26.03.2005, 14 Uhr
Mitten in der Nacht trafen sich einige Unentwegte, um die Fahrt in den hohen Norden anzutreten. Die mitgbrachte Ausrüstung war beachtlich. So befanden sich mehrere Kannen Kaffee und diverses zum Essen in den Rucksäcken und Taschen der Pilger. Wegen des Verschlafens einer Person mussten die Milchtrinker davon überzeugt werden, dass schwarzer Kaffee auch eine feine Sache ist. Schon beim Einsteigen in den Zug gab es den ersten Schock. Nur im Klappstuhlabteil waren noch Plätze frei und das machte das Schmieren von Brötchen zu einer recht verkrampften Angelegenheit und dann erwiesen sich die Plastikbecher als ähnlich wärmeresistent wie der Hitzeschild der Challenger, sprich sie schmolzen am Boden. Der mitreisende Becherexperte stellte den Trinkgefäßen dann auch folgerichtig ein vernichtendes Zeugnis aus. Trotzdem gelang es irgendwann den Wachmacher zu trinken und nach dem Umsteigen in Uelzen konnte man sich endlich an Tischen breitmachen und die ganze Vielfalt des Speise- und Getränkeangebotes wurde deutlich. Dann kam die Nachricht, die den bisher eindeutigen Fahrtverlauf auf den Kopf stellen sollte. Das Spiel sollte ausfallen. Die Feigen Turner Eider Büdelsdorf gingen dem Kräftemessen mit den Göttern im blauen Dress aus dem Wege. Angeblich soll es in Schleswig-Holstein eine Sturmwarnung gegeben haben, nicht weiter verwunderlich sollte doch der SV Arminia just in jenes Bundesland reisen. Sofort wurden alle Nachreisenden über die Katastrophe unterrichtet und auch das sich im ICE auf der Überholspur befindliche Milchmädchen durfte die 45 Euro teure Strafe für´s Verschlafen in einem ganz neuen Licht betrachten. So traf man sich in Hamburg im Hauptbahnhof und wollte nun auf lokalen Fuball zurückgreifen. Aber Fehlanzeige. Alle Spiele in Hamburg fielen aus, der HSV war zu teuer und die Milch war auch in der Heimat geblieben. Also entschloss man sich nach Hannover zurückzufahren und das Spiel der zweiten Mannschaft zu sehen. Während der Wartezeit auf die Rückfahrt suchte man das WC auf, was nicht so einfach war, denn die Beschilderung im Bahnhof war so irreführend, dass es einer Odyssee gleichkam den Abort zu finden. Dort entdeckte man am Boden eine Rinne und nutzte diese. Offenbar ein Fehler, denn ein indignierter Toilettenwart wies einen recht brüsk auf die hinter einer Sichtblende versteckten Urinale hin. So ging es dann auf die Rückfahrt, wieder wurde gespeist und dann kam die nächste Hiobsbotschaft: Das Spiel der Zweiten fiel auch aus und nach ein wenig Telefonieren war klar, dass gar kein Spiel stattfinden würde. Noch nicht einmal Teutonia Uelzen würde an diesem Tag dem Spiel mit dem runden Leder frönen. Unfassbar! Also suchte man in Hannover eine Lokalität auf, um ein Auge auf die Bundesliga zu werfen. Das Ergebnis überraschte nicht. Auf der Großbildleinwand flimmerte ein Grottenkick zwischen zwei hilflosen Mannschaften. Wie sehr vermisste man hier den SVA. Dummerweise brachte der stark alkoholisierte Schankwart auch noch ständig das falsche Bier und so war es in dem Laden nicht unbedingt gemütlich. So verabschiedete man sich dann irgendwann und schritt hinaus in die finstere Nacht, in der dann auf mysteriöse Weise auch noch meine Brille verschwand. Dirk
Hallo, 13.02.2005
(dk). Das Ende einer Dienstreise: Gestern Morgen um 9.22 Uhr erhielt Ligaobmann Wolfgang Lange den Anruf aus dem Schleswig-Holsteinischen, dass die Begegnung bei den Freien Turnern Eider Büdelsdorf abgesagt sei. Da befand sich der Bus der Blauen auf der Höhe Pferdeturm. Ärgerlich, denn am Freitagmorgen hieß es, die Partie fällt aus, bevor es am Nachmittag doch grünes Licht gab. Also wurde stattdessen eine Trainingseinheit angesetzt. Vielleicht kam Trainer Hilger Wirtz diese Absage aber auch gar nicht so ungelegen, bietet die Spielpause doch die Gelegenheit, dass die angeschlagenen Stürmer Zeki Ari und Philippe Harms ihre Blessuren auskurieren können.
