03.06.2005, 19 Uhr
Mit einem komfortablen Bus ging es vorerst zum letzten Mal in die ostfriesische Metropole. Leider konnten sich bereits während der Fahrt einige berlinernde Menschen nicht benehmen und so wurde ihnen schon bei der Ankunft nahe gelegt sich mit einem Schienenfahrzeug auf den Rückweg zu machen. Es ist immer wieder erstaunlich, was bestimmte Getränke (in diesem Fall Jägermeister) anrichten können. Kurz vor Emden hatte es übrigens angefangen zu regnen, besser gesagt zu schütten und so waren sämtliche Linien auf dem Feld nicht mehr zu sehen. Da wir ein wenig verspätet eintrafen, kann es natürlich auch sein, dass die Emder zur Meisterfeier vor dem Spiel eine kleine Koksparty geschmissen haben. Wer weiß? Das Spiel war in der ersten Hälfte verteilt und das Geschehen konzentrierte sich auf die Tümpel im Mittelfeld. So gab es nur wenige Torgelegenheiten und so blieb es bis zur Halbzeit beim leistungsgerechten Unentschieden. Die Pause nutzten die uniformierten, mit dem staatlichen Gewaltmonopol ausgerüsteten, Freunde zu einer schilyesken Aktion und die Anhänger des SV Arminia wurden ihrer Bengalos beraubt. Die groteske Begründung dafür lieferte das Niedersächsische Gefahrenabwehrgesetz. Solche Präventivmaßnahmen, denn bis dahin hatte niemand versucht die hoch gelobte südländische Atmosphäre herzustellen, verheißen nichts Gutes für die Stasi-WM im nächsten Jahr. Ich rate euch, bohrt nicht in der Nase wenn ihr im Stadion seid, denn es gucken sicherlich zehn Leute zu und nehmen das auf Video auf und es könnte sein, dass ihr wegen Verfälschung der biometrischen Daten angezeigt werdet. Hälfte zwei begann wie die erste geendet hatte, nur dass sich nun einige Einheimische zu uns gesellten, denen offenbar unsere antifaschistischen Rufe nicht gefielen. Es kam zu einem kurzen Geplänkel und einer Schwalbe eines Emders. In Ermangelung eines Schiedsrichters tauchten nun erneut die Ordnungshüter auf und bezeugten ihre Tierliebe durch mitgebrachte Hunde. Während wir weiterhin unser Songrepertoire schmetterten, stürmte ein fettleibiger weizenglasbewehrter Typ auf uns zu und wurde von einer einfachen Berührung zu Boden geschickt. War es Kung Fu? Eine geheime Kampftechnik? Ich würde es mal für eine weitere Schwalbe halten und die Frage bleibt, ob der BSV Kickers so die Meisterschaft errungen hat. Das Dummvolk suchte nach weiteren Wortgefechten ("Ich zeig dich an!" Antwort: "Hahaha") das Weite und man konnte sich wieder auf das Geschehen auf der Emder Seenplatte konzentrieren. Eine Viertelstunde vor dem Ende blieb der Ball in einer Pfütze liegen, ein Emder erfasste die Situation am schnellsten ("antizipierte", würden Sportreporter sagen) und schloss zum 1:0 ab. Die Götter im grünen Dress spielten unverdrossen weiter, mussten jedoch fünf Minuten vor dem Abpfiff noch den zweiten Treffer hinnehmen. Nach Spielende geleitete uns ein sichtlich nervöser Polizist zu unserem Bus und sein Entsetzen wurde noch größer, als er feststellte, dass gerade mal die Hälfte mit ihm mitgegangen war. Irgendwann trafen dann doch alle am Gefährt ein und auf der Rückfahrt wurde dann die Spendenaktion "Fahrtgeld für Spieler" ins Leben gerufen, die eine stattliche Summe erbrachte (2700 Euro über das Jahr verteilt). Sollte jemand seinen Beitrag betrunken ausgelobt haben, ist das kein Problem. Wir wissen wie du heißt und was du zahlst! Dirk
Neue Presse, 04.06.2005
EMDEN. 0:2 beim Meister: Arminia ist bei Kickers Emden ein guter Partygast.
