die "Blauen" schon die zweitbesten Ballermänner der Liga. Gestern teilten sich die Torjäger die Arbeit: Tasdelen traf zweimal in der 1. Halbzeit, Habibian zweimal nach der Pause. Doppelter Doppelpack!