27.11.2005, 14 Uhr
Vor dem Spiel wurde das Altonaer Brautpaar vor die schwierige Aufgabe gestellt mit Nagelscheren einen Ball aus einem Bettlaken auszuschneiden. Mit der wärmenden Sonne im Rücken und großem Geschick wurde diese Aufgabe von beiden mit Bravour erledigt und so stand einem schönen Fußballnachmittag eigentlich nichts mehr im Wege. Nur einige wollten davon nichts wissen, leider hatten sie wichtige Funktionen auf dem grünen Rasen. Das Match begann flott, beide Seiten spielten offensiv, wobei Altona allerdings am eigenen Strafraum eine fest installierte Fünferkette stehen hatte. Dadurch wurden die Räume eng, auch weil die Götter im blauen Dress zunächst zu sehr durch die Mitte zum Erfolg kommen wollten. Wenn über die Flügel gespielt wurde ergaben sich sofort Chancen, so konnte ein Kopfball vom Schlussmann des AFC nur mit allergrößter Mühe pariert werden. Aber auch schon in der ersten Halbzeit machte das Trio Infernal, das mit der Spielleitung betraut worden war, durch obskure Entscheidungen auf sich aufmerksam. Immer wieder wurden normale Zweikämpfe durch wirres Gepfeife unterbrochen, so dass von Spielfluss bald nicht mehr die Rede sein konnte. Auch die seltsamen Abseitsentscheidungen erhitzten bei durchaus kühler Witterung die Gemüter. Dass beide Mannschaften gleich benachteiligt wurden, machte die Sache nicht besser. Nach einem nicht gahndeten Handspiel kam Altona 93 zu seiner ersten Chance und sollte eine Viertelstunde vor dem Halbzeitpfiff noch weitere folgen lassen. Aber Daniel "Krake" Lüders entschärfte sie alle und einen besonders verzweifelten Eindruck machte ein Altonaer nachdem Lüders seinen Kopfball aus vier Metern mit einer schier unfassbaren Robinsonade zur Ecke abwehrte. Nach dem Wechsel war das Spiel weiterhin verteilt, Pässe in die Tiefe wurden weiterhin grundsätzlich durch Fahnenwinken ihrer Tore versprechenden Wirkung beraubt und die Partie wurde ruppiger, denn die Akteure hatten bemerkt, dass es für Meckern die gelbe Karte gibt, aber Treten keine weiteren Folgen als einen Freistoß hatte. Tormöglichkeiten gab es weiterhin für beide Teams, die gefährlichste für Arminia hatte Nima Habibian mit einem Freistoß, der das Gehäuse nur knapp verfehlte. Dann der traurige Höhepunkt der Begegnung. Tugay Tasdelen wird an der Strafraumkante gefoult, kann das Leder aber noch in Richtung Patrick Pfeng "Shui" spitzeln. Der Schiedsrichterassistent zeigt Abseits an und der Referee pfeift die Situation ab. Altonas Keeper hat den Ball sicher, rennt aber trotzdem unnötigerweise mit voller Wucht in Pfeng, der daraufhin verletzt am Boden liegen bleibt. Eine Verletzung, die sich als Schienbeinbruch erweist. Dieses Geschehen warf natürlich einen Schatten auf die verbliebenen zehn Spielminuten und doch hatte Habibian kurz vor dem Ende noch die große Möglichkeit zum Siegtreffer. Er umkurvte vier Spieler und nahm sich gerade am Fünfmeterraum den nächsten vor, als der Mann mit dem Fähnchen winkte. Abseits! Wie das denn! Nehmt dem Typen sein Winkelement weg und gebt ihm Förmchen und Schäufelchen. Damit kann er keinen Schaden anrichten. Zumindest nicht in einem Fußballstadion. So blieb es beim 0:0, einem insgesamt gerechten Ergebnis in einem Spiel, das vom Schiedsrichtergespann nahezu zerstört wurde. Dirk
Neue Presse, 28.11.2005
HANNOVER. Der SV Arminia trennte sich von Altona 93 torlos. Dabei war es für die 300 Zuschauer nicht unbedingt eine packende Partie. So waren Torraumszenen auf beiden Seiten größtenteils Mangelware. Bitter für Arminia ist die schwere Verletzung von Stürmer Patrick Pfeng, der nach einem Zusammenprall mit Altonas Torwart mit Verdacht auf Schienbeinbruch ins Krankenhaus musste (75.). „Den Gegner traf dabei allerdings keine Schuld“, so SVA-Trainer Hilger Wirtz. Die Gastgeber konnten zumindest zeigen, dass sie auch ohne ihren Spielgestalter Bruno Akrapovic (Rotsperre) in der Klasse bestehen können, wovon Trainer Hilger Wirtz im Vorfeld nicht ganz überzeugt zu sein schien. „Wir haben in der kampfbetonten Partie sehr tapfer dagegengehalten“, so der Coach. Auf dem schwer bespielbaren Boden waren die durchweg groß gewachsenen Gäste nur bei Standards gefährlich. „Es war aber nie wirklich brenzlig“, musste Trainer Wirtz für beide Seiten feststellen, so dass er mit dem Punkt „letztendlich