Vor der Partie setzte ein Unwetter ein, worunter die Resonanz litt. Nur rund 2000 Fans waren dabei. Die sahen zunächst stürmische Arminen, bei denen nun auch Phillipe Harms für die kommende Saison zugesagt hat. Roy Nischkowsky und Jörg Brüning scheiterten aber mit ihren Kopfbällen. Danach kam Emden besser ins Spiel, Arminia verlor zwei Akteure: Tugay Tasdelen musste im Krankenhaus am Ohr genäht werden, Malek Barudi kugelte sich die Schulter aus. Dazu mussten die Arminen zwei Treffer hinnehmen. Vor dem 1:0 durch Boeckhoff (74.) waren Nischkowsky und Brüning im Schlamm stecken geblieben, das 2:0 von Hallé war eine schöne Einzelaktion (88.). Danach gabs nur noch Jubel bei Regionalligaaufsteiger Emden. Die Bischofsholer waren auch nicht traurig über „einen guten neunten Rang am Ende“, so Coach Hilger Wirtz. der mit seinen Akteuren beim Meister gleich mitfeierte.
Tore: 1:0 Boeckhoff (74.), 2:0 Hallé (88.)
Arminia: Lüders – Lazic, Nischkowsky, Brüning – Beise, Teßmar, Herold, Brandt (68. Besovic), Barudi (60. Ibanez) – Tasdelen (36. Ari), Muzzicato
Beste Arminen: Lüders, Nischkowsky sch
HAZ, 04.06.2005
Hannover (kös). Mit einer Niederlage beendete der hannoversche Fußball-Oberligist die Saison..Etwa 2000 Zuschauer bereiteten Kickers Emden (2:0 gegen Arminia Hannover) eine würdige Meisterfeier. Thilko Boeckhoff (73. Minute) und Pierre Hallé (82.) sorgten in Emden für einen Heimsieg des Aufsteigers, der laut Arminia-Trainer Hilger Wirtz auch verdient war. „Wir haben ganz gut mitgehalten“, sagte Wirtz, der mit seinem Team zum Feiern über Nacht in Emden blieb. Angestoßen haben dürfte Wirtz dabei auch mit Philippe Harms – der Stürmer bleibt ein weiteres Jahr bei den „Blauen“.
Bild, 04.06.2005
Mit einer Niederlage beendete Hannovers Oberligist die Saison. Aminia wurde bei Meister Emden nass gemacht. Regen und Gewitter bei der 0:2-Niederlage - für Trainer Wirtz die erste Pleite beim Aufsteiger. Die "Blauen" lange gut dabei. Erst Boeckhoff (77.) und Halle (88.) schossen Emden die anschließende Aufstiegsfeier schön.
Hallo, 05.06.2005
(dk). Das Spiel ist aus, mit einer Niederlage endete die Oberligasaison für Hannovers Vertreter. Arminia unterlag bei Meister Emden mit 0:2. Doch das war letztlich nicht mehr entscheidend, die Blauen schlossen mit dem neunten Tabellenplatz ab. Betrachtet man den Saisonverlauf, so hätten die Arminen auch im Umfeld des oberen Tabellendrittels landen können. Die Antwort, warum dies nicht gelang, und das ist auch einer der wenigen Kritikpunkte, dazu hätten sie mehr Tore schießen müssen. Arminia erzielte 42 Treffer. Zum Vergleich, Gert Goolkate von Eintracht Nordhorn wurde mit sagenhaften 43 Treffern Torschützenkönig. Einzig die Klubs auf den letzten vier Rängen waren weniger torhungrig. Das ist ein Fingerzeig für die nächste Saison. Ansonsten darf Arminia zufrieden sein. Die Blauen haben erneut bewiesen, dass es mit Spielern aus der Region möglich ist, in der Oberliga eine gute Rolle zu spielen. Wer weiß, wie es gelaufen wäre, wenn Marko Schwabe, Florian Toussaint und Garip Capin in der Winterpause nicht zu Ramlingen gewechselt wären.
Ein Bengalo, der die Sicherheit nicht gefährdet. Da gibt es solche und solche!
Kicker, 06.06.2005
Gewitter in Emden - aber die Stimmung war dennoch meisterlich. 2:0 besiegten die Kickers Arminia Hannover nicht unverdient. Die Gäste spielten aber munter mit, hatten durch Muzzicato eine sehr gute Chance (42.). Auf Emder Seite vergaben Diener (10)., Spahic (11.) und Sokolowski (43.) gute Möglichkeiten. Sieben Minuten vor dem Ende scheiterte Egler noch am glänzend reagierenden Lüders. Staffelleiter Fritz Höfermann überreichte die Meisterstatue mit den Worten: "Ich möchte euch in dieser Staffel nicht wieder sehen und wünsche alles Gute in der Regionalliga." Manfred Ulferts