Dieses Mal sollte es also klappen mit unserer Kaffee- und Frühstücksfahrt nach Büdelsdorf. Nahezu vollzählig versammelte man sich zu einer grausamen Uhrzeit am Bahnhof und enterte kurz darauf den Regionalexpress in Richtung Uelzen. Das koffeinhaltige Heißgetränk war in Hamburg aufgebraucht und so mussten die Kannen in einem Schließfach verweilen. Wir hingegen durften nun den Flensburg-Express (FLX) bestaunen. Ein Zug, der die Raucherabteile einzeln ausweist und der uns bis nach Rendsburg bringen sollte. Auf einer sehr hohen und sehr langen Brücke erzählte uns ein Mitreisender ungefragt, dass von hier aus immer der ein oder andere Abfall auf die Dächer und in die Gärten der darunter befindlichen Häuser geworfen wird. Erstaunliche Hobbys haben die Leute im hohen Norden. Wir hatten kurz zuvor schon einen Postboten bei der Arbeit beobachtet, der mit seinem Auto von Haus zu Haus fuhr und dabei jedes Mal Wegstrecken von ungefähr sechs Metern zurücklegte. In Rendsburg angekommen musste nur noch eine kurze Busfahrt unternommen werden und schon befanden wir uns auf dem dem Sportplatz der Freien Turnerschaft. Der äußerst enge Platz befindet sich in einer Senke und ist durchaus auch für Gladiatorenkämpfe tauglich. Ein Schild am Eingang des Klubhauses wies darauf hin, dass jeder Übungsleiter einen Verbandskasten vorweisen muss. Man rechnet in Büdelsdorf also immer mit dem Schlimmsten. Mit dem Anpfiff legten die Götter im blauen Dress sofort gut los, kombinierten bis zum Strafraum gefällig und kamen zu keiner echten Torchance. Das war zirka zwanzig Minuten das Spielgeschehen, bis ein weiter Einwurf das Spielgerät an den Kopf eines Eider-Spielers beförderte und der Ball, von dort abgeprallt, im Netz landete. Danach war Arminia weiter dauernd in Ballbesitz, vergaß aber weiterhin fahrlässig den Schlussmann der Gastgeber zu prüfen. Etwa zehn Minuten vor der Halbzeit wollte die Freie Turnerschaft auch mal wieder die Hälfte des SVA besuchen. Eine Flanke von rechts fand einen in der Mitte frei stehenden Spieler und mit etwas Glück für die Hausherren hieß es nach ihrer zweiten Torchance 2:0. Der SV Arminia spielte unverdrossen weiter, bemühte sich, aber in der Spitze gelang auch in der zweiten Halbzeit nichts. Büdelsdorf hingegen machte auch noch das 3:0 und hatte später sogar noch eine große Möglichkeit, die glücklicherweise ungenutzt blieb. Beim 0:3 aus Sicht des SVA blieb es dann auch und alle hatten das Gefühl, dass an diesem Tag gegen eine katastrophale Mannschaft aus Schleswig-Holstein verloren wurde. Für uns hieß es dann schnell den Bus zu erreichen und uns auf die weite Heimreise zu begeben. In Rendsburg kam es noch einer kurzzeitigen Verwirrung, weil durch die Anwesenheit des dynamischen Stopfexpresses ein Gleiswechsel nötig wurde, aber diese Schwierigkeit wurde von den Mitgereisten mit Bravour gemeistert. Ab Hamburg wurden die letzten Brötchen vertilgt und nur 13 1/2 Stunden nach der Abreise erreichten wir, doch ein wenig erschöpft, Hannover. Dirk
Allzeit bereit ist das Motto für Übungsleiter in Büdelsdorf
Hallo, 27.03.2005
(dk). Nichts zu holen gab es gestern für Arminia Hannover beim 0:3 bei FT Eider Büdelsdorf. Arminia hatte zwar zunächst die besseren Torchancen durch Rouven Brandt und Roy Nischkowski, doch nach dem 0:1 durch Kristian Köpcke (25.) war die Partie schon fast entschieden. Die Elf von Trainer Hilger Wirtz zeigte zwar den gefälligeren Fußball, doch vorm gegnerischen Tor fehlte jegliche Entschlossenheit. Sven Beck (35.) und Jörg Ahrends (54.) erzielten die weiteren Treffer. "Nur mit Hacke, Spitze geht das nicht", war Hilger Wirtz sauer.
