12.03.2005, 16 Uhr
Nachdem der Zug verlassen wurde und die nervigen Bundesligazuschauer hinter uns lagen, kamen wir im durchaus wärmeren Wilhelmshaven an. In einer italienischen Gastlichkeit (Eigenwerbung) versorgten wir uns mit lange entbehrter Nahrung und machten uns dann per Bus auf zur Spielstätte des SVW. Ein fieser Kontrolleur nötigte uns Fahrkarten zu kaufen, weil das Ticket der Bahn angeblich in den Bussen der Stadt Wilhelmshaven nicht gilt. Die Ausrede des Uniformierten, er tue doch nur seine Pflicht, klang nur allzu bekannt. Auf den windumtosten Rängen für die Auswärtsfans angekommen, stellte sich das Problem des Fahnenaufhängens, denn die kräftigen Böen machten dieses Unterfangen zur Höchstschwierigkeit. Es klappte trotzdem, aber der kalte Wind sollte uns während des gesamtem Spiels zu schaffen machen. Die Partie begann gut, der SV Arminia spielte mit und ließ kaum Chancen der Gastgeber zu. Die Götter im blauen Dress waren in ihren Angriffsbemühungen durchaus zwingender als die Hausherren und trafen einmal gar die Latte des Tores der just aus einem Kurztrainingslager in der Türkei heimgekehrten Jadestädter. In der 40. Minute ging jedoch der SVW in Führung, aber Arminia schien nicht geschockt. Ordentlich wurde bis zur Pause weiter gespielt und auch nach Wiederanpfiff sahen die Anstrengungen der Blauen noch sehr gut aus. Dann fiel das 2:0. Nach einem mehrfach abgefälschten Ball brauchte ein Sprehe-Vasall nur seinen Feinkostschädel hinhalten und das Leder zappelte im Netz. Wenige Minuten später war das Spielgerät schon wieder in den Maschen des falschen Tores und der Widerstand des SV Arminia gebrochen. Ohne großen Kraftaufwand konnten die Gastgeber noch zwei Tore nachlegen, wobei besonders der fünfte Treffer überhaupt nicht fallen muss. Vier Spieler haben die Chance, den allein durchlaufenden Wilhelmshavener zu stören oder zu foulen, aber der Mann darf bis zum Gehäuse durchmrschieren und dann jubelnd abdrehen. Nach dem Ende des Spiels wurde eine Bushaltestelle zur Kathedrale umfunktioniert und sämtliche Fußballgötter angerufen. Aussteigende aus einem ankommenden Gefährt rieben sich verwundert die Augen, ob dieses seltsamen Gebarens. Dann ging es auf die weite Reise nach Hannover, wo noch ein musikalisches Ereignis unser harrte. Dirk
Hallo, 13.03.2005
(dk/sdi). Arminia Hannover hat gestern beim SV Wilhelmshaven deutlich mit 0:5 (0:1) verloren. Die Gäste mussten auf Tugay Tasdelen und Volker Teßmar verzichten, hatten nur vier Auswechselspieler. Bis zur 40. Minute hielten die Arminen bei guten Platzverhältnissen wacker mit. Die Wilhelmshavener Nervosität legte sich aber nach dem Führungstreffer (40.). Anschließen ging zunächst die Ordnung beim SVA verloren - dann auch die Partie. Durch einen Doppelschlag in der 51. und 55. Minute entschieden die nun stark agierenden Gastgeber das Spiel. Die weiteren Tore fielen in der 65. und 78. Minute.