zufrieden“ war. Der Dank gebührt dafür Torwart Daniel Lüders, der das Remis mit einer Parade bei der einzigen Gäste-Chance festhielt (88.). „Zum Glück haben wir den Punkt diesmal über die Runden geschaukelt“, sagte Wirtz erleichtert. In Kiel hatte er zuletzt noch eine Last-Minute-Niederlage (1:2, Gegentor in der Nachspielzeit) hinnehmen müssen. bo
Arminia: Lüders – Beise, Tayar, Lazic, Barudi – Harms, Herold, Schneider (90. Reinhardt) – Tasdelen – Habibian, Pfeng (75. Besovic)
Zuschauer: 300
Beste Arminen-Spieler: Tayar, Lazic, Lüders
HAZ, 28.11.2005
Hannover (kös). Die stolze Heimbilanz von fünf Siegen in Folge ist beendet. Fußball-Oberligist Arminia Hannover und der FC Altona 93 trennten sich mit 0:0 vor 300 Zuschauern im Rudolf-Kalweit-Stadion. „Damit müssen wir auch einmal zufrieden sein“, sagte Trainer Hilger Wirtz. Es war ein gerechtes Unentschieden nach einem schwachen Spiel beider Mannschaften. Weitaus schlimmer als der Verlust von zwei Punkten trifft die Arminen die schwere Verletzung von Patrick Pfeng. In der 74. Minute prallten der Angreifer und Altonas Torhüter Oliver Hinz zusammen, obwohl der Schiedsrichter bereits gepfiffen und auf Abseits entschieden hatte. Mit dem Krankenwagen wurde Pfeng ins Henriettenstift gefahren. Dort stellte sich heraus, dass er sich einen Waden- und Schienbeinbruch zugezogen hat. Pfeng muss operiert werden und wird wohl für sechs Monate ausfallen. „Das ist ganz bitter“, sagte Wirtz bedrückt. Da war es wenig trostreich, dass die Gastgeber gegen die Hanseaten auch ohne Routinier Bruno Akrapovic, der für diese Begegnung wegen Schiedsrichterbeleidigung gesperrt war, eine Premiere verbuchen konnten. Erstmals in dieser Saison mussten die „Blauen“ kein Gegentor hinnehmen. Und so konnte Wirtz der allenfalls mäßigen Vorstellung seiner Mannschaft immerhin noch etwas Positives abgewinnen: „Dass wir keinen Treffer kassiert haben, spiegelt die verbesserte Defensivarbeit der letzten Wochen wider“, sagte der Coach. Allzu stark wurde die Defensive durch die Hamburger zwar nicht gefordert, doch in den entscheidenden Momenten zeigte sich die Abwehr um die starken Igor Lazic und Deniz Tayar sicher und ließ kaum eine Möglichkeit zu. Und dann war da ja auch noch der gute Torhüter Daniel Lüders, der in der 44. Minute bei einem Flugkopfball von Jürgen Tunjic mit einer tollen Parade rettete. Ausgerechnet die sonst so torhungrige Offensive der Arminen zeigte sich gegen Altona von ihrer schlechtesten Seite. Durch eine Fülle von Fehlpässen im Mittelfeld versäumten es die Arminen, die Gäste energischer unter Druck zu setzen. Da passte es ins Bild, dass Andre Beise (57.) nach einer Ecke von Nima Habibian den besser postierten Tugay Tasdelen nicht bemerkte und den Ball hoch übers Gästetor hinwegköpfte.
Kicker, 28.11.2005
Nach fünf Heimsiegen in Folge musste sich Arminia mit einem 0:0 zufrieden geben. Insgesamt war es ein gerechtes Remis nach einem schwachen Spiel, weil beide Teams die wenigen Möglichkeiten, die sich ihnen boten, nicht nutzen konnten. In der 74. Minute prallte Arminias Patrick Pfeng unglücklich mit Altonas Torhüter Oliver Hinz zusammen. Der Angreifer musste mit Verdacht auf Schienbeinbruch ins Krankenhaus. Dieter Kösel
Bild, 28.11.2005
Teuer bezahlt hat Arminia das 0:0 gegen Altona in der Oberliga. Stürmer Patrick Pfeng wurde 5 Minuten vorm Ende schwer verletzt - offener Bruch, Saison beendet. Pfeng lief allein auf Altonas Torwart zu, der Schiri pfiff abseits. Trotzdem ging der Torwart noch voll in den Zweikampf - bitter.