Neue Presse, 29.03.2005
Arminia stolperte wieder: 0:3 beim Drittletzten FT Eider Büdelsdorf - die siebte Niederlage in den vergangenen acht Partien. Arminia hatte sich diese Pleite "selbst zuzuschreiben", so ein "maßlos enttäuschter" Hilger Wirtz. Der Arminen-Coach, der aus Personalmangel den gerade genesenen Marcel Hagmann als Libero aufgeboten hatte, kritisierte die "mangelnde Einsatzbereitschaft" seiner Kicker. Die hatten zwar mehr Spielanteile und auch einige Chancen - durch Rouven Brandt und Roy Nischkowski - doch die Gastgeber waren erfolgreicher. Nach einer weiten Flanke traf Büdelsdorfs Köpcke zur Führung (24.), nur zehn Minuten später schloss Beck einen Konter zum 2:0 ab. Arminia verballerte noch eine Chance durch Ari (46.), Büdelsdorf erhöhte auf 3:0 (54.). sch
Zuschauer: 300
Schiedsrichter: Grudzinski (Hamburg)
Beste Arminen: Fehlanzeige
HAZ, 29.03.2005
(kös). Bereits am Sonnabend unterlag Arminia Hannover mit 0:3 bei FT Eider Büdelsdorf. Arminia zeigte über 90 Minuten zwar das gefälligere Spiel, doch keine Entschlossenheit vor dem gegnerischen Tor. Besser machten es die Gastgeber, die durch Kristian Köpcke (25.), Sven Beck (35.) und Jörg Ahrends (54.) wichtige Punkte im Abstiegskampf sammelten. Boris Besovic musste nach der 1. Hälfte wegen Leistenbeschwerden ausgewechselt werden. „Das war schon traurig, gegen einen solchen Gegner verlieren zu müssen“, sagte Trainer Hilger Wirtz und war auf seine Spieler so sauer, wie man dies lange nicht erlebt hatte.
Arminia: Lüders – Lazic, Hagmann, Nischkowski – Barudi, Brandt (72. Teßmar), Besovic (46. Muzzicato), Beise, Harms – Ari, Tasdelen.
Kicker, 29.03.2005
Eider meldet sich im Abstiegskampf zurück. Den Grundstein zum Erfolg legte erneut Torhüter Stefan Legrum, der in den ersten Minuten zweimal glänzend gegen die Arminen Besovic und Tasdelen rettete. Kristian Köpcke und Sven Beck sorgten danach mit ihren Treffern für Jubelstimmung. Arminia wusste auch in der Folgezeit bis zum Strafraum zu gefallen, doch in Tornähe passierte nichts, denn die Büdelsdorfer Abwehr stand sehr sicher. Helmut Röhrs
Was stopft dieses Gefährt eigentlich?
Bild, 29.03.2005
Die gute Nachricht aus Bischofshol: Absteigen kann Arminia wohl nicht mehr. Nach kurzer Erholung (2:0 gegen Kiel) von einer unsäglichen Pleiten-Serie (sechs Niederlagen in Folge) taumeln die "Blauen" weiter: 0:3-Klatsche in Büdelsdorf.