Neue Presse, 14.03.2005
WILHELMSHAVEN. Oje, Arminia: In Wilhelmshaven gabs wieder eine Klatsche – 0:5. Nach der sechsten Niederlage hintereinander (und 1:19 Toren!) besteht für die Bischofsholer sogar Abstiegsgefahr. Dabei hielten die Hannoveraner beim Titelfavoriten zunächst gut mit. Die erste Halbzeit verlief auf hohem Niveau ausgeglichen. Pech hatte Arminias Zeki Ari, der mit dem Kopf nur die Latte traf und am Schlussmann der Gastgeber scheiterte (10., 18.). „Die Chancenverwertung ist unser größtes Problem“, weiß Arminen-Coach Hilger Wirtz. Dazu kommen aber viele andere. Das 0:1 in der 40. Minuten leitete Abwehrchef Roy Nischkowsky mit einem Fehlpass im Mittelfeld ein. Und in der zweiten Hälfte brach die Wirtz-Elf erneut ein. „Da ging gar nichts mehr“, schimpfte Wirtz, der „keine Siegertypen mehr hat“. Und keine Alternativen auf der Bank. 14 gesunde Kicker hatten die Arminen dabei, kurzfristig abgemeldet hatten sich auch die grippegeschwächten Volker Teßmar und Tugay Tasdelen. Die Wilhelmshavener, die sich in einem viertägigen Trainingslager in der Türkei vorbereitet hatten, spielten die Arminen nun an die Wand, konnten noch vier weitere Treffer erzielen. Arminias Nischkowsky sah zehn Minuten vor Schluss noch Gelb-Rot. Arminia muss sich nun ernsthaft Sorgen machen. Rang 13 könnte den Abstieg bedeuten, wenn zwei Nord-Drittligisten absteigen – Arminia hat nur noch ein Drei-Punkte-Polster. sch
HAZ, 14.03.2005
Hannover (kös). Arminia Hannover ist in der Fußball-Oberliga beim SV Wilhelmshaven böse unter die Räder gekommen. Mit 0:5 unterlag das Team von Trainer Hilger Wirtz vor 300 Zuschauern. In der 1. Halbzeit zeigte sich wieder ein Grund, warum die „Blauen“ in den letzten sechs Partien ohne Punkt geblieben sind. Beste Torchancen wurden nicht verwertet, zumal mit Tugay Tasdelen der mit fünf Treffern torgefährlichste Armine wegen Grippe ausfiel. Zeki Ari scheiterte in der 8. Minute an Torhüter Rene Damerow und traf in der 22. Minute nur die Latte. Arminia überzeugte bis dahin durchaus, und deshalb ist es unverständlich, was im Anschluss passierte. In der 41. Minute gingen die Hausherren, die sich in der Türkei auf die Partie vorbereitet hatten, durch Stefan Borchardt in Führung. „Danach brachen bei uns alle Dämme“, erklärte Wirtz und sah in der Folge „katastrophale Fehler“ seiner Akteure. Sergey Zimin (51.), Frank Löning (55.), Richard Slezak (64.) und Waldemar Kowalczyk (78.) nutzten diese zu einem deutlichen Sieg. Arminias Abwehrchef Roy Nischkowski sah in der 81. Minute nach einem Frustfoul zudem die Gelb-Rote Karte.
Arminia Hannover: Dlugaiczyk – Lazic, Nischkowski, Brüning – Barudi, Herold, Brandt, Harms – Muzzicato (57. Trifunovic) – Ari, Besovic (70. Beise)
Kicker, 14.03.2005
Mit einem eindrucksvollen und in der Höhe verdienten 5:0-Sieg schubste der SV Wilhelmshaven den SV Meppen von der Tabellenspitze. In der ersten Halbzeit hielt Arminia noch glänzend dagegen, stand in der Defensive sortiert, zeigte eine hohe Laufbereitschaft und ließ den SVW gar nicht erst ins Spiel kommen. Dass es zur Pause nach einem Chancenverhältnis von 2:2 dennoch 1:0 für den Gastgeber stand, lag an der größeren Klasse der SVW-Offensivabteilung. Stephan Borchardt hatte sich auf rechts durchgesetzt und schoss dem Arminen-Keeper Dlugaiczyk das Leder durch die Hosenträger. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber entschlossener aus der Kabine zurück, agierten gedanklich schneller und besaßen die bessere Physis, die sich jetzt durchsetzte. Innerhalb von 13 Minuten fielen drei Tore - und eines war schöner als das nächste. Schien der direkt verwandelte Freistoß von Richard Slezak aus knapp 40 Metern zum 4:0 schon der Höhepunkt zu sein, wurde dieser von einem Kowalczyk-Solo über den gesamten Platz mit erfolgreichem Abschluss aus 12 Metern noch getoppt. "Ich bin restlos bedient", sagte ein sichtlich geknickter Arminen-Coach Hilger Wirtz nach dem Spiel. "Wir verkraften ein Gegentor derzeit einfach nicht", fügte er hinzu. Viel zufriedener war da schon SVW-Trainer Wolfgang Steinbach, der den zehnten Sieg in Folge feiern konnte. Ralf Knuth-Voigt
Ein Armine isst zum Wetter passendes Naschzeug
Bild, 14.03.2005
Arminia kriegt nichts mehr gebacken. In Wilhelmshaven kassierten die "Blauen" eine 0:5-Klatsche - die sechste Niederlage in Folge. Und das alles bei 1:19 Toren. Nischkowski sah Gelb-Rot, allerdings war zu diesem Zeitpunkt (81.) schon alles gelaufen.